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„Na(h) gut – nah kaufen, gut essen“: Kühe füttern ist lustig

  • Sogar der Gockel ist zutraulich auf dem Hibsch-Hof. Die Hennen lassen sich von den Kindern, Bäuerin Lucia Bradl (rechts) und Barbara Straub, der Projektmanagerin von „Na(h) gut!“, gerne auf den Arm nehmen.
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Kühe füttern ist lustig: Das Heu auf die Frontschaufel packen, den John Deere durch die Gasse bugsieren, Zenta versorgen, sofort wieder raus und eine neue Fuhre aufladen. Diesmal für Gisela, die scheckige. Die muht schon ganz mürrisch.

Eine aufregende Sache ist das für Drittklässler, wenn sie auf grünen Spielzeugtraktoren durch den Kuhstall des Hibsch-Hofes wuseln dürfen. Sie haben eine Riesengaudi dabei – und lernen auch noch. Zum Beispiel, dass eine Kuh wiederkäut jeden Bissen 50 bis 80 Mal zwischen ihren Kiefern mahlt. Und dass sie mehr als 20 Liter Milch gibt pro Tag, aus der man Butter, Joghurt oder Käse machen kann. Haben die Mädchen und Buben auch schon probiert: Kuhmilch so lange geschlagen, bis Butter draus wurde. Hat lecker geschmeckt mit frischem Brot.

Woher die Rohstoffe für unsere Lebensmittel kommen, wie sie verarbeitet werden, was in ihnen steckt – das alles erfahren Kinder, die an „Na(h) gut!“ teilnehmen. Dieses Projekt bietet der Wittelsbacher Land Verein den Kindergärten und Grundschulen im Landkreis Aichach-Friedberg an. Über 20 Klassen und 20 Hortgruppen nahmen heuer daran teil. Die Kinder entdeckten bei Geschmacksschulungen, Obst und Gemüse zu riechen, schmecken und fühlen; sie rührten Joghurt mit frischen Früchten und durften mit einem der Wittelsbacher Spezialitätenwirte kochen. Burger vom Wittelsbacher Weideochsen mit knackigen Salaten stand unter anderem auf der Speisekarte.

„Wir möchten Kinder von gesundem Essen überzeugen“, sagt Barbara Straub. Die Friedbergerin leitet das Projekt "Na(h) gut!", hat inzwischen mehrere hundert Kinder auf ihrem Weg zu bewusster Ernährung begleitet. Erfolgreich, sagt sie: „Die Kinder sind begeistert dabei, wenn wir einfache Speisen frisch zubereiten. Und genauso begeistert essen sie sie. Die Rezepte geben wir ihnen mit nach Hause, und oft werden sie dort auch umgesetzt.“ Man sehe das an den Pausenboxen, die jetzt deutlich öfter mit Obst und Gemüse bestückt sind statt mit Salami-Semmel und Schokoriegel. Dieses Umdenken scheint notwendig: Eine internationale Studie der Bundesregierung hat ergeben, dass 15 Prozent der drei- bis 17-jährigen Kinder in Deutschland übergewichtig sind. Viele Kinder und Jugendliche erhalten – meist aufgrund der Berufstätigkeit beider Elternteile – keine gesunden Mahlzeiten mehr.

Maßgeblicher Bestandteil von „Na(h) gut!“ sind – neben dem Ernährungstraining und den Kinderkochschulen – Besuche auf einem landwirtschaftlichen Betrieb. Die Kinder erleben dabei, wie Lebensmittel beim Produzenten entstehen. Sie sind Gast z. B. auf dem Scheicherhof in Rehling, der aus den Eiern seiner bodengehaltenen Hühner auch Speiseeis macht, dem Biolandhof Kreppold in Wilpersberg, dem Waglerhof in Inchenhofen, dem Lärchenhof in Rinnenthal, der zig Sorten Nudeln herstellt, oder eben auf dem Hibsch-Hof in Schönbach bei Hollenbach. Der 85 Hektar große Mitmach-Bauernhof hält 75 Milchkühe, 75 Kälber und eine Hühnerzucht. Bäuerin Lucia Bradl hat mehrmals die Woche Gäste, Schulklassen ebenso wie Lehrergruppen oder Vereine. „Wir sind kein Streichelzoo. Wir zeigen, wie es tatsächlich zugeht auf dem Hof“, sagt die ausgebildete Erlebnisbäuerin. Den 16 Drittklässlern aus Schiltberg, die heute mit ihrer Lehrerin Manuela Thoma zu Gast sind, rechnet sie vor, dass ihre Tiere Tag für Tag fünf Tonnen Futter brauchen, meist Gras- und Maissilage, aber auch Hafer und anderes Getreide. Sie geben täglich 1500 Liter Milch, die man nicht nur abgefüllt in Flaschen und Tetrapak trinken könnte, sondern auch unbearbeitet. Sogar eine öffentliche Milch-Tankstelle gibt es auf dem Hibsch-Hof.

Das Projekt „Na(h) gut!“ läuft seit 2010. Träger ist der Wittelsbacher Land Verein, mehr als 60.000 Euro hat er bis 2015 in die Maßnahmen investiert. Zusätzlich flossen rund 30.000 Euro aus dem EU-Förderprogramm LEADER. Inzwischen sind die Zuschüsse ausgeschöpft, die Finanzierung wurde auf mehrere Säulen umstrukturiert. „Die Kommunen im Wittelsbacher Land unterstützen das Projekt. Damit kann es nachhaltig und dauerhaft fortgeführt werden“, freut sich Barbara Straub. Neben den Landwirten sind die Spezialitätenwirte im Wittelsbacher Land e.V., das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Friedberg, das Jugendamt und das Staatliche Schulamt sowie die Landesanstalt für Landwirtschaft weitere wichtige Projektpartner. Weitere interessierte Landwirte können gerne mit in das Projekt aufgenommen werden, aktuell laufen die Planungen für das nächste Schuljahr.

Auf dem Hibsch-Hof in Schönbach sind Centa, Gisela und ihre weißbraunen Kolleginnen inzwischen pappsatt. Die Besucher aus Schiltberg aber haben mächtig Hunger bekommen. Kein Problem auf einem Bauernhof: Aus dem Hühnerstall durften die Drittklässler legewarme Eier stibitzen. Zusammen mit der frischen Kuhmilch, ein paar Löffeln gemahlenem Getreide und selbstgemachter Butter gibt das ein ganz herrliches Essen. Bäuerin Lucia Bradl bäckt Pfannkuchen mit der ganzen Meute.

Weitere Infos zum Projekt „Na(h) gut – nah kaufen, gut essen“ im Internet unter www.wittelsbacherland.de. Kontakt zur Projektmanagerin via E-Mail: barbara.straub@onlinehome.de

Text und Bilder: Wittelsbacher Land e. V.

  • Sogar der Gockel ist zutraulich auf dem Hibsch-Hof. Die Hennen lassen sich von den Kindern, Bäuerin Lucia Bradl (rechts) und Barbara Straub, der Projektmanagerin von „Na(h) gut!“, gerne auf den Arm nehmen.
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  • Mais- und Grassilage sind die Hauptnahrung von Kühen. Rund fünf Tonnen fressen die 150 Tiere auf dem Hibsch-Hof davon täglich. Die Schiltberger Kinder durften mit Schaufel und Schubkarre auf Nahrungssuche gehen.
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  • Im Spielzeugtraktor durch den Kuhstall: Mädchen und Buben der Schiltberger Grundschule beim Kühe füttern.
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