Der Stoff aus dem die Brötchen sind.

Backfrische Brötchen, wenn der Tag schön werden soll
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Duftende Brötchen, auch auf den Namen Semmel hörend, gehören für die meisten Menschen zum täglichen Frühstücksritual. Die einen mögen sie gold-gelb, andere gold-braun, weich oder knusprig. Oder sie schwören auf ovale oder runde Formen ihres Lieblingsbackwerks.

Und obwohl sie alle aus den Hauptbestandteilen Weizenmehl, Hefe und frischem Wasser hergestellt werden, haben sie, je nach Backstube, ihren eigenen, ganz besonderen Geschmack, die manchen Genießer kilometerweit fahren lässt, um SEINE Brötchen beim Bäcker seines Vertrauens zu erstehen. Sind es die Mischungsverhältnisse, die Qualitäten der Zutaten, die Knetmaschinen oder ist es die Anmut der Bäckereifachverkäuferin, die über den Geschmack entscheiden? Die Antwort bleibt wohl das gut gehütete Geheimnis des Meisters.

Doch verrät uns Wikipedia, mit welchen zusätzlichen Leckereien, außer den drei genannten Zutaten, unser Brötchen - Teig veredelt werden darf: Lecithin, Genusssäuren wie Zitronensäure und Essigsäure, Zucker, Malzextrakt, Guarkernmehl (ein Verdickungsmittel), Soja- oder Bohnenmehl, Emulgatoren (veresterte Glyceride), wie zum Beispiel Diacetylweinsäureester, weiterhin Phosphat (Trennmittel), Säureregulatoren wie Calciumcarbonat oder Calciumsulfat, Enzyme, Mehlbehandlungsmittel wie Ascorbinsäure (Vitamin C) oder Cystin, Cystein. Und nicht zu vergessen, ein paar Aroma-Präkursoren für den Brötchenduft.

Zugegeben, oftmals wird der Bäckermeister selbst nicht genau wissen, was ihm der Vorlieferant alles in den Mehlsack gepackt hat. Ihm wird das Herz lachen angesichts der sonntäglichen Warteschlange an der Ladentheke. An die vielen unappetitlichen Begriffe aus dem Chemie-Labor werde ich mich leider, wohl oder übel, gewöhnen müssen, wenn ich nicht ganz auf den morgendlichen Genuss verzichten will.

Und auf dem Weg zur Backstube meines Vertrauens werde ich mich fragen, ob vor diesem Hintergrund die Bitte um Nahrung im Vaterunser, dem bekanntesten Gebet des Christentums, nicht besser in “Unsere tägliche Chemieration verabreiche uns heute“ geändert werden sollte. Guten Appetit!

Bürgerreporter:in:

Karl-Heinz Töpfer aus Marburg

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