Landtagswahl
Viel Bier, viel Klamauk und ein bisschen Ernst: Stefan "Bob" Meitinger kandidiert für Die Partei

Stefan "Bob" Meitinger (rechts) bei der Vorstellung seines Wahlprogramms
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Der bekannte Augsburger Gastronom Stefan "Bob" Meitinger tritt für "Die Partei" bei der kommenden Landtagswahl am 8. Oktober an. Die Erfolgschancen liegen laut eigener Aussage bei "ungefähr 0,1 Prozent". Als Kandidat und mit seinem Wahlprogramm unterscheidet er sich von allen anderen Kandidaten und Parteien.

Im Bob's Coffee stellte Stefan "Bob" Meitinger sein Wahlprogramm vor. Leger ohne Hemd, dafür mit roter "Die Partei"-Krawatte dafür mit Pizza und Café – so stellte er sich den Fragen der Journalisten. Dieser Kontrast zu den ansonsten eher schnieken und gebügelten Auftritten der Konkurrenten ist gewollt und beabsichtigt. Die drängendste Frage war wohl, warum Meitinger, der sich ein kleines Gastro-Imperium aufgebaut hat, bei der anstehenden Landtagswahl antritt. Noch dazu, wo er selbst die Chancen auf einen Wahlsieg auf "ungefähr 0,01 Prozent" einschätzt. Warum also die Kandidatur? 

Nichtwähler mobilisieren
Meitinger tritt als Direktkandidat für die Satire-Partei "Die Partei" im Stimmkreis Augsburg-West an. Bei der letzten Landtagswahl 2018 holte die Partei dort 1,3 Prozent.  Nun wären "zwischen fünf und acht Prozent überragend und dann mache ich ein Fass auf", so Meitinger. Besonders freut er sich auf die Wahlparty danach. 
Aber wer soll ihn denn eigentlich wählen?  Den anderen Parteien will er ja keine Stimmen wegnehmen. "Er wolle vor allem Nicht-Wähler ansprechen." Mit dieser Aussage zielt er auf die Konkurrenten, denen es nur um Wählerstimmen und um das damit verbundene Geld geht. In der Politik ginge es ihm zufolge nur um Geld für die Parteien und für die Abgeordneten – nicht um den Wähler. Er selbst würde das nach eigener Aussage komplett anders machen.

Das 4-Punkte-Programm
Das Wahlprogramm von Meitinger passt im Grunde auf einen Bierdeckel. Wenn er gewählt wird, so verspricht er, wird er jeden Monat 2000 Euro per Losentscheid verlosen. Egal an wen und egal zu welchem Zweck. Denn die Politiker würden viel zu viel für das was sie für die Bürger leisten verdienen. Und sie würden nur in die eigene Tasche und nicht zum Wohle der Wähler arbeiten.

Er wirft der Politik vor intransparent zu sein. Würde er gewählt, so will er nichts entscheiden. Er würde vor jeder Abstimmung eine Online-Befragung durchführen und sein Abstimmungsverhalten nach der Mehrheitsentscheidung der Voter ausrichten.

"Politiker wissen nicht was sie tun, sie haben keine Ahnung," das jedenfalls behauptet Meitinger. Er selbst habe ebenfalls "Null Plan", aber er sei wenigstens so ehrlich das auch zuzugeben. Diese Ehrlichkeit wünscht er sich auch von seinen "Politiker-Kollegen".

Eine nicht ganz uneigennützige Forderung stellt der letzte Punkt des Wahlprogramms dar. Der während der Corona-Pandemie auf 7 Prozent gesenkte Mehrwertsteuersatz für Restaurants müsse bleiben. Alles andere wäre fatal für die Gastronomie und das Essen würde "schweineteuer und unbezahlbar" für viele Menschen.

In den Knast für gebrochene Wahlversprechen
Würde ein gewählter Bob Meitinger sich an sein eigenes Wahlversprechen halten – Stichwort Mitgliedervoting – falls diese für eine Erhöhung der Mehrwertsteuer wären? An dieser Stelle widersprechen sich zwei Punkte des Wahlprogramms möglicherweise. Und dann könnte für ihn der Spaß zu Ende sein, denn er fordert auch "Wahlversprechen müssen eingehalten werden" und die Nicht-Einhaltung soll mit "drei Jahre Knast" bestraft werden. 

Mit seinen Slogans wie "Die Politik gross machen" die ihn abgebildet auf einer Toilette zeigen und weiteren Plakaten mit Stinkefinger will Bob Meitinger provozieren und mehr Menschen animieren wählen zu gehen. Diesen Punkt sollten alle politischen Parteien gleichermaßen gutheißen.

Bürgerreporter:in:

Florian Handl aus Augsburg

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