Supertalent-Kandidat Tobi van Deisner im Gespräch: „Angefangen habe ich mit kleinen Hütchenspielen“

Der Luftballonkünstler Tobi van Deisner verzauberte die Jury der RTL-Sendung "Das Supertalent"
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Der 31-jährige Offinger Tobi van Deisner sorgt mit seinen Ballonkünsten deutschlandweit für Furore und verzauberte auch die Jury der RTL-Sendung „Das Supertalent“. myheimat unterhielt sich mit dem angehenden Doktor der Chemie über die Ursprünge seines Künstlernamens, die Kunst des Improvisierens und die beglückende Wirkung von Luftballonfiguren.

myheimat: Im wirklichen Leben heißen Sie Tobias Diesner, welchen Hintergrund hat Ihr Künstlername Tobi van Deisner?
Tobi: Das ist richtig, Tobi van Deisner ist mein Künstlername, Tobias Diesner mein echter Name. Mich haben viele Leute darauf angesprochen, ob ich nicht auch einen Künstlernamen habe. Entstanden ist er auf einer Reise, als ich in Bali mit einigen Holländern unterwegs war, die gemeint haben, dass ich mich doch „van“ nennen soll, weil es gut klingt. So ist dann Tobi van Deisner entstanden.

myheimat: Wann haben Sie Ihr Talent entdeckt? Wie kommt man auf die Idee, Ballonmodellierer und Ballonkünstler zu werden?
Tobi: Ich habe während meiner Abi-Zeit mit dem Zaubern begonnen, erst waren es nur kleine Hütchenspiele oder ich habe eine Münze verschwinden lassen. Von meiner Schwester habe ich dann ein Zauberbuch bekommen, welches ich sehr interessant fand und dann habe ich noch mehr gezaubert. Zu den Luftballons bin ich eigentlich im Jahr 1999 gekommen, als ich auf einer Weltreise war. In Australien habe ich einen Ballonkünstler getroffen, diesem zeigte ich dann so zwei, drei Zaubertricks und er hat mir dann die grundlegenden Dinge, die man mit Luftballons machen kann, beigebracht. Einen Luftballonhund konnte ich zwar damals schon, aber er hat mir dann gezeigt, wie man Luftballone kombinieren kann. Zum Beispiel, dass es eine Blume gibt oder einen Teddybär, das waren so die ersten Dinge.

myheimat: Sie sind auch öfters aufgetreten, zum Beispiel im Legoland. Ist es jetzt auf der Bühne der RTL-Sendung „Das Supertalent“ wieder was ganz anderes?
Tobi: Beim „Supertalent“ ist es insofern etwas anderes, weil man viel weniger Zeit als bei anderen Auftritten hat. Wenn beispielsweise bei einem Auftritt im Legoland etwas passiert, worauf ich nicht vorbereitet bin, kann ich es besser überspielen, weil ich nicht unter Zeitdruck stehe. Gerade beim „Supertalent“ hat man nur zwei bis drei Minuten. Wie man bei dem Fernsehausschnitt sehen konnte, war meine Präsentation relativ schnell wieder vorbei. Würde dann was Unvorhergesehenes passieren, zum Beispiel würde der Luftballon platzen, hätte ich weniger Möglichkeiten, um zu reagieren oder so zu improvisieren, dass der Zuschauer den Eindruck bekommt, dass das zur Show gehört.

myheimat: Gab es einen Moment in Ihren Shows, den Sie nie vergessen werden und an den Sie öfters zurück denken?
Tobi: Beeindruckend war für mich, als ich in einem Krankenhaus eine Luftballonfigur für ein Kind modelliert habe. In diesem Moment ist mir klar geworden, wie glücklich es mich macht, mit einer Luftballonfigur Freude zu schenken und für einen kurzen Augenblick Probleme und Sorgen auszublenden. Dieses Ereignis war unter anderem der Anschub, mehr Luftballone bzw. mehr Shows zu machen.

myheimat: Sie haben bestimmt jetzt schon sehr viele Fans. Hat sich seit Ihrem Auftritt bei „Das Supertalent“ etwas in Ihrem Leben geändert? Bekommen Sie denn Fanpost?
Tobi: Nein, mein Leben hat sich natürlich nicht geändert, es ist immer noch das Gleiche wie zuvor. Zum einen arbeite ich an meiner Doktorarbeit, zum anderen bestreite ich meine Shows. Auf Facebook sind mehr Freunde und Fans dazugekommen oder es sprechen mich ab und zu Menschen auf der Straße an und fragen, ob ich nicht der vom „Supertalent“ bin. Aber im Großen und Ganzen hat sich nichts geändert, bisher zumindest.

myheimat: Sie haben bestimmt ein paar Ihrer Mitstreiter kennen gelernt und sich untereinander ausgetauscht. Was halten Sie von Ihrer Konkurrenz?
Tobi: Von den anderen Künstlern habe ich nicht viel mitbekommen, auch nicht von denen in „meiner“ Aufzeichnung. Denn vom Wartebereich aus ist das schwer. Ich schaue mir gerne die Fernsehaufzeichnung an, um zu wissen, was diejenigen machen, die man „backstage“ getroffen hat. Von daher ist es für mich auch eine Überraschung.

myheimat: Wie wollen Sie Ihre nächste Show steigern? Haben Sie noch etwas Besonderes in petto?
Tobi: Das nächste Mal ist eine Entscheidungsshow in Berlin Mitte November. Dort treffen alle Künstler ein, die von der Jury zwei oder drei „JA“-Stimmen bekommen haben. Man kommt nur auf die Bühne, um zu erfahren, ob man eine Runde weiter, also im Halbfinale, ist oder nicht. Dann muss ich mir Gedanken über meine nächste Show machen. In der Ausscheidung habe ich schon etwas von einer Kettensäge erwähnt. Ich bin zwiegespalten, denn Bruce möchte nochmals den großen Luftballon sehen, während Silvie und Dieter etwas Neues erwarten. Vielleicht gelingt mir eine Kombination von beidem. Aber bis dahin habe ich noch etwas Zeit, mir etwas zu überlegen.

myheimat: Rechnen Sie sich Chancen für die Show aus? Sie haben die Jury ja positiv überrascht.
Tobi: Gute Chancen (lacht). Nein, ich muss erst abwarten. Ich weiß, dass die Konkurrenz natürlich auch extravagant ist. Sänger haben natürlich immer einen kleinen Vorteil gegenüber einem normalen Künstler wie mir, weil sie einfach ein anderes Lied singen können und gut zu promoten sind. Von daher kann ich es schlecht sagen. Die Zuschauerreaktionen waren sehr toll und auch die Klickzahl bei Clipfish ist gut, deswegen hoffe ich mal, dass es ausreicht um weiterzukommen.

myheimat: Gibt’s dann auch Beratung von der Jury oder „backstage“ irgendjemanden, der einen dann berät oder muss sich dann wirklich jeder Künstler selber was ausdenken, Kostüme etc.?
Tobi: Wie gesagt, ich weiß noch gar nicht, ob ich im Halbfinale bin. Am Rande habe ich mitbekommen, dass vereinzelt Tipps wie „Es wäre toll, wenn du in diese Richtung gehen würdest“ gegeben werden. Wenn es weitergehen sollte, kann ich mehr Gedanken an den Halbfinalauftritt verschwenden. Zuvor möchte ich mich damit nicht belasten. Falls ich weiterkomme, ist es gut möglich, dass ein anderes Kostüm gewünscht wird.

myheimat: Sind die Shows eigentlich immer so, wie sie wirklich sind oder ist es dann doch irgendwie gespielt, dass es doch irgendwie ein Drehbuch gibt?
Tobi: Soweit ich es mitbekommen habe, spielt man seine Show und das war's. Bei den Ausstrahlungen im Fernsehen ist es natürlich der Fall, dass Elemente von Wiesbaden, Berlin und München innerhalb einer Folge zusammengeschnitten werden. Das erkennt man an der Kleidung von Bruce, Silvie und Dieter. Der Redaktion liegt daran, eine Vielfalt zu zeigen. Es sollen nicht in der einen Aufzeichnung nur Sänger und in der anderen nur Akrobaten zu sehen sein.

Interview: Vanessa Bukmaier und Maximilian Seldschopf
Bilder: privat

myheimat-Team:

Joachim Meyer aus Friedberg

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