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„Der Standort Dasing ist sehr attraktiv“

myheimat unterhielt sich mit Dasings Bürgermeister Erich Nagl über das interkommunale Gewerbegebiet Aichach-Dasing, eine vorausschauende Gewerbepolitik und die Bedeutung der Gewerbesteuereinnahmen für die Gemeinde Dasing.

myheimat: Herr Nagl, mit dem interkommunalen Gewerbegebiet der Stadt Aichach und der Gemeinde Dasing beschreiten Sie und Ihr Amtskollege Klaus Habermann neue Wege. Ein Zweckverband „Interpark im Wittelsbacher Land“ wurde gegründet. Welche Hoffnungen verbinden Sie mit diesem Projekt?
Nagl: Dasing hat seit längerer Zeit keine eigenen Gewerbeflächen mehr zur Verfügung. Wir müssen leider immer wieder Anfragen von namhaften und in Bezug auf Arbeitsplätze auch sehr interessanten Firmen, die eine Ansiedlung in Dasing erwägen, absagen. Der Standort Dasing ist wegen der sehr guten verkehrstechnischen Anbindung attraktiv. Oft sind aber auch andere Faktoren entscheidend. In Betrieben arbeiten Menschen. Je hochqualifizierter sie sind, desto mehr Ansprüche haben sie auch an ihr Umfeld. Wenn das passt, und hier haben wir, angefangen beim hohen Wohnwert über die soziale und wirtschaftliche Infrastruktur bis hin zu einem attraktiven Freizeitangebot, alles zu bieten. Ich sehe in der Zusammenarbeit mit Aichach eine zukunftsweisende Entwicklung. Sie eröffnet u. a. die Möglichkeit über die Flurgrenzen hinaus auch größere Flächen anbieten zu können. Die Partnerschaft bietet für beide Kommunen die Chance, das Gebiet kostengünstig zu entwickeln, konkurrenzfähig zu vermarkten um damit für Aichach und Dasing, für die Bevölkerung und für die ansiedelnden Firmen großen Nutzen zu erreichen.

myheimat: Wie entstand überhaupt die Idee, ein derartiges Projekt in Angriff zu nehmen?
Nagl: Die Idee entstand schon vor meiner Amtszeit. Wer sie genau entwickelt und wie sie konkret Gestalt angenommen hat, kann ich Ihnen gar nicht beantworten. Tatsache ist jedoch, dass sehr gute Argumente für eine Kooperation zwischen den Kommunen sprechen. Einige davon habe ich bereits angesprochen. Die Synergieeffekte, die durch die Zusammenarbeit, sei es bei der Entwicklung, Erschließung oder Vermarktung, entstehen, sind einfach nicht von der Hand zu weisen.

myheimat: Sieben bis neun Millionen Euro musste der Zweckverband allein für den Grundstückserwerb aufbringen. Ihr Aichacher Kollege Klaus Habermann geht davon aus, dass sich die Fläche zügig vermarkten lässt. Teilen Sie seinen Optimismus?
Nagl: Ja, davon bin ich überzeugt. Unser Standort ist durch seine hervorragende Infrastruktur für Firmen und deren Mitarbeiter nicht nur ausgesprochen attraktiv, sondern auch preislich marktgerecht und interessant.

myheimat: Wie viel soll der Quadratmeter nach der Erschließung kosten?
Nagl: Wir gehen von einem Preis von 75 Euro/m² aus.

myheimat: Ursprünglich sollte das interkommunale Gewerbegebiet einmal 50 Hektar umfassen. Die Grundstücksverhandlungen mit einigen Eigentürmern gestalteten sich zäh. Auch der Bund Naturschutz machte Bedenken geltend. Als Stichwort sei „Flächenverbrauch“ genannt. Sind die
Scharmützel der Vergangenheit nun vergessen und ad acta gelegt?
Nagl: Das müssen Sie eigentlich den Bund Naturschutz fragen. Bei einem Projekt dieser Größenordnung und mit entsprechend vielen Beteiligten liegt es in der Natur der Sache, dass unterschiedliche Meinungen existieren. Selbst innerhalb des Bund Naturschutzes wurde darüber kontrovers diskutiert. Fakt ist: Dasing kann sich in keinem anderen Bereich weiterentwickeln. Als Beispiel sei nur das Paartal genannt. Dort könnte ich diesen Widerstand verstehen.

myheimat: Das Kennzeichen einer effektiven Standortpolitik ist eine vorausschauende Gewerbepolitik. Als Stichwörter seien hier eine vernünftige Flächenbevorratung, günstige Hebesätze für die Gewerbesteuer und eine gute Verkehrsinfrastruktur genannt. Wie schneidet die Gemeinde Dasing bei den genannten Faktoren ab?
Nagl: Genau das ist der Punkt: effektive Standort- und vorausschauende Gewerbepolitik. Da wir über keine Gewerbeflächen mehr verfügen, mussten wir in der Vergangenheit attraktive Partner ziehen lassen. Mit dem „Interpark im Wittelsbacher Land“ wollen wir genau dieser Entwicklung entgegenwirken. Durch die Top-Verkehrslage des interkommunalen Gewerbegebietes, in Ost-West Richtung durch die BAB 8, sind die Zentren München und Augsburg hervorragend angebunden.
Darüber hinaus ist auch die Nord-Süd Achse durch die B300 sowie die B17 erschlossen, was ebenfalls hervorragende Verbindungen zu unseren Kreisstädten Friedberg und Aichach, weiterführend auch nach Ingolstadt, zur BAB 9 und in der anderen Richtung ins Allgäu sicherstellt. Nicht zu vergessen ist auch die gute Bahnanbindung. Mit einmal umsteigen in Augsburg oder Ingolstadt hat man Zugang zum ICE- bzw. Fernverkehrsnetz der Bahn. Wie attraktiv der Standort ist, zeigt auch die geplante Ansiedlung der Fa. Hörmann Reisen.

myheimat: Welche Betriebe bzw. Unternehmen wollen Sie ins interkommunale Gewerbegebiet locken?
Nagl: Ich möchte da nichts ausschließen. Durch die Nähe zur Metropolregion München, zu Augsburg und zu Ingolstadt kommt nach meiner Einschätzung alles in Frage. Augsburg hat sich in den letzten Jahren immer mehr zu einem bedeutenden Standort für modernste Hochtechnologie entwickelt und bei Ingolstadt denke ich nicht nur an einen namhaften Automobilhersteller. Dienstleistungsunternehmen, produzierendes Gewerbe oder Zulieferer besonders in den Bereichen Cluster Holz, Kfz, Werkzeug- oder Maschinenbau und Informationstechnologie könnte ich mir sehr gut vorstellen. Nicht zuletzt natürlich bereits ansässige Firmen, die Erweiterungsmöglichkeiten suchen und ansonsten vielleicht abwandern würden.

myheimat: Die Gewerbesteuereinnahmen sind eine zentrale Einnahmequelle der Kommunen. Manche Politiker forderten ihre Abschaffung. Welche Rolle spielen die Gewerbesteuereinnahmen für die Gemeinde Dasing?
Nagl: Manche Politiker vielleicht, Kommunalpolitiker sicher nicht. Sie werden kaum einen Kommunalpolitiker gehört haben, der für die Abschaffung der Gewerbesteuer ist. Die Gewerbesteuer ist neben der Einkommensteuerbeteiligung die wichtigste Einnahmequelle der Gemeinden. So auch in Dasing. Etwas mehr als ein Drittel der gemeindlichen Einnahmen kommt aus der Gewerbesteuer und sie ist damit unverzichtbarer Bestandteil des Haushaltes. Die Firmen, Betriebe und Gewerbetreibenden leisten damit auch ihren Beitrag zur Attraktivität ihres eigenen Standortes.

  • Gemeindeverwaltung mit Maibaum und Kriegerdenkmal sowie im Hintergrund die Pfarrkirche St. Martin
  • hochgeladen von Joachim Meyer
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  • Das Motiv "Ein Paar an der Paar", das im Rahmen der Paarcours von Steinmetz Seidl aus Friedberg geschaffen wurde
  • hochgeladen von Joachim Meyer
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