"Ich bleib' dann mal daheim" (Teil 70) Pilgerweg: Maria Hilf in Tödtenried – Schwarze Madonna in Unterschröttenloh – Mariä Geburt in Oberhaslach

Pfarrkirche St. Katharina in Tödtenried
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  • Pfarrkirche St. Katharina in Tödtenried
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Am Tag des Offenen Denkmals, dem 11. September 2022, steht die neu renovierte Wallfahrtskapelle der Schwarzen Madonna von Unterschröttenloh im Blickpunkt. Sie ist die zweite Station auf unserem Pilgerweg, den wir in der Kirche St. Katharina in Tödtenried beginnen. Im rechten Seitenaltar der 1722 neu erbauten Kirche hängt ein Altarblatt von Johann Georg Hörmann, ein Maria-Hilf-Bild. Schon im 16. Jahrhundert war ein Altar der hl. Maria geweiht. Das in vielen Orten Bayerns und Österreichs hochverehrte Maria-Hilf-Bild wurde in Tödtenried Ziel einer kleinen Wallfahrt und von vielen Hilfesuchenden als Gnadenbild verehrt. Zahlreiche Votive aus Wachs (Pferd, Schaf, Schwein, Bein, Hand, Augen, Fatschenkind) und Silber (brennende Herzen, Bein) sowie ein Hufeisen zeugen heute noch von erlangter Hilfe.

Nach dem Friedhof beginnt unser Weg nach Unterschröttenloh. Die „Hube in Schretenloch“, dem Kloster Altomünster zinspflichtig, wird schon um 1260 erwähnt. 1840 ließen die Eheleute Johann und Barbara Arzberger die heutige Kapelle erbauen. Sie ist aber schon im Urkataster zu Beginn des 19. Jahrhunderts eingezeichnet. Auch die in der Kapelle als Schutzpatronin verehrte „Schwarze Madonna“ dürfte älter sein. Sie ist eine Kopie der Altöttinger Schwarzen Madonna. Zu dieser Madonna hatte sich eine kleine regionale Wallfahrt entwickelt. Mehrere Votivbilder in der Kapelle zeigen, dass man sich vor allem bei Viehkrankheiten an die Madonna wandte. Die Kapelle wurde von der Familie Finkenzeller ab 2019 renoviert.
Nach dem letzten Wohnhaus führt der Weiterweg links hinauf zum Köpfelholz und weiter zu den Einöden Unter- und Oberhaslach, deren Geschichte bereits um 1260 beginnt. Die neugotische Hofkapelle Mariä Geburt ist ein Schmuckstück des gepflegten Riedlberger-Hofs. Die Eheleute Magdalena und Stephan Riedlberger ließen nach schweren Schicksalsjahren (von 9 Kindern überlebte nur ein Bub) 1862/83 an der Stelle eines Vorgängerbaus eine neue Kapelle erbauen. Beim Eintreten fasziniert der reich golden verzierte neugotische Altar, der mit dem blauen, von vielen Sternen überzogenen Himmel im Altarraum korrespondiert. Im Mittelteil steht die gekrönte Gottesmutter mit dem segnenden Jesuskind auf dem Arm. In den baldachinartigen Seitennischen sind links der hl. Florian und rechts der hl. Sebastian zu sehen.
Dann wandern wir in Richtung Ecknachtal weiter, wo wir bei Morabach links auf dem Rad- und Fußweg zurück nach Tödtenried kommen.

Mehr Infos in „Pilgerwege im Wittelsbacher Land“
Weglänge: ca. 6,2 km
Kartengrundlage: Geodaten@Bayerische Vermessungsverwaltung
Text: Gabriele und Dr. Hubert Raab
Fotos und Grafik: Dr. Hubert Raab

myheimat-Team:

Joachim Meyer aus Friedberg

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