Gute Geister des PEGASUS-Theaters begeistern das Publikum in der Schrobenhausener Stadthalle.

Ein berühmter Violin-Virtuose gratuliert dem Geisterkönig, der auf seinem Thron ruht, mit einem Ständchen.
  • Ein berühmter Violin-Virtuose gratuliert dem Geisterkönig, der auf seinem Thron ruht, mit einem Ständchen.
  • hochgeladen von Hartwig Simon

Am 17. Dezember 1824 wurde das Zauberspiel „Der Diamant des Geisterkönigs“ des österreichischen Dramatikers Ferdinand Raimund in Wien uraufgeführt und in diesem Mai zeigt das Pegasus-Theater in der Stadthalle von Schrobenhausen mit dem Stück, wie aktuell manche Themen bleiben: Welcher Mensch möchte nicht die Hilfe eines Geisterkönigs in Anspruch nehmen – oder wenigstens viel Geld erben? Wer möchte nicht das Kind von Wendelin Wiedeking sein? Aber auch das Märchenspiel – und nicht nur die Wirklichkeit – stellt dem hoffend Handelnden hohe Hürden in den Weg. Dabei heißt eine unabdingbare Forderung im Märchenspiel – und nicht nur in der Wirklichkeit: Schau nur nach vorn und nie zurück! Im zauberhaften Märchenspiel des Pegasus-Theaters verwandelt Koliphonius, der Wächter des Zaubergartens, alle Schwachgewordenen – also Zurückschauenden – in Tiere oder Blumen. In einem herrlich poetischen Bild versammeln sich die Verwandelten als Hahn, Hase, Bär, Schwein, Fuchs und Rabe vor einem Blumenbeet. So knackig schnalzt das Schwein nach jedem Satz, das durch das Publikum eine Lachwoge schwappt. Und natürlich werden diese Unglücklichen von Kindern gespielt – das Pegasus-Theater lässt immer alle Generationen auf die Bretter.

Aber etwas hat sich doch seit 1824 geändert: Ferdinand Raimund kritisiert die damalige Gesellschaft in vorsichtig allgemeiner Art und Weise, in dem er die Vertreter des „Landes der Wahrheit und Sittlichkeit“ der Lüge überführt. In unserer heutigen Zeit kann das anders laufen: am 8. Mai, wurde dem ehemaligen Bundeskanzler Kohl der Hanns-Martin-Schleyer-Preis für seine Verdienste um die deutsche Einheit verliehen und am Tag darauf blitzte offene Kritik am Geehrten durch das Internet: Schwarze Kassen? Blühende Landschaften? Zufällig im letzten April wurde CSU-interne Kritik an Franz Joseph Strauß öffentlich – Starfighter - Amigo-System - Vorbild? Dann muss wohl auch noch die aktuelle Banken- und Wirtschaftskrise genannt werden: die wird heutzutage immerhin als von Menschen gemacht dargestellt und nicht als unverständliches Donnerwetter. Das Pegasus-Theater bleibt bei den vorsichtigen Hinweisen von Ferdinand Raimund, schwelgt dafür aber in Lebendigkeit. Behände flitzt der weiße Pudel quer über die Bühne – da geht ein Raunen durch das Publikum und die zuschauenden Kinder in der ersten Reihe produzieren bellende Lacher. Diener Florian singt ein wunderbares Duett mit seinem Mariandel. Dieser Gesang wird begleitet von der theatereigenen Musikgruppe: Violine, Fagott und Klavier. Regisseur Meinrad Schmitt – auch Professor für Komposition – hat wieder die auflockernd umrahmende Musik geschrieben.
Weitere Informationen siehe: www.pegasus-theater.de

Hier die noch folgenden Aufführungstermine von „Der Diamant des Geisterkönigs“ in Schrobenhausen, Stadthalle:
Mittwoch 20.5.2009 19.30 Uhr
Donnerstag 21.5.2009 11.00 Uhr und 18.00 Uhr
Freitag 22.5.2009 19.30 Uhr
Samstag 23.5.2009 19.30 Uhr
Sonntag 24.5.2009 18.00 Uhr

Telefonische Kartenvorbestellung
Kanzlei Grimm
Tel.: 08253-7071
Fax: 08253-450
Per Mail: karten@pegasus-theater.de
Abendkasse: 1 Stunde vor der Aufführung

Bürgerreporter:in:

Hartwig Simon aus Schrobenhausen

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