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Kein iPhone: Ausgegrenzt und manisch depressiv!

  • Ohne iPhone-App fällt der Mensch in Depression
  • Foto: Christian Seidel / pixelio.de
  • hochgeladen von Franz Scherer

Dieser angebissene Apfel hat mich in meinen doch schon etwas andauernden Lebensjahren nicht weiter interessiert. Zum einen weil ich sowieso den Apfel weniger vermissen würde als ein gutes, saftiges Rib-Eye-Steak. Zum anderen, weil ich als Linux-Nutzer eher dem Tux als diesem Fallobst zuspreche. Aber: das hässliche Syndrom, bekannt unter dem "No-iPhone-Syndrom" hat mich als Nokia-Mobiltelefonierer fest im Griff.

Ein ungutes Gefühl beschleicht mich morgens, wenn ich das Notebook öffne und mich in die Online-Seiten meiner Tageszeitung einlogge: Da ist es schon: "Lesen Sie doch Ihre Zeitung auf dem Handy! Laden sie sich unser iPhone-App herunter und schon kann es losgehen!" Pustekuchen! Es kann weder losgehen noch überhaupt gehen. Weil ich kein Apfel-Mobiltelefon habe! Ängstlich lese ich in den Nachrichten der Online-Zeitung, getrieben von der Vorstellung, ein iPhone-App-Leser könnte etwas anderes im selben Artikel lesen. Neugierig öffne ich mein N97, wähle mich über meine Lesezeichen ins Internet und sitze da, das Mobiltelefon in der Hand und lese den Artikel sozusagen "zweiäugig". Das linke Auge liest auf dem Handy und das rechte im Notebook. Alles redundant. Zeile für Zeile ist auf beiden Monitoren der selbe Artikel zu lesen, wortgleich.

"Gott sei es gedankt", atme ich kurzzeitig auf und werde einige Zeit später von der erschreckenden Wirklichkeit eingeholt: Beim Discounter um die Ecke stehen doch wirklich zwei junge Menschen und fuchteln mit ihren Apfel-Telefonen an den Strichcodes der Warenverpackungen herum. Meine Frage, warum sie die Artikel fotografieren erntet verständnislose, mitleidige Blicke. "Alter, das ist ein Barcode-Scanner, gibt’s als iPhone-App zum runterladen! Geile Sache das, Du scannst den Barcode und siehst, was in der Verpackung ist und wo es in Deiner Location vielleicht billiger zu haben ist."

Hoffnungslos und unendlich traurig lassen mich die Jungs kopfschüttelnd stehen. Mein Nokia N97 klingelt. Ruckartig bleiben die Jungs stehen und drehen sich zu mir um. Ich kann die Peinlichkeit richtig spüren, die mir entgegen kriecht, als die beiden mein N97 erblicken. "Hallo Schatz, bringst Du bitte noch ein paar Äpfel mit?", fragt Sabina durch das mobile Funknetz. "Ja", flüstere ich fast unhörbar, beende sofort das Gespräch und lasse mein Telefon schnell wieder in der Tasche verschwinden. "Das ist krass, Alter – Du telefonierst echt noch?", fragt mich der eine der Jungs, während er die Kopfhörer an sein iPhone andockt. Ausgegrenzt und voller Depressionen bringe ich die Äpfel nach Hause. Die Wirklichkeit hat mich wieder eingeholt.

Bild: Christian Seidel / pixelio.de

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11 Kommentare

Ich würde die neuen Techniken ja gern verstehen lernen, aber die, die es mir, wie die Buben beim Discounter, erklären könnten, rennen meist mitleidig lächelnd davon. Das ginge heute ganz einfach: intuitiv und spielerisch. Aber wie geht intuitiv? Und wer schenkt mir die Zeit zum Spielen? Dein Artikel sprach mir aus der Seele.

gebt meinen kindern ein gerät in die hand und in einer halben stunde haben sie dir das nach euren wünschen formatiert, personalisiert usw.

ich brauche meine lupenbrille und nen halben tag zeit, um die vom japanischen ins deutsche "übersetzte" gebrauchsanleitung zu lesen....

Siehste - das Problem habe ich nicht: Dinosaurier haben kein Handy.
Ich kann auch nicht auffallen, mein Netzanschluß ist zu Hause ;o)

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