650.000 €-Investition lässt St. Vitus wieder strahlen

Die Pfarrkirche St. Vitus in Neukirchen wurde für 650.000 € generalsaniert und dies wird am kommenden Sonntag mit einem großen Festgottesdienst würdig gefeiert.
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Von Claus Braun

Thierhaupten/Neukirchen. Im hellen Glanz leuchtet seit einigen Wochen wieder die Pfarrkirche St. Vitus im Thierhaupter Ortsteil Neukirchen. Umfangreich notwendige Sanierungsmaßnahmen erforderten ein mächtiges Investitionsvolumen von rund 650.000 €.

„Sie ist so wundervoll hell, ich bin rundum begeistert“, sagt Rosa Bissinger, Pfarrhaushältern von Pfarrer Werner Ehnle, der neben Thierhaupten und Baar auch für die Seelsorge in Neukirchen zuständig ist, über die eben generalsanierte Kirche St. Vitus. Seit Mitte März 2012 waren Handwerker, Restauratoren und Kirchenmaler tätig, um die Kirche aus dem 13. Jahrhundert wieder in Schuss zu bekommen.
Hauptauslöser für die Sanierung war, dass der Dachstuhl bei der Auflage an den Außenmauern der Kirche rundherum buchstäblich begann abzufaulen. Laut Kirchenpfleger Franz Schmid war der Grund hierfür die klimatischen Verhältnisse in unseren Breitengraden. „Dies wäre in der Wüste oder bei dauerhaften niedrigen Temperaturen nicht passiert“, weiß der tatkräftige Kirchenpfleger über das Phänomen zu berichten.

Die ersten Arbeiten wurden so am Dachstuhl vorgenommen, wo Holzbalken ausgetauscht, abgesägt und wieder angestückelt wurden. Eine vollständig neue Lattung, eine neue Dacheindeckung, Dachrinnen und Abläufe sowie ein neuer Anstrich rundeten die Außenarbeiten ab.

Auch im Inneren der schmucken Kirche, die dem heiligen Vitus aus Sizilien geweiht ist, der der Legende nach als sieben-jähriger Knabe in einen Kessel mit siedendem Öl geworfen wurde, weil er dem Glauben nicht abschwor, nagte auch schon lange der Zahn der Zeit. So wurde eine Niedrigtemperatur-Elektroheizung installiert und die gesamte Elektrosteuerung mit Touchscreen erneuert. Auch die zahlreichen Decken- und Wandgemälde, Kanzel, die Heiligenfiguren und die drei Altäre wurden von Restauratoren und Kirchenmalern behutsam gereinigt und bei Bedarf ausgebessert.
Besonders heikel war die Sanierung des Deckengemäldes im Bereich des Altarraums. Hier zog sich schon lange ein breiter und langer Riss durch das Deckengemälde. „Dies wurde behutsam und fachmännisch behoben“, lobt Pfarrer Werner Ehnle das gelungene Werk der Handwerker und Künstler.
Wichtig für den Wärmeschutz war die Anbringung einer „Stahl-Glas-Türe“, die der alten, hölzernen Haupteingangstür vorbebaut wurde und so zudem als Windfang dient.

Insgesamt belaufen sich die Gesamtkosten auf annähernd 650.000 €, die wie folgt aufgebracht werden:
Zuschüsse (erhaltene bzw. zugesagte) 100.000 € Markt Thierhaupten, 30.000 € Bay. Landesstiftung, 276.000 € Diözese Augsburg, 12.900 € Bezirk Schwaben, 5.000 € Landkreis Augsburg (Teilzuschuss), 5.000 € Landesamt für Denkmalpflege sowie 30.000 € Spenden und gut 200.000 € Eigenmittel der katholischen Kirchenstiftung St. Vitus Neukirchen.

Damit den Gläubigen der Weg in die rundum sanierte Kirche und den umliegenden Friedhof künftig gut gelingen kann, wurde im gesamten Außenbereich das bisher minderwertige Pflaster durch ein Kopfsteinpflaster aus Granit ausgetauscht. Diese Kosten in voraussichtlicher Höhe von 60.000 € kommen dann noch „on topp“ hinzu.

Info:
Am Sonntag, 16. Juni, findet zum Abschluss der Kirchenrenovierung in der Pfarrkirche St. Vitus in Neukirchen ein Festgottesdienst mit Dekan Georg Schneider (Stettenhofen) statt. Beginn ist 10 Uhr. Anschließend Stehempfang und gemeinsames Mittagessen. Um 14 Uhr hält Pfarrer Werner Ehnle in der Pfarrkirche die Vesper. Anschließend wird Kaffee und Kuchen gereicht.

Wissenswertes zur Pfarrkirche St. Vitus in Neukirchen:
um 1230: erste Nennung des Ortes Neukirchen.
Jahr 1314: Nennung eines Dekans von Neukirchen.
Jahr 1370: am 27. Mai schenkte Herzog Stefan von Bayern die Kirche dem Kloster in Thierhaupten.
Jahr 1390: Neukirchen ist Zukirche der Pfarrei Stuben. Kirchenbau aus der Romanik (Südwand) und Mitte des 15. Jhd. Chor, Turm und NOrdwand.
von 1545-1805: war der Kirchensatz beim Kloster Fürstenfeld.
Jahr 1723: Barockisierung der Kirche, Anbei der Sakristei und Verlängerung des Schiffes um 4,5 Meter nach Westen.
Umfangreich Kirchenrenovierungen fanden in den Jahren 1918, 1938, 1955 und 1987/88 statt.

Bürgerreporter:in:

Claus Braun aus Thierhaupten

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