Jetzt streiken sie endlich

Ja, woran sollen wir uns orientieren? Was ist wirklich wichtig im Leben?
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Liebe Leserin, lieber Leser,
heute legten tausende von ihnen die Arbeit nieder.

Sie treten in einen dreiwöchigen Warnstreik. Auch als die Polizei erscheint, bleiben sie ruhig und tatenlos. Mit ihrem Streik versuchen sie, ihren berechtigten Ansprüchen Geltung zu verschaffen:
Endlich eine geregelte Arbeitszeit und nicht mehr rund um die Uhr.
Endlich eine Fünftagewoche statt einer Siebentagewoche. Eine Sechstagewoche würde Ihnen aber auch reichen, denn sogar Gott ruhte am siebten Tag.
Endlich mal Erholungsurlaub und nicht da auch noch in der Pflicht stehen.

Keine der Streikenden werde aus gesperrt, so die bestreikten Familienunternehmen.

Klar, liebe Leserin, liebe Leser, die Meldung ist erfunden.

Doch was meinen Sie?
Dürfen Mütter streiken? Die Väter und die Kinder würden Nein sagen. Doch was wäre, wenn sie es doch täten? Nicht auszudenken.
Die Hausarbeit und die Arbeit einer Mutter - wenn sie ausfällt, dann merken wir erst, was sie alles getan hat, auch noch so neben zu.

Aber das ist noch mehr.
Was wäre, wenn keine mehr ihre Mutterrolle wahrnehmen wollte?
Kurz die Kinder zur Welt bringen. Dann ab in die Kinderkrippe, den Kindergarten, den Hort und die Ganztagsschule, weil sich Muttersein bei uns gar nicht rechnet. Sie bekommt keine Vergütung. Nach drei Jahren sind die Kinder fertig entwickelt. Und spätestens wenn ihre Kinder zehn sind, muss die Mutter wieder arbeiten, denn dass sie zu Hause bleibt, honoriert von Seiten des Staates niemand.
Wird sie geschieden oder wird sie Witwe, dann nagt sie am Hungertuch. Was eine Mutter tut, ist uns Hartz 4 wert - unglaublich. Und eine Witwe bekommt nur 60 Prozent des Ruhestandsgehaltes ihres Mannes - ist sie denn weniger Wert als ihr Mann? Mütterfeindlich.

Wir leisten uns die Mütter nicht mehr; deswegen gibt es immer weniger Mütter von Generation zu Generation. Und der letzte macht die Tür zu, sagen schon viele, denn die Deutschen sterben aus.
Wer will da noch Mutter sein?

Doch Mutter sein ist doch mehr als Gebärmaschine sein, so wie es der Augsburger Bischof Walter Mixa gesagt hat:
Mutter sein - das ist so viel wie Vertrauen, Geborgenheit, Heimat, letzter Zufluchtsort. Kleine Kinder vertrauen ihrer Mutter grenzenlos.

Ich frage im Religionsunterricht: “Betet ihr zu Hause vor dem Essen?” Antwort einer Zweitklässlerin: “Nicht nötig! Mama kocht super."

Die Mutter ist nicht perfekt, doch als Gott nicht mehr alles tun wollte, schuf er die Mutter. Und wenn uns Gott tröstet, dann tröstet er uns wie eine Mutter. (Jesaja 66,13)

Deswegen ist es eine Schande, dass unsere Gesellschaft sich die Mütter nicht mehr leisten will. Weswegen werden sie finanziell so viel schlechter gestellt als die arbeitenden Frauen? Warum gibt es so wenig Mütter? Aufgrund dieser politischen Rahmenbedingungen ist das nicht gewollt. Schade!

Ihnen eine behütete Zeit, einen lieben Gott, der Sie tröstet wie ein Mutter, und ein herzliches Vergelt´s Gott unseren Müttern: Machen Sie´s gut!

Ihr erboster und trauriger
Pfarrer Markus Maiwald aus Meitingen

Bürgerreporter:in:

Markus Christian Maiwald aus Augsburg

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