Passion Christi im ungarischen Oberammergau - Budaörs zeigt wieder zweisprachige Leidensgeschichte

16. Mai 2012
09:30 Uhr
Steineberg, Budaörs
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Geschichte der Budaörser Passion (Dr. Josef Ladislaus Kovács)

Vor siebzig Jahren, im Jahre 1933 wurde in Budaörs zum ersten Mal die Leidensgeschichte Christi, die Budaörser Passion, gezeigt. Jetzt kann das Publikum dieselbe Vorführung besuchen, auf dem Steinberg dieselbe Passion erleben. Es bedeutet für uns alle eine große Freude, dass wir beide Texte, das ungarische und das deutsche Textbuch besitzen. Die Originaltexte wurden aufgefunden.

Für dieses Ergebnis, die fleißige, geduldige und erfolgsreiche Arbeit kann man unserem Landsmann Herrn Josef Joos danken. Er hat beim Sohn des Verfassers, bei András Bató, das deutsche Textbuch gefunden. Diese Variation ist noch reicher und ausführlicher, als der Text der ungarischen Vorführung von 1933. Die Passion, die Leidensgeschichte wurde von dem theologisch ausgezeichnet gebildeten Pfarrer Dr. Nikolaus Aubermann umgearbeitet und mit treffenden biblischen Texten ergänzt. Aubermann war Verfasser mehrerer Religionsbücher und Fachwerke. Diese gemeinsame Arbeit hat die Passion noch reicher und glaubwürdiger geformt. Die ergänzte Version hat Kaplan Ernst Mayer ins Deutsche übersetzt.

Die Grundfrage ist auch heute dieselbe wie vor 70 Jahren. Die meisten Texte sollen Laienspieler, die Hauptrollen aber Bühnenkünstler vortragen. Die Regisseure mussten die dreistündige Vorführung verkürzt auf anderthalb Stunden auf die Bühne stellen.

Es ist eine besondere Hilfe, wenn Laienspieler und Bühnenkünstler beide Sprachen sprechen. Die Passion wird in beiden Sprachen wechselnd nacheinander vorgetragen. Die Regisseure brauchen die Mithilfe eines jeden Teilnehmers, der Mitglieder des Chors Lyra, der Laienspieler von Budaörs und der Nachbardörfer.

Budaörs wurde ein Jahrzehnt lang als der ungarische Oberammergau bezeichnet. Das ist richtig, da die Laienspieler gleichzeitig Bewohner des Dorfes waren. Ein einziger Bühnenkünstler (mit Gott gesegneter Begabung) spielte die Hauptrolle, der Sohn des Oberlehrers – László Bató –hat Christus personifiziert.

Die Budapester Zeitung schrieb im Jahre 1933 über die Spiele:
„…Und die Inszenierung ist eine kolossale Arbeit! Es bewegt 200 Laienspieler! Es ist eine ausgezeichnete Arbeit, die der Verdienst des Lehrers Géza Bató ist, der die Passion auf die Bühne gestellt hat. Es war schön und rührend. Und das Spiel, die künstlerische Leistung der Laienspieler? Nein, es ist mehr, dies ist das Geschenk der Seele dieser einfachen Leute.“

Der Ausdruck war nicht im Gebrauch, - aber die Budaörser Passion war schon damals eine europäische Passion!

Es wäre wichtig, wenn wir die Sendung der Budaörser Passion verstehen könnten! Die Lehren Christi werden vom Steinberg in Budaörs wieder hörbar erklingen. Die Passion von Géza Bató und Dr. Nikolaus Aubermann ist wieder ganz aktuell geworden, und spricht zur ganzen Welt in den zweisprachigen Vorstellungen von András Dér und Andreas Frigyesi.

http://www.budaorsipassio.hu

Bürgerreporter:in:

Kolping Augsburg aus Augsburg

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