Ein teurer Irrweg

PAZ vom 30.5.2009

Staat statt Markt

- Ein teurer Irrweg -

Lieber Herr Albrecht Scheuermann,

wir machen den Weg frei, heißt es bekanntlich bei den Volksbanken. Und die Familie Schulze sowie der alleinstehende Herr Deltizsch können es kaum erwarten, um dort für den Kauf eines Opel Meriva einen Kredit zu beantragen.

Beim Autohaus Schmidt wird noch schnelle eine letzte Probefahrt unternommen. Den Käufern ein Sonderrabatt versprochen. Deren Altfahrzeuge zu einem Schrottpreis in Anzahlung genommen. Der Verkäufer hat schon die Schilder “Verkauft” in die Windschutzscheibe gehängt, doch die Autoschlüssel in seine Schublade wieder gelegt. Was kostet der Spass. Viel weniger als ein Audi aus Ingolstadt. Das freut die Kunden, die nun ihre Bankfiliale aufsuchen.

Das ist “ ein teurer Weg “, den die beiden hier einschlagen. Schulzes verfügen nur über ein geringes Einkommen, haben mit ihren fünf Kindern hohe Lebenshaltungskosten. Der Familienvater nur ein kleiner Eisenbahnschaffner. Für sie würde sich nur Bus oder Bahn lohnen, hat zu ihm der Bankbeamte gesprochen. Selbst einen Kredit mit kleinen Raten, da müsst unsere Bank um die Rückzahlung bangen. Selbst wenn sie Herr Delitzsch als Bürgern nehmen, auch ihm können wir keinen Kredit geben, der muss erst auf eigenen Füßen stehen, und lernen mit Geld umzugehen.

Nun ist der Traum von einem neuen Wagen, mit Geld nicht zu bezahlen. Auf dem schnellsten Weg haben beide die Bankfiliale verlassen, ohne sich für die Beratung, erst Sparen dann Auto fahren, zu Bedanken.

Die nun mit dem Fahrrad einen gemeinsamen Pfingstausflug zum Staatsbad Pyrmont unternehmen, hier auf dem Markt eine erste Pause einlegen. Mit Leuten sprechen, die ihr Geld lieber in die Gesundheit anlegen. Um nicht frühzeitig zu sterben.

Gruß

Lothar Assmann

Bürgerreporter:in:

Lothar Assmann aus Peine

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