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Mahnmal in Hildesheim: Erinnerung an die zerstörte Synagoge

  • Auf diesem Platz stand die 1849 errichtete Hildesheimer Synagoge. In der Pogromnacht vom 9. zum 10. November 1938 zündeten SS-Leute die Synagoge an und verhinderten, dass die Feuerwehr den Brand löschen konnte. Seit 1988 erinnert ein Mahnmal an das jüdische Gotteshaus. Die kleine Mauer zeichnet die Ausmaße der Synagoge nach.
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In der Hildesheimer Altstadt erinnert seit 1988 ein Denkmal an die Synagoge, die hier am Lappenberg stand. Das Mahnmal steht genau an der Stelle, an der sich einst das Zentrum des jüdischen Gotteshauses befand, und die Steinmauer auf den freigelegten Fundamenten zeichnet die Größe der damaligen Synagoge nach.

In eindringlichen und beeindruckenden Darstellungen verweist der 2 m breite und 2,30 m hohe Quader aus rötlichem Kalkstein auf viele Details der jüdischen Geschichte und Religion. Der Kölner Bildhauer Elmar Hillebrand entwarf das Monument aus Marmor und Bronze, und mehrere Bildhauer gestalteten die einzelnen Seiten zu verschiedenen Themen.

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Zum geschichtlichen Hintergrund:

Ab dem 15. Jahrhundert lebten nur vereinzelt Juden (mit Ausnahmegenehmigung) in Hildesheim, ihre Gemeinde war aufgelöst, ihre Synagoge abgerissen und ihr Friedhof anderweitig verwendet worden. Erst ab dem 17. Jahrhundert siedelten Juden (ohne Bürgerrechte) auf dem ehemaligen Lumpenberg (Lappenberg) der Stadt. Im 19. Jahrhundert war es ihnen möglich (unterstützt durch die Stadt und christliche Spender), die Synagoge zu bauen, die 1849 eingeweiht wurde.

Dennoch waren die jüdischen Hildesheimer (wie sonst überall) ständigen Repressalien und Schikanen ausgesetzt, die während der nationalsozialistischen Herrschaft in Deutschland ihre größten Ausmaße erreichten.

In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 wurde die Synagoge durch Nationalsozialisten niedergebrannt, Nazis ließen zahlreiche Schaufenster jüdischer Geschäfte einwerfen, verhafteten jüdische Männer aus ihren Wohnungen, brachten sie in das Gefängnis der Geheimen Staatspolizei und trieben sie dann in einem entwürdigendem „Schandmarsch“ durch die Straßen der Stadt. An den folgenden Tagen wurden sie zunächst nach Hause entlassen, einige aber wurden schon damals in verschiedene Konzentrationslager abgeschoben. Ab 1942 war die Existenz der jüdischen Gemeinde in Hildesheim beendet.

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Die Friedrich-Weinhagen-Stiftung stellte 1988 das Geld zu Verfügung, damit 50 Jahre nach der Reichspogromnacht vom 9. November 1938 das Denkmal für die Synagoge am Lappenberg errichtet werden konnte.

  • Auf diesem Platz stand die 1849 errichtete Hildesheimer Synagoge. In der Pogromnacht vom 9. zum 10. November 1938 zündeten SS-Leute die Synagoge an und verhinderten, dass die Feuerwehr den Brand löschen konnte. Seit 1988 erinnert ein Mahnmal an das jüdische Gotteshaus. Die kleine Mauer zeichnet die Ausmaße der Synagoge nach.
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  • Die nach Norden zeigende "Seite des Kultes", die von Jochen Pechau aus Köln ausgearbeitet wurde, geht auf das Pessach- und das Jom-Kippur-Fest ein. Im Zentrum befindet sich der siebenarmige Leuchter. Er wird umrahmt durch die Abbildungen von Kultgegenständen.
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  • Auf dem Quader, der auf allen vier Seiten verschiedene Szenen und Symbole des jüdischen Volkes zeigt, steht aus Bronze ein Symbol der Stadt Jerusalem, das von vier Bronzelöwen getragen wird, den Wappentieren des Stammes Juda.
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  • Nach Osten, in Richtung der Stadt Jerusalem, zeigt die "Seite der Erwählung", die von Theo Heiermann aus Köln gestaltet wurde, in der Mitte den brennenden Dornbusch als Symbol des Bundes Gottes mit dem auserwählten Volk Israel. Dargestellt sind dazu die Themen Arche Noah, der Durchzug der Israeliten durch das Rote Meer und der Untergang der Feinde.
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  • Detail des Denkmals: Mose führt die Israeliten aus der ägyptischen Gefangenschaft durch das Rote Meer.
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  • Die „Seite des Gesetzes“ im Süden, die Elmar Hillebrand gestaltete, wird symbolisiert durch die Gesetzestafeln, die Moses von Gott für das Volks Israel erhalten hat. Aus der nach unten zeigenden Spitze des Davidsterns fließt aus einem Wasserspeier ein Strahl Wasser in eine Schale - Wasser aus einem Felsen als Quelle des Lebens und Zeichen der Hoffnung.
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  • Detail des Denkmals: Aus dem Dekalog "Ich bin der Herr, Dein Gott. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben..."
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  • Detail des Denkmals: Mose erhält auf dem Berg Sinai die Gesetzestafeln, während das Volk vor dem Kalb aus Gold feiert.
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  • Jede Seite wurde durch den bis zu den Kanten reichenden Davidstern gegliedert, und ein symbolischer Vorhang im unteren Bereich des Mahnmals erinnert den Betrachter an den Vorhang im Tempel, hinter welchem sich das Allerheiligste, die Bundeslade, befand.
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  • Detail des Denkmals: Noah erreicht mit der Arche den Berg Ararat.
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  • Die Westseite, gestaltet von Karl Matthäus Winter aus Limburg, zeigt die "Seite der Verfolgung und des Holocaust". In der Mitte ist die brennende Hildesheimer Synagoge von 1938 dargestellt (etwas kleiner das brennende Hildesheim von 1945). Der symbolische Vorhang am Fuß des Denkmals ist auf dieser Seite zerschlissen und Totenschädel werden sichtbar.
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2 Kommentare

Das ist die Dunkle Geschichte Deutschland.Sowas darf nie wieder kommen.Das Jüdische Denkmal ist als solches eine wunderbare Steinmetz,Reljefsarbeiten von hohen Nievo.

Das ist auch meine Meinung.

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