St. Maria zur Höhe, 

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auch Hohnekirche, ist eine kunsthistorisch bedeutende Kirche in Soest. Sie gilt als eine der ersten Hallenkirchen.

Das Hauptportal-Tympanon (siehe Foto 2 ) aus dieser Zeit folgt noch ganz der romanischen Auffassung: Es zeigt über der Kreuzigung Sonne und Mond. Links findet die Geburt Christi statt, ein Engel kniet hinter Mariens Ruhelager. Das Kind liegt darüber auf einem symbolischen Altartisch mit drei Bögen. Den Abschluss der Geburtsszenerie bilden Ochs und Esel und stehend Joseph mit Judenhut, links daneben Gottvater in einem Halbkreis. Über der Kreuzigung trauern der Mond als Symbol für das Alte Testament und die Sonne für das Neue Testament. Rechts von der Kreuzigung stehen die drei Frauen am leeren Grabe am Ostermorgen hinter dem offenen Sarkophag. Die Umschrift des Vierpasses verweist auf das Zuversicht vermittelnde Erlösungswerk Christi. Das Chronogramm unterhalb des Tympanons zeigt die Jahreszahl 1671, in diesem Jahr stürzte der Turm ein und wurde neu aufgebaut.

Die Taufkapelle (siehe Foto 6) befindet sich unter dem Turm. Sie war schon im Vorgängerbau vorhanden. Während der zweiten Bauetappe musste ein Wandpfeiler abgefangen werden, denn er hätte sonst den Zugang verschlossen. Dies geschah durch drei Säulen. Der romanische Taufstein wurde vor 1220 geschaffen und zeigt in Halbreliefs Maria, Johannes mit Lamm und sechs Apostel.

Das im Innenraum zu sehende Scheibenkreuz (siehe Fotos 8+9 ) ist eine kunsthistorische Rarität. Es stammt aus der Zeit um 1200. Es ist einzigartig auf dem europäischen Festland und das älteste der Kunstgeschichte. Ähnliches findet man fast nur noch auf der Insel Gotland in Schweden. Dabei handelt es sich aber durchweg um jüngere Formen. Ursprünglich war hier noch der Korpus, also der Christuskörper, angenagelt, was man aus den vorhandenen Nagelspuren ersehen kann. Das Scheibenkreuz besteht aus Fichten- und Kiefernholz, hat eine Höhe von 3,89 m und einen Scheibendurchmesser von 2,72 m. Die Bretter und die Reliefs waren und sind teilweise noch mit Leinwand überzogen, auf die eine Gipsgrundierung mit Silberfolie aufgebracht wurde. Das Scheibenkreuz hat das Erlösungswerk Christi zum Thema: Leiden, Auferstehung und Himmelfahrt. Von einem Baum kam die Sünde der Welt, an einem Holz wurde sie wieder vertilgt, daher die Ausbildung des Kreuzholzes als Lebensbaum. Die Scheibe ist im Mittelalter ein Symbol für den Kosmos; die Kreisform kann überdies auch als Sinnbild für die Wahrheit stehen und damit für Gott. Sie wird mit dem Kreuz verbunden. Das Kreuz steht vor der Scheibe, an den Ecken des Kreuzbalkens quadratische Reliefs, auf dem Kreisrund vier Medaillons. Der Stamm des Kreuzes ist als Lebensbaum ausgebildet. Die Medaillons der Scheibe zeigen die Begebenheiten, die unmittelbar vor der Passion geschahen: der Einzug in Jerusalem rechts unten, der lehrende Jesus im Tempel links unten, Jesus und seine Jünger im Garten Gethsemane links oben, Judaskuss und Verrat rechts oben. Die quadratischen Reliefs stellen die Vollendung des Erlösungswerkes vor, am vertikalen Balken unten die Grablegung, die Himmelfahrt oben. Am Horizontalbalken die Höllenfahrt rechts, die drei Frauen am Grabe links. Die Reliefs lassen allerdings die Feinfühligkeit des Goldschmieds vermissen; sie sind in ihrer Form zum Teil recht derb gearbeitet.

Das Gewölbe der Hauptapsis (siehe Foto 10) trägt noch die original erhaltene mittelalterliche Malerei von 1230 bis 1240 und gilt als kunstgeschichtlich sehr wertvoll. Voraussetzung für die hier zu findende Malerei ist die Kenntnis byzantinischer Vorbilder in Mosaiken, Wandmalereien und Webmustern, die entweder durch die Kreuzzüge oder, was vielfach angenommen wird, durch eine Malerschule byzantinischer Herkunft direkt nach Soest vermittelt wurde.

Der Hauptchor das Glanzstück der Wandmalereien der Kirche, entstand um 1240. Das Altarbild (siehe Fotos 14+15) entstand um 1470; eines der wertvollsten in Soest verbliebenen sakralen Tafelbilder, ein Werk des Meisters von Liesborn Johann von Soest. Es zeigt eine flämisch beeinflusste Darstellung von Christi Kreuzweg, Tod und Auferstehung, das zur tätigen Nächstenliebe aufruft.

Die Grabesnische (siehe Foto 16) in der Nordwand der Kirche eingefügt ist eine Kopie des Heiligen Grabes zu Jerusalem. Die äußeren Säulen wurden nachträglich ergänzt, die Ausmalung aus der Zeit um 1240 enthält Szenen aus den biblischen Ereignissen zwischen Christi Tod und Himmelfahrt.

(Textauszüge teilweise WIKIPEDIA)

Bürgerreporter:in:

Thomas Ruszkowski aus Essen

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