„Friedberg hat großartige Künstler und Pädagogen“: Ein Interview mit Kulturabteilungsleiter Frank Büschel

"Die Schlosseröffnung war die größte Herausforderung des Jahres" | Foto: Sandra Vitting
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myheimat: Herr Büschel, ist unsere Annahme richtig, dass die Schlosseröffnung eine große Herausforderung des zurückliegenden Kulturjahres war?

Büschel:
Da liegen Sie knapp daneben (lacht). Es war sogar die größte Herausforderung des Jahres. So ein Mega-Projekt, das in das Stadtgeschichtsbuch eingeht, hat man freilich selten im Berufsleben. Eine vergleichbare Nummer war für die Kulturabteilung noch das 750-jährige Stadtjubiläum vor vier Jahren.

myheimat: Sie sind rundum zufrieden?

Büschel:
Das Schloss wurde von den Baufachleuten um Carlo Haupt herausgeputzt, das Eröffnungsprogramm war äußerst gelungen und viele Menschen kommen und staunen. Das ist ein erreichtes Etappenziel. Nun muss aber der Schwung mit in das kommende Kulturjahr genommen werden. Für uns ist es neu, einen so umfangreichen Veranstaltungsbetrieb einzuschwingen.#+Ein weiteres Highlight steht noch an: Die Eröffnung des Museums im Frühjahr - auch hier gibt es noch viel zu tun.

myheimat: Was wünschen Sie sich, dass auch diese Herausforderungen gemeistert werden?

Büschel:
Von den Besuchern und Verantwortlichen Geduld und Unterstützung und von den Friedbergerinnen und Friedbergern, dass sie zahlreich ins Wittelsbacher Schloss kommen und sich verzaubern lassen.

myheimat: Wir stehen an einem Meilenstein in der kulturellen Entwicklung Friedbergs, nicht wahr?

Büschel:
Das vermag ich nicht zu beurteilen. Das wird sich zeigen. Der Zeitpunkt der Schlosseröffnung liegt jedoch passend. Denn ich möchte erinnern, dass wir auch vor der Ergebnispräsentation unseres Kulturentwicklungsprozesses Anfang nächsten Jahres stehen.

myheimat: Wollen Sie uns ein, zwei Aspekte schon verraten?

Büschel:
Da gibt es nichts zu verraten, der Prozess mit vielen Sitzungen und Workshops seit 2015 ist öffentlich und gut dokumentiert. Es hat sich eine neue, offene und konstruktive Diskussionsplattform entwickelt. Und es hat sich gezeigt: Das kontinuierliche Kulturgespräch fördert das Aufzeigen von Potentialen, Defiziten, Missverständnissen. Nur so kann vorwärtsgewandt Vielfalt, Verständnis, Anerkennung und gegenseitige Wertschätzung generiert werden. Neue und neu belebte Kontakte, neue Synergien und Zusammenarbeiten lassen aufhorchen.

myheimat: Nennen Sie uns bitte Beispiele dafür!

Büschel:
Friedberg hat großartige Künstler und Pädagogen, die hier arbeiten oder als Botschafter auf der ganzen Welt als Profis unterwegs sind. In den vergangenen Jahrzehnten wurde auf diesen Schatz zwar durch Konzerte und Engagements in der Heimat aufmerksam gemacht. Der Kulturentwicklungsprozess hat den Impuls verstärkt, diesen Schatz vollständig zu heben. Denn den Begriff "Talent" sollte man zweidimensional denken: Es gibt junge und alte Talente. Gerade in der Musik wurden daher jüngst diese Talent-Generationen zusammengeführt: In Workshops und Konzerten der Jugendkapelle, beim Jazzfestival und beim anstehenden Gitarrenfestival im Schloss. Da konnten und können junge Künstler von den Großen lernen. So kann eine Qualitätssteigerung funktionieren und die Stadt ihren kulturellen Stellenwert schärfen.

myheimat: Unsere letzte Frage richtet sich auf das Kulturjahr 2019. Auf welches Projekt freuen Sie sich am meisten?

Büschel:
Die Friedberger Zeit natürlich! Das Altstadtfest ist ein Aushängeschild unserer Stadt. Wir befinden uns vom 12. bis 21. Juli wieder im positiven Ausnahmezustand. Dieses Spektakel, das sich unsere Eltern ausgedacht haben und das wir über Generationen miterleben und weitertragen, ist für viele Bürger und Vereine - auch aus den Stadtteilen - lebendige Stadtgeschichte und Lebensfreude pur.

myheimat-Team:

Joachim Meyer aus Friedberg

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