Mit der Bahn zu Bully und Wickie nach München

Aussteigen aus der 25er Straßenbahn, und schon sind wir da. Denkste...
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  • Aussteigen aus der 25er Straßenbahn, und schon sind wir da. Denkste...
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Das gute alte Stahlross bringt uns von Dillingen an der Donau nach Donauwörth, wo wir einen weiteren Nahverkehrszug nach Augsburg und noch einen weiteren nach München nehmen. Dort in die S-Bahn bis Rosenheimer Platz und dann die 25er Straßenbahn bis vor das Gelände der Bavaria Filmstudios. Ein wenig Bewegung tut uns nach so viel Sitzen ganz gut, so dass uns die (mindestens) 500 Meter bis zum Eingang der Bavaria Filmstadt gerade recht kommen.

Für 11 Euro gibt es eine Führung durch die Filmstadt, für 21 Euro zusätzlich eine Stuntshow und eine Vorführung im "4-D-Kino". Heute ist zwar herrliches Wetter, aber die Stuntshow findet nicht statt und im "4-D-Kino" werden keine 3-D-Brillen verteilt, weil "ein Monitor kaputt ist", was auch immer das heißen mag.

Mit der Bahn (hatten wir heute nicht schon mehr als genug davon?) geht es zwischen Filmproduktionshallen ins Herz der Filmstadt, wo wir bald darauf aussteigen. Auf dem Weg dorthin haben wir schon das BOOT gesehen, stammend aus dem wohl berühmtesten Film aus den Bavaria-Studios.

Unsere Führerin, die ihre Sache sehr gut macht, zeigt uns in einem Studio, wie bei TRaumschiff Surprise, einer weiteren Produktion von hier, gearbeitet wurde. Drei unserer Gruppe dürfen eine Rolle spielen und lesen Text ab, was gefilmt und so geschnitten wird, dass die drei im Original-Film als Schauspieler auftauchen. Den Mini-Film gibt es dann am Ausgang zu kaufen.

Wir lernen die Kulissen von mehreren anderen Produktionen kennen. Die "unendliche Geschichte", ein Klassiker aus den Bavaria-Studios, ist mit dem Drachen F... vertreten. Auch hier können einige von uns vor einer blauen Wand sitzend als Schauspieler agieren und werden von einer Kamera gefilmt. Auf dem Monitor verschwindet das Blau der Wand und wird durch verschiedene Landschaften ersetzt, wodurch man meint, auf dem Drachen über den Wolken zu schweben.

Gruselig wird es im "Boot", einem 1:1 aufgebauten U-Boot, das monatelang als Filmstudio für den gleichnamigen berühmten Film diente. Kleine Leute haben es gut, denn hier kann man sich schon mal den Kopf anhauen. Mühsam wird es, wenn sich der Besucher durch die Schotts (ich glaube drei) schieben, drücken oder ziehen muss. Aber da muss man durch, es ist ja nur für kurze Zeit, und nicht für Monate. Kameraleute hatten es sicherlich schwer, bei der Hitze dort zu drehen, von den Schauspielern ganz zu schweigen.

Abschließend lassen wir uns im "4-D-Kino" von Lissy und dem wilden Kaiser über Bob-Bahnen und rasante Abfahrten anständig durchrütteln, während eine Zeichentrickfilm abläuft. Wenn man die Augen schließt, kommen einem die recht heftigen Aufschläge wohl nicht so extrem vor.

Nach diesem Erlebnis verabschieden wir uns von der Bavaria Filmstadt und marschieren die lange Strecke zurück zur Straßenbahn, mit der wir nur kurz fahren. Durch ein Villenviertel gelangen wir nach einem weiteren Fußmarsch zum Gutshof "Menterschwaige", in dessen Biergarten heute wegen des Oktoberfestes wenig los ist und die "Fischer-Vroni" mit ihren Steckerlfischen wohl auch Pause hat. Normalerweise werden hier wohl nachmittags Fische über dem Holzkohlengrill gebrutzelt, doch der Grill ist kalt.

Der Leberkäse mit Kartoffelsalat ist am Verdauen, so dass wir frohgemut hoch über der Isar gen Innenstadt streben. Irgendwann, als das Rauschen der Isar hörbar wird, steigen wir über viele Stufen hinunter und sehen die Kiesstrände des Flusses, die den Münchnern als Riviera-Ersatz dienen. Über zwei Isar-Arme erreichen wir die Floßlände, wo die Ausflugsflöße aus Wolfratshausen anlegen und wieder zerlegt werden. Heute ist dort nicht viel los, aber das Wagenwaschen immer verboten.

Mit dem Bus geht es zur U-Bahn, dann zum Marienplatz, wo einige tausend Besucher Herrn Westerwelle zuhören, der sich schon auf seinen Job als Vizekanzler freuen kann, wie man heute weiß. Uns hält hier nicht viel, deshalb flüchten wir per U-Bahn zum Olympiagelände, wo ich einige Fotoexperimente im neuen BMW - Auslieferungsgebäude mit seiner gelungenen Architektur mache.

Nun noch mit der Bahn nach Hause. So der Plan. Doch am Bahnsteig steht kein Zug. Erst spät rollt er in den Münchner Hauptbahnhof ein und verlässt ihn ca. 20 Minuten zu spät. Diese Zeit kann er leider nicht mehr aufholen, so dass uns noch im Zug erklärt wird, dass wir den Anschlusszug in Augsburg nicht erwischen würden. Wir streben in Augsburg trotzdem durch die Unterführung auf den Bahnsteig des Zuges Augsburg-Donauwörth, wo der Zug zu unserer Überraschung immer noch steht. Als der Zug bei unserer Ankunft gerade anfährt, bittet meine Begleiterin in Augenhöhe mit dem Lokführer, dass er uns noch mitnimmt, doch der Meister lacht und gibt dem Stahlross die Sporen. So was! Ein schlechtes Zeichen, dass Senioren und Behinderte ausgegrenzt werden, wenn es um den Anschlusszug geht. Dieser wartete, doch nicht auf uns. Schade, Bahn.de !

Natürlich ist unser Anschlusszug in Donauwörth auch weg, als wir dort endlich ankommen. Aber was ist schon 1 Stunde Verspätung in unserer Gesamtbilanz München-Dillingen (3 Züge)? Da haben andere schlimmeres zu berichten. Zum Beispiel verpasste Urlaubsflüge und ausgesetzte Kinder!

Alles in allem ein ereignisreicher Ausflug an einem Tag mit herrlichem Wetter. Was will man mehr?

Link:
Bavaria-Filmtour - ''Das Boot'' wird wieder ausgepackt

Bürgerreporter:in:

Vuolfkanc Brugger aus Dillingen

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