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Die Streitbuche auf dem Deisterkamm

  • Fragment der alten Streitbuch mit altem Hinweisschild
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Die Streitbuche auf dem Deisterkamm

Bereits seit dem 19. Jahrhundert gibt es auf dem Deisterkamm einen Wegepunkt „Streitbuche“. Auf allen bekannten Wanderkarten und Wander – App`s ist dieser Wegepunkt auf dem Kalenberg oberhalb von Bredenbeck verzeichnet.

Dieser Wegepunkt hat die Koordinaten N 52 Grad 13.9 / E 009 Grad 36.05 und liegt auf dem Deisterkamm auf der Höhe 309 NN.

Von Bredenbeck (Gemeinde Wennigsen) betrachtet, befindet sich dieser Wegepunkt am Ende der „Großen Allee“., gegenüber dem Gaußstein Deister I (geodätischer Festpunkt.)
Die Streitbuche ist auch über den „Königsweg“ vom Steinkrug oder Völksen (Springe) zu erreichen. Auch vom Taternpfahl (Deisterkamm / Hannoversche Heerstraße) kommt man auf dem Kammweg in östliche Richtung gehend zur Streitbuche.
Seit einigen Jahren lädt eine steinerne Sitzbank an der Streitbuche, gestiftet von der Familie Freiherren Knigge, zum Rasten ein.

Woher kommt der Name Streitbuche?

Auf dem Deisterkamm verläuft die Grenze der Knigge`schen und Springer Forsten.
Früher war dies auch die Grenze zwischen dem Gericht Bredenbeck und dem Amt Springe.
Seit 1970 verläuft hier die Grenze zwischen der „Großgemeinde Wennigsen“ und der Stadt Springe.

Karte der Grenzen des Gerichts Bredenbeck um 1750

Dr. Gustav Gewecke beschreibt in seiner Bredenbecker Chronik von 1969/1970 die Grenzziehung von 1750.

„1750 ließ Philipp Carl Freiherr Knigge Dr. der Rechte, Oberhauptmann und Herr auf Bredenbeck und Pattensen, die Grenzen des Gerichts Bredenbeck neu „versteinern“, dabei mußte der Amtmann von Calenberg (Schulenburg) natürlich gehört und zugezogen werden.
Die Grenzsteine auf dem Kammweg oberhalb von Völksen mit der Jahreszahl 1749 sind damals gesetzt worden. Am 27.April 1750 erfolgte die Abschlußbesichtigung, die Karte trägt dieses Datum. Der Wert der Karte besteht darin, daß der genaue Verlauf der Grenze ersichtlich ist……“

Grenzstreitigkeiten
Obwohl die Grenze genau festgelegt wurde, gab es in der Folgezeit immer mal wieder Streit um den genauen Grenzverlauf insbesondere ob die Grenzsteine genau gesetzt wurden.

...So auch im Bereich der „Streitbuche“. Diese Buche war um 1850 bezüglich der Besitzverhältnisse strittig. Der Baum stand, (Reste der alten Streitbuche stehen noch), auf der Bredenbecker Seite des Weges, jedoch hinter einem Springer Grenzstein, der dort in gleicher Linie mit dem Bredenbecker Stein steht. Der Grenzweg, (Kammweg) macht hier eine scharfe Biegung, um gleich hinter dem Stein die frühere „Bahn“ wiederzugewinnen.

Zitat aus dem Buch „Der Deister“ von Friedrich Wüllner 1980 Seite 123

Nach mündlichen Überlieferungen soll es hier um 1850 zu folgendem Ereignis gekommen sein:

„Um 1850 verhinderte ein Kniggescher Förster mit geladenem Gewehr das Fällen dieser Grenzbuche durch Springer Waldarbeiter. Der Förster soll drei Tage und drei Nächte Wache gehalten haben. Der hannoversche König gab Befehl die Buche zu schonen.“

* 1850 war Ernst August König von Hannover


Hinweisschild

Über dieses Ereignis informierte ein Hinweisschild, angebracht an einem Baum gegenüber dem Fragment der „alten“ Streitbuche. Die Überreste der alten Streitbuche fielen im Januar 2007 dem Orkan Kyrill zum Opfer. Es wurden bereits 1995 zwei neue Buchen an gleicher Stelle gepflanzt.

Das alte Hinweisschild war 2020 abgängig. Deshalb wurde mit Unterstützung des Tourismus-Service Wennigsen und der Firma W2 Hagedorn Wennigsen ein neues Schild gefertigt.

In Zusammenarbeit mit den Förstern vom Rittergut Knigge Bredenbeck wird in 2021 das neue Schild an prädestinierter Stelle angebracht, um an die Namensgebung „Streitbuche“ zu erinnern.

Hinweis:
Das alte Schild um die Streitbuche wurde von Hans Groth Bredenbeck gefertigt.
Von Hans Groth stammt ebenfalls die Beschriftung am Gaußstein Deister I.
Groth hat diverse Beschriftungen im Deister und in Bredenbeck gefertigt.

Die alte Beschilderung wurde um 1995 von Eckhard Schaper mit dem Forstamtsleiter Ralf Schickhaus angebracht.
Glücklicherweise gibt es immer wieder Menschen, die sich ehrenamtlich um die regionale Historie kümmern.

Verwendete Quellen:
Dr. Gustav Gewecke = Bredenbecker Chronik von 1969/1970
Friedrich Wüllner = Der Deister ein Erlebnis für Wanderer 1980
Naturhistorische Gesellschaft Hannover = Der Deister Natur, Mensch, Geschichte 2017

Winfried Gehrke Wennigsen 30. 01.2021

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  • Sitzbank an der Streitbuche von der Familie Freiherren Knigge Bredenbeck
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  • Die alte Streitbuche mit Neuanpflanzung aus 1995
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  • Neues Hinweisschild zur Streitbuche aus 2021
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  • Neue Beschriftung 03.2021 auf dem Deisterkamm
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  • Gzenzziehung um 1750 im Bereich Gericht Bredenbeck mit Wegepunkt der späteren Streitbuche Deisterkamm
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  • Bericht zur Genzziehung 1750 aus der Bredenbecker Chronik von Dr. Gewecke
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  • Rückseite Grenstein auf dem Deisterkamm * St S = Stadtforst Springe (oder Staatsforst)
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  • Genzstein auf dem Deisterkamm * G B = Gericht Bredenbeck
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  • Grenzstein Deisterkamm im Winter 2021
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  • Lageplan der Streitbuche mit Grenze zu Springe
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  • Kalenberg Deisterkamm mit Gaußstein Deister I und Streitbuche
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  • Kalenberg Kahlschlag mit Gaußstein Deister I Hinweisschild von Hans Groth Bredenbeck (Kahlschlag von 2020 bedingt durch den Borkenkäfer)
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  • Gaußstein Deister I vor dem Kahlschlag um 2016 aufgenommen
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  • Winni Ruhepause am Gaußstein Blick ins Calenberger Land 04.2020
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  • Kalenberg Deisterkamm zur Zeitvom Kahlschlag 2020 Blick in Calenberger Land
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  • Alter Feuerturm nahe Streitbuche und Gaußstein Deister I auf dem Deisterkamm Feuerturm aus den 1970 ziger Jahren
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  • Taternpfahl Deisterkamm / Hannoversche Heerstraße
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  • Hans Groth (rechts) Heimatfreund mit Wanderfreund Heinz (aus Hannover - List) Hans Groth Bredenbeck hat viele Beschriftungen im Deister und Bredenbeck gefertigt Bild von 2017
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  • Hans Groth Bredenbeck 2017 Eintrag in das Gästebuch Annaturm
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4 Kommentare

Das freut mich sehr.... der Deister ist zu jeder Zeit eine Wanderung wert.
Z.T. sehr schönen weiten Blick ins Calenberger-Land vom Kalenberg / Gaußstein Deister I

Vielen Dank, Winfried für deinen interessanten Bericht aus dem Deister! Als Garbsener haben wir schon vieles aber nicht wie Kurt schon "alles abgelatscht ".GU

Danke Uwe für den Kommentar

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