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"Ich bleib' dann mal daheim" (Teil 80)
Die Wallfahrtskapelle Maria Kappel bei Schmiechen und ihre Orgel von 1748

  • Maria Kappel mit daneben stehendem Benefiziatenhaus
  • Foto: Dr. Hubert Raab
  • hochgeladen von Joachim Meyer

Am Tag des Offenen Denkmals, dem 10. September 2023, stehen die in den letzten Jahren renovierte Wallfahrtskirche Maria Kappel bei Schmiechen und ihre Orgel von 1748 im Blickpunkt. Zur Führung mit Kreisheimatpfleger Dr. Hubert Raab und Orgelkonzert mit Kirchenmusiker Roland Plomer um 14 Uhr ergeht herzliche Einladung.
Etwa 800 m vom Schergenhaus der Hofmark Schmiechen entfernt wurde die Kirche als sechseckiger Zentralbau wohl von Ritter Stephan von Schmiechen um das Jahr 1400 erbaut. Er war im Gefolge des bayerischen Herzogs Ludwig VII. des Gebarteten am Königshof in Frankreich und nahm mit seinem Freund Johann von Burgund 1396 am Kreuzzug gegen die auf dem Balkan vordringenden Osmanen teil. Deren Sultan Bajasid I. prahlte, ihre Pferde würden bald auf dem Altar des hl. Petrus Hafer fressen. Bei Nikopolis erlitten die Christen eine furchtbare Niederlage. Etwa 10 000 Christen sollen geköpft worden sein. Johann von Burgund und 12 seiner Begleiter schenkte der Sultan das Leben, darunter Stephan von Schmiechen. Nach seiner Rückkehr entstand um 1400 Maria Kappel, wohl als Votivkapelle für die glückliche Heimkehr. Der ursprüngliche Zusatz Maria Kappel „uf der Urthl“ weist auf die Heiliggrabkapelle in Jerusalem hin.

Wenig später um 1430 entstand das Gnadenbild, eine Dreihändepieta. Sie ist bis heute das Ziel vieler Wallfahrer. Um 1509 kaufte Jakob Fugger der Reiche die Hofmark Schmiechen. Unter den Fuggern wurde die Kirche zweimal umgebaut. Graf Aloisius Fugger ließ schließlich mit seinen Beziehungen der Fugger ab 1748 die Kirche zum eindrucksvollen Rokokojuwel umgestalten. Er konnte mit dem Freskomaler Franz Martin Kuen und dem Stukkateur Franz Xaver Schmuzer zwei der bedeutendsten Rokokokünstler verpflichten.

Die Kirche besitzt auch eine bemerkenswerte Orgel vom Dachauer Orgelbauer Quirin Weber (1693–1751) aus dem Jahr 1748 mit einem für den Meister typischen Prospekt und neun barocken Registern.
Noch heute erfreut sich die Wallfahrtskirche Maria Kappel großer Beliebtheit. Im Jahre 2011 wurde auf Initiative von Messner Werner Bock und mit Hilfe von Dr. Hubert Raab der in Vergessenheit geratene Kreuzweg zwischen dem Ortsende und der Kirche mit 15 aus Granit gehauenen Stationen, die von Privatpersonen gestiftet wurden, neu errichtet.
Wer den Pilgerweg um Maria Kappel gehen möchte, orientiere sich bitte an den roten Stelen. Das Cafe Streuselkuchen im Benefiziatenhaus lädt zum Verweilen ein.

Weglänge (Pilgerweg): ca. 3,6 km
Text: Gabriele und Dr. Hubert Raab
Fotos: Dr. Hubert Raab
Mehr Infos: Kirchenführer von Maria Kappel u. Pilgerwege im Wittelsbacher Land.

  • Maria Kappel mit daneben stehendem Benefiziatenhaus
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  • Maria Kappel von Süden
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  • Innenraum von Maria Kappel
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  • Gnadenbild
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  • Fuggerwappen
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  • Orgel
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  • Kreuzweg nach Maria Kappel
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  • Kreuzwegstation
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  • 15. Kreuzwegstation
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  • Pilgerwegstele
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