„Der Einzelhandel meldet einen Anstieg der Verkaufszahlen“: Ein Interview mit Aktiv-Ring-Geschäftsführer Albert Deubler

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Das Jahr 2010 stand für den Aktiv-Ring Friedberg ganz im Zeichen der INFO SCHAU, die erstmals in der Gymnasiumsporthalle und Rothenberghalle über die Bühne ging. myheimat unterhielt sich mit Aktiv-Ring-Geschäftsführer Albert Deubler über den neuen Standort der großen Gewerbeschau, die positiven Wachstumsbotschaften der Konjunkturforscher und die Attraktivität der Ludwigstraße.

myheimat: Herr Deubler, das „wirtschaftliche“ Jahr 2010 in Friedberg stand ganz im Zeichen der INFO-Schau in der Gymnasiumsporthalle und Rothenberghalle. Zum ersten Mal fand die Veranstaltung in diesen Räumlichkeiten statt. Die Gewerbeschau hat sich als exzellentes Forum zur Präsentation von Waren, Dienstleistungen und Handwerk etabliert. Wie fällt Ihre Bilanz der diesjährigen Veranstaltung aus?
Deubler: Meine Bilanz als Aussteller an diesem Standort war gut. Als Veranstalter haben wir natürlich auch einige Schwachstellen erkannt. Wir werden versuchen, wenn wir diesen Standort beibehalten, diese beim nächsten Mal zu verbessern.
myheimat: Der Landkreis Aichach-Friedberg war dieses Mal Gastgeber der Gewerbeschau. Wie wurden die neuen Örtlichkeiten von den Besuchern angenommen und wie verlief die Zusammenarbeit mit dem Landratsamt Aichach-Friedberg im Vorfeld der Veranstaltung?
Deubler: Die neuen Ausstellungsflächen wurden gut angenommen, doch im Außenbereich müssen wir die Aussteller mehr kompensieren. Die Zusammenarbeit mit dem Landratsamt in Aichach verlief perfekt.
myheimat: Die Aktiv-Ring GmbH ist die Interessengemeinschaft der Friedberger Einzelhandels-Geschäftsinhaber. Nach den zurückliegenden schweren Jahren der Finanz- und Wirtschaftskrise zeigt das Konjunktur-Barometer für 2011 wieder deutlich nach oben. Jeden Tag hört man neue Wachstumsbotschaften. Trauen Sie dieser Euphorie oder sind bleiben Sie skeptisch?
Deubler: Da kann ich nur sagen: „Traue nie einer Statistik die du nicht selbst geschrieben hast!“ Man registriert natürlich, dass sich die Situation am Markt verbessert hat, die Handwerker haben wieder gefüllte Auftragsbücher, der Einzelhandel meldet auch einen Anstieg der Verkaufszahlen und die Kurzarbeit in den Betrieben ist beendet. Wenn sich der Trend auf das Jahr 2011 überträgt, würde uns das nach den schlechten Jahren sehr gut tun.
myheimat: Glauben Sie daran, dass sich ein deutschlandweiter Aufschwung auch ganz konkret vor Ort für den Friedberger Einzelhandel bemerkbar machen würde?
Deubler: Ja klar, warum soll Friedberg das nicht spüren? Doch die Einzelhändler müssen natürlich auch ihren Teil dazu beitragen, denn von alleine kommt der Kunde nur selten in den Laden.
myheimat: In einem früheren Interview formulierten Sie einmal als Ziel, dass die Ludwigstraße zukünftig eine „attraktive Einkaufsstraße“ für Jung und Alt sein müsse. Wenn Sie die Verkehrs- und Parkplatzsituation betrachten: Wie weit sind Sie Ihrem Ziel schon nahe gekommen?
Deubler: Ich denke, dass sich die Verkehrs- und Parkplatzsituation in der Ludwigstraße normalisiert hat und der Kunde mit der neuen Situation gut umgeht. Eine „attraktive Einkaufsstraße“ lebt auch nur, wenn die Ladengeschäfte sich auch gut präsentieren, was in der Ludwigstraße auch gut funktioniert.
myheimat: Wie kann man verhindern, dass zunehmend großflächiger Einzelhandel auf der „grünen Wiese“ entsteht und die inhabergeführten Einzelhandelsgeschäfte dadurch ins Hintertreffen geraten? Wünschen Sie sich in diesem Zusammenhang von der Politik eine Sortimentbeschränkung, wie das beispielsweise in Aichach der Fall ist?
Deubler: Auch in Friedberg haben wir auf der grünen Wiese eine Sortimentsbeschränkung. Doch das ist immer eine Gratwanderung - wenn sich Betriebe ansiedeln wollen und in der Innenstadt nicht die geeigneten Ladenlokale finden, muss die Politik eine Entscheidung treffen.
myheimat: Lassen Sie uns ein wenig über die Veranstaltungen des abgelaufenen Jahres sprechen. Das Friedberger Volksfest ist ja inzwischen ein fester Bestandteil des städtischen Veranstaltungskalenders. Welches Fazit lässt sich im Jahr 2010 ziehen?
Deubler: Nach Aussage der Aussteller war auch das Jahr 2010 ein gutes Jahr.
myheimat: Spektakulär war im Jahr 2009 auch die „Hair & Fashion“-Show. Ist an eine Neuauflage im Jahr 2011 gedacht?
Deubler: Die „Hair & Fashion“-Show 2011 ist bereits voll in der Planung und ist eine feste Veranstaltung, die alle zwei Jahre wiederholt wird. Durch die strengen Auflagen der Stadt Friedberg ist die Standortfrage aber noch offen.
myheimat: Ebenfalls sehr beliebt bei den Friedbergern sind die Jahrmärkte und verkaufsoffenen Sonntage. Hat das Wetter heuer mitgespielt?
Deubler: Die richtigen Marktgänger lassen sich vom Wetter nicht unterkriegen. Ich habe alle vier Märkte besucht und mit der richtigen Kleidung war das kein Problem.
myheimat: Welche Veranstaltungen und Events plant der Aktiv-Ring generell für das Jahr 2011?
Deubler: Wir planen die Hair & Fashion-Show, Ein-Euro Tag, Kinder-Nachmittag, Adventsaktion und verschiedene, kurzfristige Aktivitäten.
myheimat: Nach all den „wirtschaftlichen“ Gesprächsgegenständen noch eine private Frage zum Abschluss: Welches Erlebnis hat Sie im Jahr 2010 am meisten bewegt?
Deubler: Es gibt eigentlich kein einzelnes, vielmehr sind es die vielen kleinen, außergewöhnlichen Erlebnisse mit meiner Familie und unseren Freunden, die mir jedes Mal zeigen, wie wichtig es ist, den Augenblick richtig zu genießen und nicht schon mit den Gedanken beim nächsten zu sein.

myheimat-Team:

Joachim Meyer aus Friedberg

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