Erstes Frauenfrühstück in der Stadtallendorfer Stadthalle

Frauenfrühstück in der Stadthalle von Stadtallendorf
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Zweimal im Jahr gab es bisher im Jugendzentrum in der Haartsiedlung ein Frauenfrühstück oder Frauencafe im Jugendzentrum. Am 16.3.2013 fand es erstmals in einem Raum der Stadthalle statt.

Ein Grund dafür, die Veranstaltung in einem neuen Raum zu probieren, war die gestiegene Besucherzahl. Etwa 140 Gäste hatten sich eingefunden. Optimal war die Fläche aber auch nicht. Die Tische waren zu langen Reihen zusammengestellt worden, zwischen denen teilweise nur wenig Platz war - wer dort den Platz verlassen wollte, musste auch die Sitznachbarn aufscheuchen. Die größeren Besucherzahlen sorgten auch für größeren Aufwand bei der Vorbereitung - zusätzliche Helfer für die Vorbereitung des Frauenfrühstücks werden daher noch gesucht.

Zum Beginn gab es mehrere Lieder vom Kinderchor Erksdorf. Nach dem Auftritt verabschiedeten sich die Gastmusiker wieder. Chorleiterin Jessica Michel hatte an diesem Samstag übrigens noch eine Chorleiterprüfung.

Vater unser
Hiltrud Löhnert und Charlotte Slack führten ein ungewöhnliches Gebet auf: Hiltrud fängt an, das Vater Unser zu beten. Wie in so vielen anderen Fällen spricht sie den Text ohne viel nachzudenken, als plötzlich aus dem Hintergrund Gott zu ihr spricht. Der fängt sogleich einige schwierige Diskussionen an über das, was sie gerade betet, und so wird das Gebet zum echten Gespräch mit Gott. Zum Schluss kommt sie zu der Erkenntnis: "Oh ich glaube, das ist das schwierigste Vaterunser, das ich je gebetet habe, aber es hat zum ersten Mal etwas mit meinem alltäglichen Leben zu tun."

Schicksalsschläge
"Unser größter Triumph liegt nicht darin, niemals zu fallen, sondern darin, immer wieder aufzustehen."
Elke Bellmann hielt einen bewegenden Vortrag über Schicksalsschläge, zu dessen Beginn sie den Zuhörern Gelegenheit gab, erst einmal darüber nachzudenken, was überhaupt ein Schickssalsschlag ist und ob das auch etwas Positives sein kann. Darüber gab es unterschiedliche Auffassungen. Für einen positiven Schicksalsschlag hatte Elke Bellmann ein gutes Beispiel parat, nämlich einen Hautptgewinn im Lotto.
Anschließend beschäftigte sie sich mit der Frage, was ein Schicksalsschlag mit uns macht. Er macht uns unsicher, hilflos und ängstlich, aber auch wütend (warum musste das passieren?) oder einsam, wenn wir nicht über das Geschehen reden und nicht mehr an der Welt teilnehmen können. In ihrem Leben machte sie die Erfahrung, dass nach einem Schicksalsschlag zunächst Erstaunen kam, dann das Entsetzen (was mache ich jetzt?!) und dann der Schmerz. Scham lässt den vom Schicksal Geschlagenen verstummen.

Elke Bellmann sprach bei dem Thema meist über eigene Erfahrungen, da sie in ihrem Leben viel erlitten hatte. Dazu gehörten eine unglückliche Kindheit, in der sie von ihrem Vater geprügelt wurde, eine Krebserkrankung und schwere Erkrankungen ihrer zwei Töchter. Hinzu kamem die Trennung von ihrem Ehemann, der das Leiden der ersten Tochter nicht aushielt, und mehrere Überfälle. Zeitweise resignierte Elke Bellmann deswegen, aber als sie aus der Resignation erwachte und selbst anfing zu handeln, führte dies zu positiven Veränderungen.

Gerade wegen ihrer Lebensgeschichte konnte Elke Bellmann sehr authentisch über das Thema berichten. Den Zuhörerinnen konnte sie neben dem Glauben mehrere Hilfsmittel im Umgang mit Schicksalsschlägen nennen:
- Schreiben (z.B. Gedichte, Tagebuch, ...) oder Handarbeiten
- Achtsamkeit mit sich selbst
- die für verschiedenste Lebenssituationen vorhandenen Hilfsangebote wahrnehmen
- darauf vertrauen, dass der Schmerz weniger wird
- das Leben bewusst wahrnehmen (z.B. die Tulpe auf dem Tisch, den Frühling, ...)
- für etwas arbeiten, was größer ist als man selber
Für letzteres nannte sie ihre Arbeit bei der Hilfsorganisation Compassion, welche von einer Freundin und deren Ehemann gegründet wurde.

Links

Innere Stärke gewinnen (22.9.2012)
Die heilende Kraft der Vergebung (17.3.2012)
Frauencafe am 24.9.2011 - mit Kräuterfrau Ruth Pfennighaus
Die Macht der Gedanken (19.3.2011)
Gelassen leben (25.9.2010)

„Vater unser“, einmal ganz anders
Compassion

Bürgerreporter:in:

Sören-Helge Zaschke aus Stadtallendorf

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