Was gesagt werden muß - ein "Gedicht" von Günter Grass ...

Dieses "Gedicht":
http://www.sueddeutsche.de/n5J388/557180/Was-gesag...
führt aktuell zu massiven Diskussionen. Ich habe mich gerade sehr darüber gewundert wie diese Diskussion von beiden Seiten geführt wird. Ich persönlich stehe da auch zwischen den Stühlen, keine Seite hat zu 100% recht - aber beide Seiten sind auch nicht völlig im Unrecht.

Das ist ein wirklich altes und schweres Thema - ich denke das ein Stück Wahrheit auf beiden Seiten vorhanden ist... ich finde es mutig das dieser Mann, trotz seiner Vergangenheit, dieses heisse Eisen noch ein mal anfasst. Ich will mir nicht anmaßen das ich genau weiß wie er das gemeint hat oder meint. Ich will auch nicht sagen das er 100% richtig liegt, aber in unserem freien Land erlaube ich mir zu interpretieren. Ihn mit "Antisemit" abzustrafen ohne über seine Worte nachzudenken ist einfach falsch.

- Natürlich kämpft Israel seit Jahrzehnten um die "Heimat", wenn man das so nennen will.
- Natürlich kämpfen die Palästinenser seit Jahrzehnten um "ihr" Land, wenn man es so nennen will.
- Natürlich ist der Iran mit der aktuellen Regierung untragbar, vor allem in der explosiven Region.
- Natürlich geht es mir auf den Wecker das man als Deutscher, wenn man etwas gegen die israelische Außenpolitik sagt, direkt als Antisemit oder gar Nazi abgestempelt wird.

Wann wird man Deutschland wohl die Nazizeit verzeihen? Wann darf man auch mal wieder Israel kritisieren ohne direkt Antisemit zu sein? Wann hört Deutschland auf sich ständig zu ducken wenn ein anderer die "Nazi-Keule" zückt?

Wir alle sind Deutschland, wir sind "multikulti" - blödes Wort aber super Inhalt.

Deutschland ist mittlerweile zu einer Mischung geworden, in der alle Leben können und sollen. Kann sich wer Deutschland ohne Hinzugezogene vorstellen? Denkt mal ernsthaft darüber nach. Ich will weder Abdul vom Dönerladen noch Sergej aus der Autowerkstatt missen. Auch mag ich nicht auf den Kommissar Ali oder den Produktionsleiter Jakub verzichten. Auch der Architekt und Ingenieur Valentin baut super Häuser, genauso wie Cheng großartiges Essen kocht. Sie alle sind auch Deutschland, weil sie seit Jahrzehnten, oder gar seit ihrer Geburt, hier Leben und Arbeiten.

Jetzt denke ich mal angespannt nach - kenne ich einen Menschen mit jüdischer Herkunft? - ich fürchte das ich diese Frage nicht beantworten kann, weil ich meinen Bekannten und Freundeskreis nicht nach ethnischer oder spiritueller Herkunft aussuche. Mich interessiert es einfach nicht wo jemand herkommt. Ich messe Menschen an ihren Taten und ihrem Verhalten, nicht an ihrer Hautfarbe oder zu welchem Gott sie beten. Genauso denken viele andere "Deutsche" auch - genauso handeln viele andere.

Natürlich leben in Deutschland auch noch Extremisten, linke, rechte, islamische, christliche usw. usw. Aber auch das gehört (leider) zu einer großen Mischung.

Wir sind und werden immer mehr zu Europa und Europa ist nicht umsonst „die [Frau] mit der weiten Sicht“ - hört auf zurück zu schauen und geht vorwärts!

Warum ich dieses Titelbild gewählt habe? Ist all denen die jetzt schreien "KRIEG!" überhaupt klar was ein Krieg im Nahen Osten bedeutet? Vor allen Dingen wenn da noch atomare Waffen verwendet werden (könnten)? Erinnert sich noch wer an Tschernobyl? Sind brennende Ölquellen noch im Gedächtnis? Oder Atomkraftwerke in Japan? Jeder Schlagabtausch da unten wird auch direkt Einfluss auf uns haben - wollen wir das?
Zurück zum Titelbild - das führt zu nichts - die Straße nach nirgendwo - ich finde das passend.

Vielen Dank für Ihrer Aufmerksamkeit,

Markus Villwock

Bürgerreporter:in:

Markus Villwock aus Langenhagen

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