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90 Jahre und kein bisschen leise

Erika Probst hinterlässt ihre fotografische Visitenkarte 

„Schönes und Interessantes einfangen und dabei der Zeit ein Schnäppchen schlagen“, mit diesem Motto ist Erika Probst noch heute mit ihrer kleinen Lumix in Aichach und der Natur um Schiltberg unterwegs. Auch auf ihrem großen Balkon bietet sich ihr immer ein Motiv. Sie hegte schon lange einen Wunsch: Mit 90 Jahren noch einmal eine Solo-Ausstellung im Rathaus zu bestücken. Nun, der Wunsch sollte sich erfüllen. Sie zeigt einen Querschnitt ihrer fotografischen Arbeiten der letzten 3 Jahre. Es ist mittlerweile ihre 5. Ausstellung die sie alleine bestreitet. Mit dem Fotoclub Aichach zeigte sie ihre Bilder schon viele Male im Rathaus, im Krankenhaus sowie der Sparkassen-Galerie.
„Mit Licht gemalt“ heißt ihre Gesamt-Präsentation. Mit diesem Titel übertreibt sie keineswegs. In jedem Bild spiegelt sich die Einzigartigkeit und Faszination der Natur wovon sich die vielen Besucher bei der Vernissage selbst überzeugen konnten. Ihre Fotoarbeiten sind unbearbeitet, „out of the box“, womit sie beweist dass auch solche Fotografien ein Wohlgenuss für Augen und Seele sein können. Mit ihren Bildern möchte sie darauf aufmerksam machen wie wunderschön die Natur doch ist, Natur macht reich und macht Freude.
Der Eingangsbereich begrüßt die Gäste herzlich, fast schon mit einem roten Teppich. Faszination Farbe. Roter Mohn in allen Varianten der „Lust auf mehr“ macht. Bunte Blüten, blauer Himmel sowie eine Invasion ziehen die Besucher in ihren Bann. Der triste Herbstalltag rückt für eine Weile in den Hintergrund. Man mag sich nicht wirklich von den Farben trennen, „arbeitet“ sich aber doch voller Neugierde und Spannung in das erste Obergeschoss vor. Auf dem Weg dahin kann man den Duft des Holzes, die Waldluft einsaugen – lässt man sich auf das Abenteuer Natur ein. Die Vielfalt an den Wänden wurde akribisch von der Künstlerin zusammengestellt. So passt der Ausschnitt eines blauen Holzgartentores wunderbar zu den Lebenslinien oder dem Zaun. Hier beweist Probst dass sie eine Ahnung von der ganzen Materie hat. Ihr Bild „Waldluft“ hängt wie von der Sonne geküsst als kostbarer Fine-Art-Druck tiefmatt an der Wand. Man hat das Gefühl mitten drin zu stehen, herrliche Lichtmalerei, gefangen von einer wunderschönen Komposition. Kann man sich endlich davon lösen landet man inmitten herrlicher Landschaften die sie z.B. mit „Zuversicht“ oder „Heimat“ betitelt. Poesie der Alltäglichkeit.
Ganz wunderbar, auf Leinwand ein Perlhuhn wie auch einen Sperber. Apfelblüte, Paprika, Flechten, Wurzel oder Steinchen – es ist fast schon ein Erlebnis wie sie die kleinen Dinge sieht.
Aber sie kann auch „fast abstrakt“ Pilzsporen, Schimmel oder Glasfarben darstellen. Sie sagt: „Schau doch, so schön ist die Welt, man muss nur genau hinschauen“.
„Auf das richtige Licht kommt es an“, so Bürgermeister Klaus Habermann. „Mit dem Herzen fotografiert, denn das Schöne ist für unsere Augen – gerade in der hektischen Zeit – zuweilen unsichtbar. Denn: Man sieht nur mit dem Herzen gut“, formulierte er weiter. „Frau Probst lässt mit ihren Motiven die Vielfalt der Natur in ihrer ganzen Schönheit erstrahlen“. Er zollte ihr seinen größten Respekt in ihrem hohen Alter noch so eine aussagekräftige Ausstellung auf die Beine zu stellen.
Erika Probst sagte in ihrer Ansprache: Fotografieren ist so einfach. Man muss nur durchs Objektiv schauen, klick, fertig. Aber es ist auch fast ein Wunder, beginnend mit dem Licht der Sonne das aus 5 Spektralfarben und Farbtönen besteht. Es werden Empfindungen ausgelöst, wie etwa Freude. Man darf die Dinge nicht nur ansehen, man muss sie betrachten.
Die Hobbyfotografin, wie sie sich nennt, wurde 1946 aus dem Sudetenland vertrieben. Sie sagte sich: „Wenn schon aus der Heimat rausgeschmissen dann nach Bayern“. Sie kam nach Rapperzell, unterrichtete als Lehrerin in Altomünster. Später lebte sie in Schiltberg und seit 2007 in Aichach. Seit 1999 ist sie ein sehr aktives Mitglied beim Fotoclub Aichach.
Eigentlich begann 1956 alles mit einem: „Lass mich doch auch mal“, erinnerte sie sich, als ihr Ehemann eine Agfa-Kamera erstanden hatte. So entdeckte die „Lichtkünstlerin“ ihre Freude und Lust am Fotografieren. Sie begann mit Kleinbildfilmen, sparte an Anderem um sich die teuren Entwicklungen leisten zu können. Später wechselte sie dann zu Dias wovon ihr Arbeitszimmer ungefähr 30.000 Stück fasst und fotografiert mittlerweile digital.

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