Projekt „Wir brauchen dich auch morgen“

Die hohe Zahl an Verkehrsunfällen von jugendlichen Automobilfahrern hat die Polizei dazu veranlasst, auch Aichach und eventuell Schrobenhausen in diese Aktion einzubinden. Die Initiative „Disco-Fieber“ soll es jungen Menschen, die kurz vor Erwerb des Führerscheins stehen oder ihn erst seit kurzer Zeit besitzen, ermöglichen, das eigene Verkehrsverhalten besser einschätzen zu können und aus ihnen verantwortungsvolle Fahrer zu machen. Außerdem sollen Verantwortungsbewusstsein und Selbstwertgefühl innerhalb Fahrgemeinschaften geschult werden, da sich junge Verkehrsteilnehmer besonders dem Gruppendruck ausgesetzt sind und ihren Freunden oft durch halsbrecherische Manöver imponieren wollen.

Raum für die Präventionsarbeit bieten meist Pausenhöfe oder Sporthallen von Schulen. Gleich zu Beginn werden die Teilnehmer dort schockierenden Fotos von schweren Unfällen vor Augen geführt. Darauf folgen Berichte und Referate von Polizisten oder Feuerwehrmännern, aber auch Unfallseelsorger und Opfer schildern ihre Erlebnisse, die durch Medieneinsatz wie Film und Musik begleitet werden.

Anschließend werden in Kooperation von den Hilfskräften und Schülern Rettungsübungen durchgeführt. So sollen Jugendlichen Unfallsszenarien nahe gebracht werden, um das Überdenken der eigenen Verhaltensweisen anzuregen. Ferner wird richtiges Verhalten bei Unfällen, wie die Absicherung der Unfallstelle oder die Erstersorgung, vermittelt. Zudem demonstrieren Rettungskräfte an einem Schrottauto, wie kompliziert die Bergung verletzter Personen aus einem demolierten Fahrzeug ist.
Die Aktion ist für den Herbst geplant, soll aber spätestens im Frühjahr statt finden.

Bisherige Unfallverursacher, die unter Alkoholeinfluss standen, wiesen Werte zwischen 1,5 und zwei Promille auf. Jedoch sei das Unfallrisiko schon bei 0,5 Promille doppelt so hoch, bei 1,6 Promille sogar 36 höher. Deshalb gilt seit dem 1. August ein generelles Alkoholverbot für Fahranfänger in der Probezeit. Denn unabhängig ob der Kraftfahrer durch seine Fahrweise auffällig geworden ist oder nicht, gelten hohe Geldstrafen sowie Freiheitsstrafen, der Entzug der Fahrerlaubnis bis zu fünf Jahren und sieben Punkte in Flensburg. Gleichzeitig gelten schuldige Personen als vorbestraft. Selbst diese Konsequenzen schrecken viele junge Menschen nicht ab. Deshalb hat sich die Polizei vorgenommen, die Aktion „Disco-Fieber“, die bereits mit hervorragender Resonanz und großem Erfolg schon in Aindling lief, ausweiten.

Weitere Informationen finden Sie unter:
www.disco-fieber.de
www.wirbrauchendichauchmorgen.de
Hier können Sie unter anderem durch das Forum surfen, sich über die Initiative erkundigen und leckere alkoholfreie Cocktails nachmixen.