"Froh zu sein bedarf es wenig"

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Eine Begegnung ohne Grenzen zum gegenseitigen Austausch – das war das Ziel der bunten Schar von Menschen, die sich am Samstagabend in der Begegnungsstätte der AWO Königsbrunn trafen. Gekommen waren, neben einer Vielzahl von Bürgern zahlreiche Bewohner der Flüchtlingsunterkunft im Martin-Luther-Haus. Ein deutscher Kanon begeisterte schlussendlich alle.

Viele von ihnen sind erst seit sechs Wochen in Deutschland – nun wohnen sie in Königsbrunn in der Flüchtlingsunterkunft im Martin-Luther-Haus, geflohen vor dem Krieg in Syrien. Der SPD-Ortsverein hatte die neuen Bewohner unserer Stadt nun für den Samstagabend in die Begegnungsstätte der AWO Königsbrunn eingeladen.

Nach einem musikalischen Begrüßungsstück von Mozart, das von Ciara Fischer dargeboten wurde, gab es einen Willkommensgruß vom SPD-Ortsverein, der direkt von Sabine Peukert, die sich in Königsbrunn für Asylbewerber einsetzt, ins Arabische übersetzt wurde. Auf diese Weise verlief die Kommunikation während des gesamten Abends reibungslos und unkompliziert für alle Gäste, denn nach wenigen Wochen in Deutschland sind die Deutschkenntnisse bei vielen Flüchtlingen noch am Anfang.

Im Anschluss stellte der SPD-Fraktionsvorsitzende Florian Kubsch den Neu-Königsbrunnern unsere Stadt kurz vor und informierte über die Zusammensetzung des Stadtrats, die wichtigsten Vorhaben und das finanzielle Budget der Stadt. Besondere Aufmerksamkeit spürte man bei der darauf folgenden Präsentation über Syrien, die Iyyas Ghanem und Abdulkader Orabi vorbereitet hatten. Darin stellten sie neben allgemeinen Informationen zum Land auch Sehenswürdigkeiten, Bildungseinrichtungen, die Naturschönheit und syrische Spezialitäten vor. „Eine tolle und kreative Veranstaltung!“, sagte SPD-Mitglied Jasmin Ab del Ghany und ließ sich die schwäbischen Leckerbissen Kässpatzen und Gemüsemaultaschen gemeinsam mit ihren Tischnachbarn schmecken. „Ich sehe nur fröhliche Gesichter und habe viele menschlich interessante Begegnungen beobachtet“, freute sich Marius Klemm während des Abendessens. Während des Abends kamen deutsche Unternehmer, Lehrer, Studenten und Rentner mit syrischen Fotografen, Fitness-Trainern und Schreinern ins Gespräch und tauschten sich aus. Um die Begegnung in der internationalen Sprache der Musik abzurunden, gab es noch eine Überraschung als „Nachspeise“.

Da sage noch jemand, junge Männer können oder wollen nicht singen! Innerhalb von zehn Minuten lernten die 15 anwesenden Asylbewerber unter der Anleitung des SPD-Schriftführers Lutz Mauermann den deutschen Kanon "Froh zu sein bedarf es wenig". Mit sichtlicher Freude schafften es alle Gäste, diesen Kanon gemeinsam vierstimmig zu singen. Rekordverdächtig!

Das deutsche Volkslied war ein perfekter Abschluss für den gelungenen Abend und steht auch symbolisch dafür, wie einfach und unkompliziert die Begegnung sein kann - „Wir hatten heute Abend an unserem Tisch viel Spaß zusammen“, betonte Ulrich Grassinger, dem der Syrer Bassem Tellawi den Liedtext auf Arabisch aufgeschrieben hatte. فإنه يتطلب قليلا لتكون سعيدا

Gerade in der aktuellen Debatte über das Grundrecht auf Asyl ist es dem SPD-Ortsverein wichtig, ein klares Zeichen zu setzen. „Wir wollen in Königsbrunn den direkten Dialog zu den Menschen, die zu uns kommen. Über diesen und das schnelle Erlernen der Sprache kann und wird die Integration der Flüchtlinge gelingen“, erklärt Florian Kubsch. „Daran werden wir uns auch weiterhin beteiligen. Verantwortliche Politik, kommunal wie auch auf den höheren Ebenen muss schließlich nicht nur reden, sondern auch handeln.“

Bürgerreporter:in:

Marius Klemm aus Königsbrunn

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