Keine Insekten, kein Wocheneinkauf! Erst sterben Biene, Schmetterling & Co, dann die Auswahl

Sterben die Bienen, bleiben die Regale leer
(Foto: NABU Langenhagen)
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  • Sterben die Bienen, bleiben die Regale leer
    (Foto: NABU Langenhagen)
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Gemeinsam mit Penny und dem Niedersächsischen Umweltministerium startete der NABU eine eindrucksvolle Aktion. Sämtliche Produkte, die es ohne Insekten nicht geben würde, wurden aus den Einkaufsregalen geräumt.

Weltweit sind ein großer Teil der Wild- und Kulturpflanzen auf die Bestäubungsleistung von Insekten angewiesen. Umso dramatischer ist es, dass die Anzahl und Vielfalt der Insekten in den vergangenen Jahren drastisch sinkt. Ein Beispiel sind Wildbienen, von den etwa 550 in Deutschland vorkommenden Arten sind bereits über die Hälfte mindestens gefährdet, viele bereits ausgestorben. Bei anderen Insektengruppen ist diese Entwicklung ähnlich brisant. Die Ursachen für den dramatischen Insektenrückgang liegen maßgeblich in der industriellen Landwirtschaft. Durch den massiven Einsatz von Pestiziden und dem Fehlen von Strukturen wie Feldgehölzen oder Ackerrandstreifen werden Insekten direkt getötet oder finden keine Nahrungsquellen mehr.

Große Lücken in den Regalen

Um den Penny-Kunden über die unmittelbaren Folgen des Insektensterbens zu informieren, wurden in einer Filiale in Langenhagen sämtliche Produkte aus den Regalen genommen, die es so nicht mehr gäbe, wenn das Insektensterben unvermindert weitergehen würde. In Zahlen: von den 2.500 Artikeln im Penny-Sortiment sind rund 60 Prozent direkt oder indirekt von der Insektenbestäubung abhängig. Es ist paradox, dass vor allem die Landwirtschaft in hohem Maße von Insekten abhängig ist, beispielsweise für die Bestäubung der Kulturpflanzen oder für die biologische Schädlingsbekämpfung – und zugleich als einer der Haupttreiber ihres Verlustes gilt.

Auch für den Insektenschutz ist Handlungsbedarf nötig

Wenn wir also zukünftig die Bestäuber schützen wollen, ist ein Umdenken in der Landwirtschaft unausweichlich. Die Penny-Aktion trägt dabei einen wichtigen Teil zur Bewusstseinsbildung bei. Schließlich kann man sich die Folgen des alarmierenden Insektenrückgangs nicht oft genug vor Augen halten, da nicht nur die menschliche Versorgung mit Lebensmitteln gefährdet wird, sondern auch das Funktionieren der Ökosysteme. Darüber hinaus wurde bei der Aktion einmal mehr deutlich, wie groß der Handlungsbedarf für das seitens der neuen Bundesregierung angekündigte Aktionsprogramm Insektenschutz ist.

Insektensterben betrifft uns alle

Die Artenzahl der Insekten hat sich in den vergangenen Jahren drastisch reduziert. Besonders dramatisch ist aber der Rückgang der Individuenzahlen von bis zu 70 Prozent. Ursachen und Folgen dieses massenhaften Sterbens sind bisher nur ansatzweise erforscht. Die Konsequenzen eines ungebremsten Insektensterbens wurden uns hier auf erschreckend deutliche Weise vor Augen geführt. Ein Großteil des gesamten Lebensmittelsortiments ist von der Leistung von Bienen und vielen anderen Insektenarten abhängig. Ohne sie hätten wir sehr stark ausgedünnte Regale in den Supermärkten – und dieses Problem träfe uns dann alle. Ein eindrucksstarkes Beispiel liefern die Bilder zum Artikel! 

Bürgerreporter:in:

NABU Langenhagen e.V. aus Langenhagen

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