Rover stürmen die Insel!! | Pfadfinder | Rover

So in etwa sah auch unsere Fähre aus
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Wir, die Rovergruppe (vier Jungs und ein Mädel) der DPSG Friedberg haben uns entschlossen, am Ende unserer Roverzeit eine gemeinsame Abschlussfahrt zu unternehmen.
Da stellte sich die Frage: Wo fahren wir denn nur hin?
In den kalten Norden, wie Norwegen oder in den sonnigen Süden, wie Spanien - vielleicht aber auch auf eine Insel. Naja, der eine will baden, der andere Hiken oder etwas Kultur erleben. Nach langem hin und her, entschlossen wir uns auf die Insel Korsika zu fahren, um dort eine abwechslungsreiche Woche zu verbringen. Nachdem wir den Gedanken schon 2006 fassten, machten wir uns an die Arbeit!! Anfahrtsmöglichkeiten, Geldaktionen, Routenplanung und was halt sonst noch alles so anfällt. Die Planung dauerte, wie für Rover üblich, bis zur letzten Minute.

Am 18.08.2007 hatten wir alle unsere sieben Sachen gepackt und konnten uns auf den Weg nach Korsika machen. Los ging es um 22.00 Uhr am Augsburger Hauptbahnhof. Natürlich erst einmal nach München - schnell eine Lektüre gekauft – noch einmal Kraft beim „Burger-King“ getankt und schon ging sie los, unsere 18-stündige Fahrt bis Livorno.

In Livorno sind wir schon etwas übermüdet und zerknittert angekommen. Jetzt trennten uns nur noch 3 km von der Fähre. Die mussten wir allerdings in 40 min, mit 20 kg Gepäck auf dem Rücken erreichen - sonst wäre Korsika im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser gefallen.
Auf der Fähre (endlich geschafft!) konnten wir 4 Stunden auf dem Sonnendeck verbringen. Da gab es nur noch ein Problem: die genaue Wanderroute?! Auf der Fähre erfuhren wir, dass unsere ursprüngliche Route nicht so der Hit sein solle, also entschieden wir uns noch schnell für eine andere Wanderroute.

Um 17.45 Uhr kamen wir in der Hafenstadt Bastia an; an der Touristeninfo erfuhren wir, dass unser Zug nach Corte schon um 18.00 Uhr fährt. Also was macht ein Rover? - schnell zum Bahnhof und ab in die altertümliche Bimmelbahn. Als wir dann um 21.00 Uhr in Corte ankamen, suchten wir uns noch schnell eine Übernachtungsmöglichkeit - und ab ins Bett.

Am nächsten Morgen ging es früh los; um 7.00 Uhr standen wir auf, brachen unsere Zelte ab, gingen noch schnell das Nötigste für die nächsten Tage einkaufen und los ging unsere Reise ins Ungewisse.
Über eine Asphaltstraße 3 Stunden bergauf; auf 900m dann die erste längere Pause an einer kleinen Berghütte, bevor es dann in die Berglandschaft mit Geröll und Gestein ging. Wir wanderten noch 4 Stunden bis auf 1800m, wo wir unsere Zelte in Hanglage aufbauen mussten. Eigentlich war geplant, dass wir es noch bis zur nächsten Hütte schaffen, aber es wurde schon dunkel.

Am Dienstag standen wir leider schon um 6.30 Uhr auf, was einem Rover natürlich gar nicht gefällt, um die nächste Tagesetappe zu schaffen. Unser Weg führte uns auf 2000 m Höhe von wo aus wir eine wunderschöne Aussicht über die ganze Insel mit ihren Bergseen, Tälern und unserem bevorstehenden Weg hatten.
Als wir dann um 10.00 Uhr vormittags auf 2300 m über den Bergkamm stiegen fing es an zu regnen, also blieb nur zu hoffen, dass es nicht den ganzen Tag regnet. Schließlich sollte es im August nur 2 Tage im Schnitt regnen. Aber die Pfadfinder sind ja Schlechtwetter-Garanten!
Gegen Mittag erreichten wir schon etwas durchnässt die „Manganu-Hütte“ auf 1600 m, in der wir die Hiobsbotschaft erhielten, dass unsere nächste Übernachtungsmöglichkeit 3,5 Stunden Fußmarsch entfernt wäre. Also kurz ausgeruht, etwas gegessen und hart gesotten, wie wir Pfadfinder nun mal sind, weiter im Regen bis zur nächsten Hütte. Nachdem wir 5 Stunden durch schöne uralte Eichenwälder und strömenden Regen gewandert sind kamen wir dann pitschnass an unserem Ziel an. Als wäre das alles nicht genug, war die Hütte völlig überfüllt. Auf die Frage, ob wir denn keine Zelte dabei hätten, sahen wir den Hüttenwart nur entgeistert an, worauf er uns eine im Wald abgelegene Schutzhütte zur Verfügung stellte. Jetzt ging es daran, erst einmal Feuerholz zu sammeln, um uns und die Sachen zu trocknen. Bei einem gemütlichen Feuer und einer Dose Bier für 3,5 € harrten wir noch etwas aus, bis es ins Bett ging.

Am Mittwoch sind wir schon um 5.30 Uhr aufgestanden, um unseren Zug um 11.00 Uhr zu erwischen. Eigentlich waren von unserem Startpunkt aus ca. 3 Stunden bis nach Corte ausgeschrieben, doch nach 3 Stunden Gewaltmarsch war Corte noch lange nicht in Sicht; also gingen drei von uns voraus um den Zug im Notfall aufzuhalten. Wir haben es dann gerade rechtzeitig körperlich und mental noch geschafft, unseren Zug in Richtung Bastia zu erreichen.
Nachmittags sind wir dann völlig erschöpft mit Hilfe eines Touristen der, uns netterweise in seinem VW-Bus mitgenommen hat, an einem Campingplatz bei Bastia angekommen.
Beim Zelte Aufbauen wurden wir schon von allen etwas komisch angesehen, weil unsere ganzen Sachen über fünf Bäume zum Trocknen hingen, wir genauso zerknittert wie unsere Sachen aussahen und wahrscheinlich nach 5 Tagen ohne Dusche auch nicht arg viel besser rochen als unsere Sachen.
Den Donnerstag haben wir dann einfach nur mal mit "Chillen", Karten spielen und Karten schreiben verbracht, nachdem es - wie kann es auch anders sein - den ganzen Tag regnete.

Freitag war endlich schönes Wetter, um an den Strand zu gehen und unserer neu erworbenen Errungenschaft - dem Ping-Pong - zu frönen. Am Abend nahm uns eine deutsche Familie netterweise ins 10 km entfernte Bastia mit. Jetzt war Zeit für Kultur; also haben wir Souvenirs gekauft und uns die Stadt angesehen. Zum Abschluss haben wir uns noch ein Essen gegönnt, obwohl wir gar nicht wussten, was auf den Tisch kommt. Nachdem um 21 Uhr kein Bus mehr zu unserem
Campingplatz fuhr, brachen wir - jetzt ja eingelaufen - zu einem zweistündigen Fußmarsch auf.

Am Samstag noch schnell zusammengepackt und mit dem Bus zur Fähre, die um 15.30 Uhr abfuhr. Nach langer Heimreise, sind wir dann Sonntag morgen heil und total erleichtert zurück in Friedberg angekommen!

Bürgerreporter:in:

Fabian Junger aus Friedberg

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