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Baobab – Afrikas schönster Baum

  • Dieser Baobab steht irgendwo am Okavango im Caprivi, hoch im Norden Namibias.
  • hochgeladen von Uta Kubik-Ritter

Der Afrikanische Affenbrotbaum ist – zumindest für mich – der schönste afrikanische Baum. Überall wo ich durch die Länder reise, habe ich die Kamera „im Anschlag“, wenn ich einem solch stattlichen Exemplar begegne. Ihr Verbreitungsgebiet liegt südlich der Sahara.

Der Baobab (von arabisch: bu-hubub) hat einen relativ kurzen aber extrem umfangreichen Stamm. Die Krone ist ebenfalls recht kräftig, hat aber sehr unförmige Äste und Zweige. Weil die Krone so eigenartig aussieht, hält sich die Legende, dass einst ein Teufel den Baum umgekehrt in die Erde gesteckt hat.

Der Stamm hat tiefe Furchen und die Rinde ist teilweise bis zu 5 cm dick. Das Innere der Rinde ist allerdings sehr faserig.
Das Wurzelwerk erstreckt sich noch weiter als die Krone.
Ist der Baum jung (bis 15 Jahre), ist sein Umfang nicht sehr auffällig. Mit ungefähr 60 Jahren ist der Stamm eher kegelförmig ausgewachsen. Je älter er nun wird, desto „umfangreicher“ wird er. Ein Baobab kann hunderte von Jahren alt werden und solche – wie auf meinen Bildern – sind gut 800 Jahre alt.

Die Blätter erscheinen im Frühjahr vor der Regenzeit; Blätter sind am Anfang oval und bilden dann erst „Finger“ mit einem Durchmesser von gut 20 cm.
Im Süden Afrikas bildet der Baum erst im Alter von rund 16 Jahre die ersten Blüten. Sie öffnen sich zu Beginn der Regenzeit und verblühen nach 1 Tag. Sie sind weiß und hängen an Stielen neben den Blätter herab.
Den Menschen ist der süßliche Aasgeruch unangenehm; Tiere wie Flughunde mögen den Geruch und tragen dabei die Staubblätter zur nächsten Blüte …
Nach rund acht Monaten bilden sich dann Kapseln; die Früchte erreichen eine Größe von ungefährt 25 bis 40 cm (sehr unterschiedlich in den einzelnen Regionen Afrikas).

Die Menschen können das weiße Fruchtfleisch essen; es hat viel Vitamin C. Auch die haselnussgroßen Samen sind essbar.
Elefanten und Paviane fressen die ganzen Früchte.

Samen bleiben viele Jahre keimfähig, aber Buschfeuer und lang anhaltende Regenfälle sorgen für neuen Keimen.

Der Baobab wächst bis auf 600 m Höhe; braucht allerdings viel Wasser. Während der Regenzeit speichert er bis zu 200 cbm davon. Die faserige Rinde kann sich so voll Wasser saugen, dass sie gewaltig an Umfang zunimmt.

Elefanten lieben den Affenbrotbaum. Sie brechen mit den Stoßzähnen die Rinde auf und saugen das Wasser heraus.
Sie nutzen den Baobab aber aus als „Kratzebaum“, wie man gut auf meinen Bildern sehen kann. Elefanten reiben sich an den Bäumen. So sehen diese teilweise recht lediert aus.
Die Krone des Baobab bietet Webervögeln, Nashorn- und Eisvögeln Platz zum Nestbau.

Die San, Menschen in der Kalahari, nutzen den Baobab als Wasservorrat; sie verwerten Fruchtfleisch, Samen, Rinde und Blätter. In den Aushöhlungen der Bäume lagern sie ihr Getreide.

In der afrikanischen Medizin helfen Früchte gegen Infektionen, Pocken und Masern; Blätteraufguss wird bei Magenerkrankungen verabreicht und die Samen sind ein Heilmittel bei Zahnschmerzen und Malaria.

Der hohe Vitamin C und B-Gehalt und das Kalzium macht das Fruchtfleich zum Nahrungsmittel. Die Samen kommen in einen Brei und aus ihnen wird auch Bier gebraut. Man stellt Öl daraus her und benutzt die pulverisierten Samen als Dickungsmittel für Suppen.
Die Blätter werden als Gemüse gegessen ähnlich unserem Spinat.

Dinge des täglichen Gebrauchs (Kleidung, Dachabdeckung, Schnüre, Netze, Matten, Körbe) werden aus dem Baumrinde ebenfalls hergestellt. Ähnlich wie die Korkeichen regeneriert der Baobab seine Rinde auch wieder.
Aus den Wurzel stellen die San Klebstoff her und Seife.

Viele Legenden ranken um den Baobab. Er gilt u.a. als Sitz der Götter und Geister.
Auch Antoine de Saint-Exupéry hat in der Geschichte „Der Kleine Prinz“ den Baobab eingebunden: „Die Affenbrotbäume beginnen damit klein zu sein, bevor sie groß werden.“

  • Dieser Baobab steht irgendwo am Okavango im Caprivi, hoch im Norden Namibias.
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  • Gewaltig erhebt sich die Krone des Affenbrotbaumes in den afrikanischen Himmel.
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  • Gut ist die faserige Rinde zu erkennen; Elefanten reiben sich daran, um lästige Quälgeister loszuwerden.
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  • Wie mächtig ein Baobab werden kann, demonstrieren wir hier im Okavango-Delta in Botswana ...
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8 Kommentare

  • Gelöschter Nutzer am 10.05.2009 um 21:07
Gelöschter Kommentar

Lieber Axel,
da triffst Du den Kern: Jede Region hat "ihre" Bäume; bei uns haben die Linde, die Tanne und die Eiche urdeutsche Symbolkraft. Das ist nur natürlich und konsequent. Aber der Artikel geht um den Baobab - und der hat wirkliche eine ganz eigene Ausstrahlung, einen eigenen Charme.

Sogar Adriano Celentano besingt ihn in seinem Super-Song "Azzuro" mit den Worten:

"Cerco un po' d'Africa in giardino,
tra l'oleandro e il baobab ...", also:

"Ich suche ein Stückchen Afrika in meinem Garten,
zwischen dem Oleander und dem Baobag ..."

Auf jeden Fall sind es die Bäume wert, unsere Achtung zu genießen. :-)

Was für ein ausführlicher und interessanter Beitrag - wie gewohnt ;-) ich bewundere auch gerade das Wissen unserer User hier! Hut ab! Aber besonders vor Dir Uta ;-)))

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