Der Vita-Parcours von Ronshausen (2020)

Im Süden von Hessen finden man noch zahlreiche mehr oder weniger gut erhaltene Trimmpfade der Bauart Vita-Parcours. Im nördlichen Teil Hessens ist möglicherweise nur noch einer erhalten. Dieser Vita-Parcours befindet sich im Luftkurort Ronshausen nahe der Grenze zu Thüringen. Bei diesem sind alle 20 Trimmstationen erhalten und mit Originalschildern ausgestattet, von denen ein Teil noch von der Erstausstattung stammt.

Der Trimmpfad wird im Internetangebot der Gemeinde genannt. Dort finden sich unter der Überschrift "Waldsportpfad mit VITA-Parcours" neben fünf Fotos aus dem Jahr 2011 und einem von 2005 folgende Angaben:

Ausgangspunkt: Wanderparkplatz Marbach, Eisenacher Straße 95 (Sitzgruppe/Info-Tafel)
Streckenlänge: ca. 1,5 km
Schwierigkeitsgrad: 2 (mittlere Wegstrecke mit leichterem Anstieg und Gefälle)
Streckenbeschreibung: Der Rundweg führt an 20 Übungsmöglichkeiten für Jedermann vorbei. Vorhanden ist eine Schutzhütte und ein Rastplatz.
Sondertipp: 200 m bis zum BadePark Ronshausen mit Imbiss, Bistro nebenan in der Tankstelle, weitere Einkehrmöglichkeiten mit Öffnungszeiten siehe hier.

Den Wanderparkplatz am Trimmpfad findet man an der L3251 Richtung Höhnebach, wo ein großes Schild mit dem Text "Auf ein Wiedersehen im schönen Ronshausen" an der Straße steht. Hier findet sich eine Infotafel, auf welcher die Wegeführungen für den Waldsportpfad, einen Waldlehrpfad und einen Rundweg mit Informationen zu Vogelarten und dem Leben am See eingezeichnet sind. Daneben gibt es weitere Infotafeln zu verschiedenen Wanderwegen und Walkingstrecken. Der Wanderparkplatz liegt übrigens in der Nähe des alten Sportplatzes, welcher sich auf der anderen Seite der Landesstraße befindet.

Vom Parkplatz aus führt auf der rechten Seite ein steil ansteigender Weg in den Wald. Ein Holzwegeiser zeigt an, dass es hier zum Waldsportpfad geht. An der rechten Seite des Weges befindet sich ein Rastplatz mit Tisch und Sitzgelegenheiten. Etwas weiter kommt man an eine Schutzhütte, die außer einem Eingang keine Öfnnungen hat und daher im Inneren recht dunkel und staubig ist. An der Hütte befindet sich das Schild, welches die Benutzung des Vita-Parcours erläutert. Es handelt sich um die in den ersten Jahren herausgegebene Version des Schildes, auf welcher die Adresse der Vita Lebensversicherungs-Aktiengesellschaft genannt wird. Das Schild war ursprünglich in den Farben Schwarz und Weiß bedruckt. Inzwischen ist die Farbe fast verschwunden, und der Aufdruck erscheint in Blau, da das Schild unter dem Aufdruck nicht so ausgeblichen ist wie an den anderen Stellen.
Unter der Anleitung ist noch ein kleines Schild, welches anzeigt, dass man nach links laufen soll. Die beiden Schilder waren früher nicht an der Hütte befestigt, sondern an einem Pfosten, der einige Meter weiter am Trimmpfad stand.

Ein Stück weiter sind schon die ersten Trimmstationen erkennbar. Der erste Streckenabschnitt wird für Hin- und Rückweg genutzt. Auf der rechten Seite befinden sich die Trimmstationen 1 bis 4, während sich links die Stationen 18, 19 und 20 befinden. Die Stationen 3 und 19 sowie 4 und 18 liegen direkt gegenüber. Das Schild von Station 3 steht hinter einigen jungen Buchen.

Station 5 befindet sich an einer Stelle, wo sich der Weg nach links und rechts gabelt. Hier finden sich gleich drei Schilder an einem Pfosten. Unter der Übungsanweisung zeigt ein kleines Schild an, dass man nach rechts laufen soll. Dahinter sieht man die Rückseite eines großen Wegweisers, welcher für den Rückweg gedacht ist. Das Schild an Station 5 weist eine Besonderheit auf: Es handelt sich wie das Schild am Anfang des Vita-Parcours um ein altes Modell, bei dem die normalerweise übliche Textzeile "eine Idee der Vita-Lebensversicherungs-AG" fehlt und das Vita-Logo etwas anders aussieht. Auch an den Stationen 7, 9, 11 und 20 findet man Schilder dieser Art.

Der zunächst weniger stark und dann ganz kräftig ansteigende Wegeabschnitt ist etwas zugewachsen, und ein Baumstamm liegt auf dem Weg. Die Übungsstation 6 (Froschhüpfen) liegt rechts am Wegesrand. Das zugehörige Gerät ist noch recht neu, aber fällt in den dazwischen wachsenden Grünpflanzen kaum auf. Der Weg führt in nahezu gerader Linie zu Station 7.

Das Schild von Station 7 wurde mal mit schwarzer Farbe übersprüht, die größtenteils wieder beseitigt wurde. Darunter zeigt ein großer Wegweiser nach links. Die Übungsstation war am 29. Mai 2020 jedoch nur eingeschränkt sichtbar, da die Äste einer umgestürzten Fichte und von der Fichte heruntergedrückte Buchenzweige vor den Schildern hingen. Um dem Trimmpfad zu folgen, musste man außerdem über den Fichtenstamm steigen.

Am folgenden Wegeabschnitt liegen die Stationen 8 bis 12. Das Gerät an Station 11 ist leider defekt. Ein Holzbalken fehlt, und der andere ist teilweise zerfallen. Im Jahr 2014 sahen diese beiden Teile wie gerade erneuert aus. Bei den Holzklötzen an Station 12 sind einige neue hinzugestellt worden, die aber deutlich höher als die alten sind.

Am Ende des Weges sieht man Station 13 zur Linken. Diese wird aber von Grünpflanzen wie Brennnesseln überwuchert. Der hier verlaufende Weg ist bis auf einen Trampelpfad mit hohem Gras und anderen Pflanzen zugeachsen. Er hat ein ordentliches Gefälle und führt auf einen gut ausgebauten Waldweg. Ein kleiner Wegweiser zeigt jedoch an, dass man vorher nach links auf einen schmalen Pfad abbiegen soll.

Bei Station 14 wird der Trimmpfad wieder breiter. Das Gerät an Station 15 war beim Besuch im Mai 2020 leider kaputt. Zwischen den Station 15 und 16 steht außerdem eine Informationstafel über einheimische Laubbäume am Wegesrand, da der Waldlehrpfad in diesem Streckenabschnitt über den gleichen Weg führt. Einer der beiden Pfosten, welcher die Tafel trägt, ist in den letzten fünf Jahren ausgetauscht worden. Der rechte Pfosten besteht aus Recyclingkunststoff, während der linke noch aus Holz ist.

Pfosten aus Recyclingkunststoff finden sich auch an Station 16. Drei davon bilden einen Ständer für Holzstücke, wobei einer auch noch das Schild trägt. Fünf Jahre vorher waren hier vier Holzpfosten.

Station 17 wurde ebenfalls erneuert. Das Gerät besteht nun aus quaderförmigen Balken, während vorher welche mit rundem Querschnitt verwendet wurden.

Nach Station 17 gelangt man an eine breite Wegegabelung. Am linken Rand davon liegt Station 5. Den dort angebrachten großen Wegweiser kann man jedoch zunächst nicht sehen, da er durch viel Grün verdeckt ist. Den Rest der Strecke läuft man wieder auf dem gleichen Weg zurück. Die letzten drei Stationen findet man auf der rechten Seite. Bemerkenswert ist die Station 19 wegen ihrer üppigen Ausstattung: Gleich drei Hangelgeräte stehen hier bereit - in der Regel hat man nur eines. Auch bei den Hangelgeräten waren in den letzten Jahren Reparaturen erforderlich, und man hat nun an den drei Geräten Sprossen in unterschiedlichen Farben: Schwarz, Blau und Gelb. Beim Balanciergerät sind wohl die Balken ausgetauscht worden.

Die meisten Fotos enstanden bei einem Besuch am 29. Mai 2020 zwischen 12 und 16:15 Uhr. Das an diesem Tage vorwiegend sonnige Wetter war für die Aufnahme des Trimmpfads nicht immer günstig, da an einigen Stellen direkte Sonne und Schatten zusammentreffen, was zu große Helligkeitsunterschiede ergibt. Ein anderes Problem ist der übermäßige Grünanteil im Licht unter den Bäumen. Bei Aufnahmen von den Trimmpfad-Schildern erscheinen diese dadurch nicht in ihrem natürlichen Hellblau. Das lässt sich jedoch durch den Einsatz eines Blitzes ausgleichen, wobei aber durch eine passende Aufnahmeposition direkte Reflexionen vermieden werden müssen.
Während des Besuchs vom Vita-Parcours waren keine weiteren Personen auf dem Weg unterwegs, obwohl das Wetter gut geeignet für einen Waldspaziergang war.

Einzelne Bilder stammen vom einem früheren Besuch am 3.10.2014 und wurden dort eingefügt, wo sich eine Übungsstation verändert hat. Für zwei Schilder wurden zudem digitale Nachbearbeitungen eingefügt, die die frühere Farbgebung zeigen.

Links
Vita-Parcours in Ronshausen im Oktober 2014
Nachgemachter Vita-Parcours sm Seepark Kirchheim
Früherer Trimmpfad von Sontra
Aufbau eines Vita-Parcours
Berichte über Vita-Parcours