myheimat.de setzt auf dieser Seite ggf. Cookies, um Ihren Besuch noch angenehmer zu gestalten. Mit der Nutzung der AMP-Seite stimmen Sie der Verwendung von notwendigen und funktionalen Cookies gemäß unserer Richtlinie zu. Sie befinden sich auf einer sogenannten AMP-Seite von myheimat.de, die für Mobilgeräte optimiert ist und möglicherweise nicht von unseren Servern, sondern direkt aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern, wie z.B. Google ausgeliefert wird. Bei Aufrufen aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern haben wir keinen Einfluss auf die Datenverarbeitung durch diese.

Weitere Informationen

2000 Trecker machen Hannovers Innenstadt zum Dorf

  • Trecker über Trecker verstopfen am 22.Oktober 2019 Hannovers Innenstadt.
  • hochgeladen von Kurt Wolter

So hat man den Maschsee noch nie gesehen. Trecker über Trecker, soweit das Auge reichte. Rund 2000 an der Zahl sollen es gewesen sein, doppelt so viel wie erwartet. Und sie kamen vom Lande aus allen Himmelsrichtungen und verstopften bei einer Sternfahrt die Schnellwege. Keine Überholmöglichkeit für andere Autofahrer. Aber die waren ja vorher durch die Medien gewarnt worden. Doch manch einer wusste es sicher nicht und hat sich gewundert oder sogar geärgert, waren doch auch etliche Straßen auch gesperrt.

Ich stand am späten Vormittag gerade in Anderten auf einer Südschnellwegbrücke, als ein nicht enden wollender Trecker-Konvoi, aus Sehnde und Burgdorf kommend, laut hupend unter mir hindurch fuhr. Also schnell mal aufs Fahrrad geschwungen und zum Maschsee geradelt. Am Rudolf-von-Bennigsen-Ufer und am Nordufer, den beiden schönen Sonntagsspatziergehpromenaden, war kein Platz mehr frei – und auch andernorts nicht. So mussten sogar einige Treckerfahrer, ohne an der Demonstration teilnehmen zu können, enttäuscht den Heimweg antreten. Aber es war schon ein eindrucksvolles Bild, was sich da durch die Demo ergab, und was man so vielleicht nicht wieder sehen wird. Deswegen einige Fotos zur Dokumentation.

Aber worum ging es den Landwirten nun eigentlich? In erster Linie um die neue Düngeverordnung der Bundesregierung, aber auch um andere Auflagen. Die Bauern sind der Meinung, dass sich die 2017 erlassene Düngeverordnung bereits positiv auswirke und haben kein Verständnis für die Neuerungen. Anders sieht es Umweltminister Olaf Lies. Er wirft den Bauern, aber auch den Vorgängerregierungen vor, trotz hoher Nitratbelastung der Böden nicht konsequent gehandelt zu haben. Da die EU auch Druck macht, muss mehr geschehen. Andere Punkte waren die Reduzierung von Pestizieden, das Glyphosatverbot ab 2023 und die Umschichtung von Subventionen zum Klimaschutz hin. 

Wie dem auch sei. Die Landwirte sind jedenfalls stinksauer. Zwar erhoffen sie sich über die bundesweiten Demonstrationen nicht wirklich eine Änderung. Doch da aus ihrer Sicht das Fass zum überlaufen voll ist, müssen sie doch, da es nach ihnen auch um den Erhalt von kleinen Betrieben und Familienbetrieben geht, einfach mal Dampf ablassen und einen Weckruf starten. Deswegen können viele von ihnen das Wort „Klimawandel“ nicht mehr hören, geht es doch, ähnlich den Braunkohlearbeitern in der Lausitz und im Rheinland um große Einschnitte in ihr Leben, bei manchen, nach ihren Worten, auch um die Existens. Das ist einerseits für den Normalbürger verständlich. Doch andererseits hat das Steuern gegen die Klimawandel auch erschlagend gute Gründe. Es ist ein schwieriges Thema für alle Seiten und nicht leicht abzuwägen, was nun Vorrang haben sollte. Aber recht machen kann man es nicht allen, ist es doch wie immer ein Spagat. Aber wir Bürger müssen uns darauf einstellen, dass es zum Schutz des Klimas, der Atmosphäre und des Wassers, immer mehr Einschnitte geben wird. Und nur so kann der Weg in die Zukunft richtig sein.

  • Trecker über Trecker verstopfen am 22.Oktober 2019 Hannovers Innenstadt.
  • hochgeladen von Kurt Wolter
  • Bild 1 / 12
  • Kein Durchkommen für andere Autofahrer. Auf den Schnellwegen nicht und auch auf manch anderen Straßen, da etliche gesperrt wurden.
  • hochgeladen von Kurt Wolter
  • Bild 2 / 12
  • 2000 sollen es etwa gewesen sein, die Hälfte war erwartet worden. Daran kann man ermessen, wie frustriert die Landwirte sind.
  • hochgeladen von Kurt Wolter
  • Bild 3 / 12
  • Und die hatten so einiges zu beklagen.
  • hochgeladen von Kurt Wolter
  • Bild 4 / 12
  • Der Maschsee einmal anders als gewöhnlich. Dort, am Nordufer, fand am Mittag eine Kundgebung statt.
  • hochgeladen von Kurt Wolter
  • Bild 5 / 12
  • Im Vordergrund stand die neue Düngeverordnung, die, und auch andere Auflagen, nach ihrer Ansicht so manchen kleineren Betrieb in Schwierigkeiten bringen.
  • hochgeladen von Kurt Wolter
  • Bild 6 / 12
  • Auch am Sprengelmusum des Rudolf-von-Bennigsen-Ufers mal ein anderes Bild als sonst und das bis zum Strandbad hin und in etliche Nebenstraßen.
  • hochgeladen von Kurt Wolter
  • Bild 7 / 12
  • Umweltbelastung und Umweltschutz unter einen Hut zu bringen, ist meistens ein schwieriges Vorhaben.
  • hochgeladen von Kurt Wolter
  • Bild 8 / 12
  • Da stimmen wohl auch die meisten Verbraucher zu. Aber kaufen sie auch dementsprechend ein?
  • hochgeladen von Kurt Wolter
  • Bild 9 / 12
  • Die Landwirte fühlen sich jedenfalls von der Politik und auch vom Nichtlandvolk verunglimpft.
  • hochgeladen von Kurt Wolter
  • Bild 10 / 12
  • Am Sprengelmuseum treffen sich die Trecker aus allen Richtungen.
  • hochgeladen von Kurt Wolter
  • Bild 11 / 12
  • Ein Bild, das in Erinnerung bleiben wird. Die Landwirte haben alles gegeben. Auch wenn sie wohl nur wenig erreichen werden, so fühlen sie sich vielleicht nach der Demo etwas besser. Aber die Lage bleibt schwierig.
  • hochgeladen von Kurt Wolter
  • Bild 12 / 12

Weitere Beiträge zu den Themen

Hannover entdeckenLebensmittelDemonstrationKlimaschutzTeckerKlimaWasserLandwirtschaftKlimawandelDüngeverordnungAckerLandwirteBauerndemonstration

2 Kommentare

OK, ich denke, wer jahrelang nur ungestraft "Scheiße" baut, muss damit leben, das man ihm mal auf die Finger klopft. Da nützt auch kein Trecker Konvoi mehr.

Sollten die Insekten das Gemüse welches der Landwirt anbaut vertilgen, oder lieber unsere Veganer?

Diese Frage ist natürlich ein bisschen provokativ.

Aber vor dieser Frage stehen unsere Landwirte in jedem Jahr.

Sie werden von der Politik und den Bürgern im Stich gelassen.

Meist entscheiden sie sich für die Veganer, denn die bezahlen wenigstens das Gemüse!

Beteiligen Sie sich!

Um zu kommentieren, öffnen Sie den Artikel auf unserer Webseite.

Zur Webseite