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Geistliche Lieder – sie müssen wie eine Predigt sein

Imponierendes Konzert in der Paul-Gerhardt-Kirche in Aichach

Ein düsteres aber erlesenes Programm mit lichten Momenten, passend zur Jahreszeit, versprach gleich zu Beginn der Kirchenmusiker Wolfgang Kraemer. Im ersten Block befassen sich der Pianist sowie der Tenor Markus Feodor Rilling mit sechs Liedern op 48 von Ludwig van Beethoven. Beethoven ist an sich kein typischer Liederkomponist - dennoch sind seine wenigen Lieder die er komponierte nicht zu verachten, wie die beiden Musiker zeigten. Hier ist besonders hervorzuheben “die Himmel rühmen“. Die Tenorstimme wie auch das Piano waren sehr spannungsgeladen, explosiv und beide lebten dieses Stück regelrecht mit. „Vom Tode“ hingegen erklang eher leidend, feinfühlig und doch kraftvoll. Rilling konnte gefühlvoll, bittend seine Stimme erheben, seine Mimik unterstützte dieses Flehen und Kraemer ergänzte dieses Stück zu einem Ganzen am Klavier.
Felix Mendelssohn Bartholdy wurde der 2.Block des Konzertes gewidmet. Bartholdy ist nach Johann Sebastian Bach die Nummer zwei in der evangelischen Kirche. Er hat viel von Bach gelernt und angenommen. Auf sehr hohem Niveau wurden zwei geistliche Lieder, op 112, vorgetragen. Würdevoll, mit leisem Schluss, sehr eindrucksvoll gesungen und ebenso beeindruckend am Klavier gespielt.
Mit einem Stück aus der Waldandacht op 211 Nr. 3 holte das Duo den relativ unbekannten Komponisten Franz Abt in dieses Gotteshaus. „Frühmorgens wenn die Hähne krähn“, hier singt der Tenor nicht nur mit seiner Stimme sondern auch mit den Augen. Sehr beeindruckend gewann man als Zuhörer das Gefühl der liebe Herrgott geht tatsächlich durch den Wald. Eine fast schon majestätische Darbietung der beiden.
Als krasser Gegenpol bot Wolfgang Kraemer, ein Meister seines Faches wie er hier zeigt, die 6 kleinen Klavierstücke, op 19, von Arnold Schönberg an, die er auswendig spielte. Schönberg war ein Komponist des frühen 20.Jahrhunderts und eine zentrale Figur bei der Entwicklung der Dur-Moll-Tonalität. Es war nicht nur zum zuhören grandios sondern auch zuzusehen, wie die Hände sicher, beeindruckend und imponierend über die Tasten des Klaviers huschten.
Antonin Dvorak füllt den letzten Block mit den biblischen Liedern op 99. Die Texte wurden von Dietrich Fischer-Dieskau aus dem tschechischen übersetzt. Schon gleich beim ersten Stück „Rings um den Herrn sind Wolken und Dunkel“ brillierte Rilling mit einem Gefühl von Donner und Blitz, das Piano unterstützte den Ausdruck des Gesangs. Hingegen hoffend und wunderbar aufbauend erklang „Sieh auf mich“, die Kirche war erfüllt von großartiger Musik. Mit den beiden Stücken „Gott erhöre mein Flehen“ und „Gott ist mein Hirte“ haben die Musiker ihre eigenen Ansprüche sehr hoch gesteckt und mit Bravour erfüllt. Die biblischen Lieder op 99 werden meist in der einfacheren Version von Max Reger aufgeführt. Umso fantastischer war es, dass Kraemer die werksgetreue Variante wählte. Es war ein Hörgenuss! Zuversichtlich, bittend, flehend und auch spottend zeigte das Duo wie schön Kirchenmusik sein kann. Mit der Zugabe, einem Irischen Segenswunsch „Und bis wir uns wieder sehen halte Gott dich fest in seiner Hand“ entließen Kraemer und Rilling die Zuhörer hinaus in den Abend.

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