Bautzen – (4) an den Häusern der Reichen vorbei zum Zentrum der Macht

Die Reichenstraße ist in Bautzen das, was andernort der Schorsenbummel, doe Kö oder der kuDamm sind
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Bautzen – (4) an den Häusern der Reichen vorbei zum Zentrum der Macht

Schon 1359 wurde die „Reichenstraße“ als “platea divitum”, als “Straße der Mächtigen, Vornehmen, Reichen” und 1399 als “Richengasse” erwähnt. Ihre jetzige Anlage erhielt die Straße nach dem großen Stadtbrand von 1634. Sie bildete das Zentrum des Handels und war die wichtigste Verkehrsstraße der Stadt. Die stattlichen Bürgerhäuser wurden im wesentlichen nach den Stadtbränden von 1709 und 1720 neu erbaut und mit barocken Fassaden geschmückt. Im Haus Nr. 4 (erbaut ab 1720) befand sich von 1833 bis 1898 das Bautzener Postamt. Vom Haus Nr. 5 soll Napoleon I. im Mai 1813 das Schlachtfeld im Osten der Stadt beobachtet haben. Am Haus Nr. 14 von 1709 sind hebräische Schriftzeichen zu finden und das vergoldete Segelschiff der Nr. 29 weist auf ein Kauf- und Handelshaus hin. Mit der 1981 erfolgten Rekonstruktion der Reichenstraße, in der die Fassaden der Häuser renoviert wurden, entstand auch die Fußgängerzone.
„Hauptmarkt“ wird der Platz vor dem Rathaus genannt. Er entstand um 1200 und diente im Mittelalter als Richtstätte. Ein mit einfachem Kreuz gekennzeichneter Pflasterstein verweist noch heute auf den ehemaligen Standort des Galgens. Der 1405 ausgebrochene Handwerkeraufstand endete 1408 mit der Hinrichtung von 13 der 100 zum Tode verurteilten Aufständischen auf Befehl König Wenzels IV.
Der Brunnen auf dem Markt wurde 1572/75 von Wenzel Röhrscheidt d. Ä. erbaut und zeigt einen römischen Krieger als “Ritter Dutschmann” des Dresdener Bildhauers Walther. 1855 erfolgte sein Abbruch wegen Verkehrsbehinderung(!), 1985 sein Wiederaufbau. Seit 1990 werden auf dem Hauptplatz die Wochenmärkte durchgeführt.
1213 wurde das Rathaus auf Anordnung König Ottokars I. von Böhmen als steinernes Haus für “sieben Schöffen”erbaut. 1489/93 wurde der Turm errichtet, 1582 um ein Stockwerk erhöht und mit einem steinernen Umgang versehen. 1634 wurde das Gebäude durch Brand zerstört, wiederaufgebaut und 1704 erneut zerstört, wobei auch die drei dem Hauptmarkt zugewandten Giebel abstürzten. Beim 1705 erfolgten Wiederaufbau im Barockstil erhielt der Turm eine dreistöckige Bekrönung. Die heutige Gestalt des Rathauses ist auf den Um- und Ausbau von 1729/32 durch Johann Christoph Naumann zurückzuführen, bei dem auch die barocke Doppeltreppe an der Nordseite entstand. Die Pilasterarchitektur der Südseite stammt von 1863.

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Bürgerreporter:in:

Christel Pruessner aus Dersenow

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