Meine persönliche Weihnachtsgeschichte aus Glee..

Ich wohnte Anfang der 70-iger Jahre noch in Niederklein bei meinen Eltern.
Zu diesem Zeitpunkt trug sich folgendes am Heiligen Abend zu.
Nach einigen Diskussionen im Vorfeld mit meinem guten Freund Werner Boland, hat er mich als Evangelist dazu gebracht, mit ihm zusammen in die obligatorische Christmesse um 22.00 Uhr zu gehen. Ich und Werner waren spät dran und kamen deswegen etwas verspätet in die Kirche.
Und das war der Beginn des folgenden Dramas.

Wir hatten schon massiv Probleme überhaupt noch in die Kirche zu kommen, da die diese gut besucht war. Wir standen ganz hinten, mit dem Rücken an der Eingangstür. Der damalige Pfarrer Exner hatte sich in seiner Predigt das Thema „Obdachlose und Bettler“ ausgesucht und hat die Situation dieser Menschen ausführlich erklärt. Pfarrer Exner war mittlerweile mit seiner Predigt schon fast auf dem Höhepunkt angelangt und führte gerade aus, wie es denn so ist, wenn ein Obdachloser oder Bettler vor unserer Tür steht und anklopft, als folgendes geschah.

Da ich wie erwähnt , ziemlich dicht hinten an der Tür stand, kam es zu dem Umstand, dass ein noch später gekommenes Mitglied der Kirchengemeinde auch noch in die Kirche wollte und massiv gegen die Eingangstür drückte.
Die allerdings durch mich und andere blockiert war. Durch die immer drängenderen Versuche des Kirchenbesuchers, habe ich die Predigt vom Pfarrer Exner nicht weiter verfolgen können und es kam wie es kommen musste .....
Der Gläubige draußen drückte weiter gegen die Tür vor der ich stand und der Pfarrer holte langsam zu dem ultimativen Höhepunkt seiner Predigt aus, mit der Frage:
„ Ja und wie verhalten wir uns all zu oft, wenn ein Bettler vor der Tür steht?“ Die Kirchengemeinde schwieg vor sich hin und genau in diesem Moment hatte es der Gläubige geschafft, die Tür einen Spaltbreit zu öffnen. Ich hatte, soweit möglich hierzu etwas Platz gemacht und war dadurch völlig von der Predigt abgelenkt. In diesem Moment verlieh Pfarrer Exner seiner Predigt den nötigen Akustischen Ausdruck in dem lautstark auf seine eben gestellte Frage antwortete:
„DIE TÜR BLEIBT ZU !“
Ich, der ich durch die dauernden Versuche des um Einlass kämpfenden Gläubigen, schon seit einiger Zeit extrem abgelenkt war, reagierte natürlich auf diese sehr laut vorgetragene „Aussage „DIE TÜR BLEIBT ZU“, sofort und knallte prompt dem Bürger die Kirchentür vor der Nase zu ! Das passierte nur, weil ich angenommen habe, dass der Pfarrer mich mit dieser Aufforderung gemeint hat. Voller Schuldgefühle, drehte ich mich in Richtung Kanzel um und dachte mich schaut jetzt jeder ganz vorwurfsvoll an, aber es passierte nichts.

Werner erklärte mir später, dass ich nicht gemeint war, was meine Tat jedoch nicht ungeschehen machte. Ich weiß bis heute nicht, wer da vor der Tür war und in die Kirche wollte. Dies war auch dem Umstand geschuldet, dass ich es verständlicher Weise auch vermied, mich beim verlassen der Kirche dem Gläubigen zu offenbaren. Und so wird es wohl immer ein Geheimnis bleiben.
Die Geschichte sorgte auch später noch, beim "Beat Willi in der Tenne" zu einigem Gelächter bei unseren Freunden.

Bürgerreporter:in:

Erich Schmitt aus Stadtallendorf

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