HAZ-Leserbrief: "Lkw-Fahrer übersieht Fußgänger"

HAZ-Artikel 23. Mai 2019.

HAZ-Unfall-Redakteure bitte rasch fachlich weiterbilden 

Anscheinend ohne ausreichende fachliche Kenntnis hat der Redakteur den Artikel über den schweren Unfall geschrieben, bei dem ein Lkw-Fahrer einen Fußgänger fast totgefahren hat. Denn er schreibt, dass der Fußgänger direkt vor dem Lkw über die Straße ging, und dass der Unfall erfolgte, weil "der zu Fuß gehende Mann somit außerhalb der Sicht des Fahrers war": Das ist falsch, den jeder Lkw hat vor der Windschutzscheibe einen Spiegel, mit dem der Bereich direkt vor dem Fahrzeug vollständig zu übersehen ist.

Einschub für ältere Lkw

Und ist der Spiegel - wegen des Alters eines Lkw - nicht vorgeschrieben, so besteht doch für Lkw-Unternehmer die Verantwortung und die moralische Pflicht, ihre Fahrzeuge SO nachzurüsten, dass ungeschützte Verkehrsteilnehmer so wenig wie möglich gefährdet werden. Also: Die Spiegel anbauen, statt - gegebenenfalls - mit dem Leben von Radfahrenden bzw. Fußgängern zu spielen. So wie in diesem (Un-)Fall: Unternehmer ohne Verantwortungsgefühl.
Nur, um Geld zu sparen.

Außerdem wäre ein Fahrzeug nach Paragraph 56 StVZO ("Spiegel"), bei der Fahrer solche Verkehrsvorgänge nicht durch Spiegel einsehbar sind, sofort stillzulegen, denn es entspricht in erheblichem Umfang nicht den Zulassungsvorschriften.
Zum Selber-Nachlesen des Paragraph 56 der StVZO:
https://www.gesetze-im-internet.de/stvzo_2012/__56...

Es ist sehr schade, dass auch das abgebildete Foto zum Bericht gerade so beschnitten ist, dass dieser vorgeschriebene Spiegel über der Frontscheibe des Lkw nicht zu sehen ist: Damit fehlt den Leserinnen und Lesern eine wesentliche Information zum Ablauf dieses Unfalls.

Es wäre zu wünschen, dass die HAZ ihre Redakteurinnen und Redakteure so weiterbildet, dass in der HAZ Berichte über Unfälle - und auch die Fotos - mit mehr Sachkenntnis über die Vorschriftenlage und die vorgeschriebene technische Ausstattung der Lkw zum Schutze der schwächeren Verkehrsteilnehmer geschrieben werden. Und die tatsächlichen Zusammenhänge sachgerecht dargestellt werden.

Dr. Reinhard Spörer

Sprecher der
ADFC-Ortsgruppe Langenhagen
im ADFC Region Hannover e.V.

Link zum HAZ-Artikel:
1.
Auf der Webseite der HAZ
https://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Hannover...
2.
Auf der Facebook-Seite der HAZ:
https://www.facebook.com/HannoverscheAllgemeine/po...

Bürgerreporter:in:

Reinhard's BLOG: Sicher(er) radfahren! aus Langenhagen

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