Höfe in Not

PAZ vom 29.5.2009

Bauern

- Höfe in Not -

Liebe Frau Carola Böse-Fischer,

auch an Pfingsten, muss Bauer Piepenbrink aus dem bay. Marktoberdorf seinen Kuhstall eigenhändig Ausmisten. Anschließend seine Frau die drei Ziegen, fünf Schafe sowie zehn Milchkühe melken. Nur dessen greise Schwiegermutter, sie macht noch gelegentlich aus frischer Milch Käse und Butter. Kann an diesem hohen Feiertag in der Dorfkirche St. Marien an der hl. Messe teilnehmen.

Vor Jahren hatte der Bauer noch einen Knecht auf dem Hof, doch der übernahm im Nachbarort einen gut gehenden Gasthof. Hier diskutieren am Stammtisch die Gäste über das Thema “ Höfe in Not “ . Dabei sieht so mancher Milchbauer rot. Um anschließend seine Zeche beim Wirt zu bezahlen, müssen Kleinbauern schon mal ihre beste Ziege schlachten.

Auch der Herr Pfarrer erwähnt in seiner Pfingstpredigt die “ Höfe in Not “. Bittet den hl. Geist um Erleuchtung, denn noch seien die Bauern die Leidtragenden bei der Milcherzeugung. Schrieb schon an den Ministerpräsidenten Horst Seehofer, Milch mache müde Männer munter. Doch es hieß in einem ersten Antwortschreiben von Staatssekretär Jan Hofer, verzichte man sogar in der Staatskanzlei auf das Frühstücksei. Seine Ehefrau eine werdende Mutter.

Auch beim Weihbischof von München, sind die “Höfe in Not “ bekannt. Er verkündete im Messgewand. Wir müssen uns um vernünftige Milchpreise bemühen, und nicht die Milchbauern ins Unglück stürzen. Noch haben die Milchbäuerinnen nicht das in ihren Brüsten, was Babys vor Kinderkrankheiten schützen.

Und wenn wir weiterhin ohne Schulmilch unsere Kinder unterrichten, sagt ein Lehrer aus Bad Aiblingen. Dann werden viel den zweiten Bildungsweg einschlagen, nur noch einen Hofladen aufmachen.

Gruß

Lothar Assmann

Bürgerreporter:in:

Lothar Assmann aus Peine

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