myheimat.de setzt auf dieser Seite ggf. Cookies, um Ihren Besuch noch angenehmer zu gestalten. Mit der Nutzung der AMP-Seite stimmen Sie der Verwendung von notwendigen und funktionalen Cookies gemäß unserer Richtlinie zu. Sie befinden sich auf einer sogenannten AMP-Seite von myheimat.de, die für Mobilgeräte optimiert ist und möglicherweise nicht von unseren Servern, sondern direkt aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern, wie z.B. Google ausgeliefert wird. Bei Aufrufen aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern haben wir keinen Einfluss auf die Datenverarbeitung durch diese.

Weitere Informationen

St. Gregor Kinder-, Jugend- und Familienhilfe: „Wir sind da, um zu helfen. In jeder Familie.“

  • Die Sozialpädagoginnen Doris Zahn (links) und Birgit Sölch (rechts) stehen im Familienzentrum der St. Gregor Kinder-, Jugend- und Familienhilfe Familien auch zu Corona-Zeiten beratend zur Seite.
  • hochgeladen von Steffi Brand

Der Tag von Maike beginnt gerade morgens um vier Uhr. Dann hat sie drei Stunden Zeit, um ihre Arbeit zu erledigen. Seit Corona arbeitet Maike ausschließlich im Homeoffice. Ab sieben Uhr ist es dann erstmal vorbei mit der Ruhe. Die achtjährige Tochter braucht Hilfe, um die Arbeitsaufträge ihrer Grundschullehrerin zu erledigen. Das vierjährige Nesthäkchen quengelt, weil niemand mit ihr spielt, und der 13-jährige Sohn muss sich zum Homeschooling schleppen. Auch Maikes Ehemann braucht Ruhe, um seine Arbeit von zu Hause aus erledigen zu können. Und Maike hat nach drei Stunden Homeoffice nun den ganz normalen Alltag in Coronazeiten zu stemmen.

Die Reißleine zog Maike erst vor kurzem. Sie griff zum Telefon und rief im Familienzentrum der St. Gregor Kinder-, Jugend- und Familienhilfe an. Am Telefon – mit dem sie sich ins Bad verzogen hat, um in Ruhe sprechen zu können – schildert sie Doris Zahn und Birgit Sölch, den Sozialpädagoginnen vor Ort, dass jetzt das Maß voll ist und erklärt: „Ich kann nicht mehr.“ Warum Maike erst jetzt Hilfe suchte, erklärt sie Doris Zahn so: Sie habe Rücksicht genommen. Rücksicht darauf, dass es wohl wegen Corona ohnehin viel im Familienzentrum zu tun gäbe. Rücksicht darauf, dass es wohl viele Familien gäbe, denen es schlechter ginge. Beides sei richtig, erklärt die Sozialpädagogin, ergänzt jedoch: „Wir sind da, um zu helfen. In jeder Familie.“

Der Beratungsbedarf sei nach wie vor hoch. Trotz oder gerade wegen erschwerter Bedingungen verzeichnete das Familienzentrum im Jahr 2020 die höchsten Zahlen im Bereich Beratung. Die finanziellen Mittel, die eigentlich für die Familienbildung in Form von Vorträgen, Seminaren und Workshops reserviert waren, durften von Birgit Sölch und Doris Zahn in Beratung investiert werden, denn schnell wurde klar: Familien brauchen aktuell mehr Beratung denn je.

„Ich bin voller Bewunderung für das, was Eltern zu leisten im Stande sind“, erklärt Doris Zahn das, was sie seit einem Jahr beobachtet und ergänzt: Hätte Mutter Maike jedoch früher zum Telefon gegriffen, hätte sie sich bereits vor einigen Monaten etwas Gutes tun können – und zwar etwas Gutes, was selbst zu Corona-Zeiten erlaubt ist. Im Familienzentrum werden nämlich nach wie vor Beratungen angeboten – telefonisch, per Videochat, vor Ort im Familienzentrum oder sogar draußen bei einem Spaziergang. Birgit Sölch und Doris Zahn sind flexibel und wünschen sich für die Eltern, dass sie nicht aus falscher Rücksichtnahme auf das Angebot verzichten.

Wie Birgit Sölch und Doris Zahn helfen können? Einstimmig erklären sie, dass es häufig vor allem darum gehe, die Perspektive zu wechseln. Kein Mensch könne von jetzt auf gleich Lehrer für verschiedene Klassenstufen, Spielpartner, Köchin, Putzfrau und berufstätig sein. Das ist auch nicht schlimm, sondern ist in diesen speziellen Zeiten Normalität. Wer erkennt, dass man nicht plötzlich zur „schlechten Mama“ wird, nur weil sich die Rahmenbedingungen geändert haben, rückt im besten Fall ab von der Idee, perfekt sein zu müssen. So werden Versagensängste und der Druck geringer.

Zusätzlich können kleine Tipps bereits Verbesserungen im Alltag bewirken – immer auch vor dem Hintergrund, dass in diesen besonderen Zeiten vieles besorgniserregender wirkt als es ohne Corona wäre. Dieses Phänomen ziehe sich im Übrigen durch alle Altersgruppen, wissen die Sozialpädagoginnen: Krippen- und Kindergartenkinder könnten erneut eine Phase der Eingewöhnung durchleben. Schulkinder könnten sich sorgen, dass im Präsenzunterricht das Infektionsrisiko steigt. Und Jugendliche in der Pubertät müssen nun in den eigenen vier Wänden, fernab von Gleichaltrigen, den Abnabelungsprozess auf engstem Raum mit Eltern und Geschwister stemmen. „Es ist also ganz normal, dass es knirscht“, erklärt Birgit Sölch. Was vielen derzeit fehlt, sind Auszeiten und die Möglichkeit, über Sorgen, Ängste und Nöte zu sprechen. Dabei sind Birgit Sölch und Doris Zahn nur einen Telefonanruf entfernt.

Kontakt zur St. Gregor Kinder-, Jugend- und Familienhilfe

Doris Zahn und Birgit Sölch sind im Familienzentrum der St. Gregor Kinder-, Jugend- und Familienhilfe in Meitingen unter der Nummer 0176/99278451 zu erreichen. Das Bildungsangebot „Kunststück Familie“ soll bis zum Sommer online erfolgen.

Weitere Beiträge zu den Themen

MeitingenSt. Gregor-Jugendhilfe

Kommentare

Beteiligen Sie sich!

Es gibt noch keine Kommentare. Um zu kommentieren, öffnen Sie den Artikel auf unserer Webseite.

Zur Webseite

Themen der Woche

JBO MeitingenJubiläumDr. Fabian MehringWirtschaftMeitingen und UmlandMeitingenmyheimat-MagazineJugendblasorchester MeitingenBayernLandtagsabgeordneter Dr. Fabian MehringKaffeekonzertSternenkinder

Meistgelesene Beiträge