Einmaliges Fundstück zurück in Saaleck

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Anfang der 60er Jahre wurden bei Bauarbeiten genauer gesagt bei Schachtarbeiten für ein Fundament( neuer Schafstall ) ein Grabgelege entdeckt, den Beifunden zu beurteilen mindestens 4000 Jahre alt. Wie das auch heute noch öfter vorkommt hat man sich damals entschlossen den Fund nicht anzuzeigen, weil man den Bauzeitplan nicht gefährden wollte,so hat man die Fundstücke unter den Arbeitern aufgeteilt. Die Arbeiten gingen weiter, der Plan war nicht mehr in Gefahr. Das erste mal habe ich vor rund 20 Jahren von diesen Ereignissen beim Bau des Schafstalls erfahren. Die Hartnäckigkeit an diesem Fall dran zu bleiben hat sich nun bezahlt gemacht. Durch viel Glück ist der Heimatverein Saaleck nach rund 50 Jahren an das wohl spektakulärste Fundstück gekommen. Als ich das Stück das erste mal in die Hand bekommen habe ,ist mir sofort bewußt geworden das das ein besonderes Artefakt ist, so eins habe ich vorher noch nie in einer Ausstellung gesehen. Also lud ich Frau Dr. Grünberg vom Landesmuseum Halle zu einer Besichtigung des Fundstückes bei einer Heimatvereinsversammlung ein. Sie kam sah und packte das gute Stück ein, um es nach Halle für eine Begutachtung mitzunehmen. Bei den nachvolgenden Untersuchungen wurde festgestellt, das in dem Schälchen aus Stein noch Reste von einer roten mineralischen Substans nachzuweisen ist. Bei den Bronzezeitlichen Siedlern war es Brauch sich mit eben solcher roten Farbe das Gesicht und den gesammten Wohnplatz einzufärben. Für die Größe der Schale kommt also in Betracht das sie als Schminkdose ihren Zweck gehabt haben könnte. Selbst das Landesamt für Archäologie in Halle hat so ein Fundstück nicht in seinem Bestand. Der Fundort der Steinschale liegt nur wenige Meter von der geplanten Monsterbrücke entfernt. Durch die Zerstörung dieser Kulturlandschaft wird ein Areal angeschnitten, welches noch mehr erforscht werden müßte, aber unsere Politiker können nur mit Beton was anfangen. Dieses einzigartige Artefakt wird demnächst auf Burg Saaleck in unserer Ausstellung Wildpferdjäger zu sehen sein.

Bürgerreporter:in:

uwe Zeidler aus Bad Kösen

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