Bregenz Highlight 6. IBC Matinee
Brass Appassionato – unforgettable!

Piccolistin Patricia Bundi und Prof. Raphael Leone
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  • Piccolistin Patricia Bundi und Prof. Raphael Leone
  • hochgeladen von Erich Neumann

Auch bei seiner 6. Ausgabe wurde die inzwischen schon Tradition gewahrt, das immer gleiche Erleben nach der jeweiligen Abschluss-Matinee des IBC Internationales Blasmusik-Camp am Bodensee: dieser fulminante Auftritt lässt sich nicht mehr steigern.
Dennoch entpuppt er sich zum beständig größten Irrtum, denn es gibt tatsächlich noch einen beeindruckenden Akzent oben drauf: diesmal das Erklingen von Salomes Tanz!

Der rührige Vorarlberger Blasmusikverband www.vbv-blasmusik.at als Veranstalter setzt in Cooperation mit den Wiener Symphonikern www.wienersymphoniker.at und den Bregenzer Festspielen www.bregenzerfestspiele.com mit dieser Investition Zeichen für die Zukunft und wird von allen regional umliegenden Blasmusikverbänden zudem wirkungsvoll unterstützt.
Mit seiner excellenten Programmauswahl und einer vorausgehenden arbeitsintensiven Camp-Woche ein inzwischen nicht mehr wegzudenkender Bestandteil der Bregenzer Festspiele!

Landes-Obmann Wolfram Baldauf mit Camp-Initiator und -Leiter Christoph Indrist, gleichzeitig auch stellvertretender Landes-Jugendreferent des Vorarlberger Blasmusikverband, gewährleisten Inspirationen, Begegnung mit gleichgesinnten Jugendlichen der Bodenseeregion und den österreichischen Bundesländer mit Südtirol, sowie Deutschland, Italien, Liechtenstein und Slowenien.
Die Faszination eines Konzertauftrittes bei den Bregenzer Festspielen runden dieses ganz besondere Angebot ab.
Das Camp richtete sich an ambitionierte Blasmusiker/innen ab 16 Jahre aufwärts mit Niveau der Leistungsprüfung in Gold und Oberstufe in Österreich, Liechtenstein und der Schweiz, bzw. D3 in Deutschland mit allen Instrumenten eines symphonischen Blasorchesters.
Das Konzertprogramm entsprach der Höchststufenliteratur. Bewerbungen wurden für folgende Instrumente angenommen: Flöte, Piccolo, Oboe, Englisch-Horn, Klarinette, Bassklarinette, Fagott, Saxophon, Trompete, Flügelhorn, Horn, Tenorhorn/Euphonium, Posaune, Tuba, Schlagzeug.

Als Dozenten der Wiener Symphoniker gaben Raphael Leone: Flöte, Piccolo; Paul Kaiser: Oboe, Fagott, Englischhorn; Manuel Gangl und Alexander Neubauer: Klarinette, Saxophon; Markus Obmann: Horn; Andreas Gruber: und Christian Löw: Hohes Blech; Reinhard Hofbauer: Tenorhorn, Posaune, Euphonium; Franz Winkler: Tuba, Euphonium und Thomas Schindl: Schlagwerk ihr profundes Wissen und Können weiter.
So wurden in den fünf Tagen in Register- und Orchesterproben unter der musikalischen Gesamtleitung des passionierten Westernreiter und Schlagzeuger der Wiener Symphoniker, dem international renommierten und in Tirol gebürtigen Dirigenten Martin Kerschbaum, gemeinsam mit den Teilnehmer/innen ein abwechslungsreiches Programm der symphonischen Blasmusikliteratur erarbeitet.

Im Rahmen des 1996 gegründeten Kinder- und Jugendprogrammes “crossculture“ bildete den Abschluss der Camp-Tage das Matinee-Konzert Brass Appassionato am 13. August, 11.00 im Festspielhaus Bregenz mit diesem Programm-Verlauf:

1) The Golden Year – An Anniversary Celebraion for Winds (1997) von Alfred Reed (1921 – 2005)

2) Der Marsch aus der Oper Ernani (1844) von Giuseppe Verdi (1813 – 1901) in Blasorchester-Bearbeitung von Hermann Egner (1987), eine Verbeugung an die mit 99 % Auslastung zum Trotz ihrer, als schwer verkäuflich geltenden Einstufung alle Erwartungen sprengende Hausoper der Bregenzer Festspiele.

3) Fantasie über die Oper Madame Butterfly von Giacomo Puccini (1858 – 1924) für Blasorchester (1904, rev. 1905/1998) von Yo Gotö (* 1958) brachte zwar nicht die Poesie des Bühnenbildes der Seebühne ins Festspielhaus, jedoch viel der zu Tränen rührenden Stimmung dieses von Unglück und Leidenschaft geprägten Werkes.

4) Salomes Tanz aus der Oper Salome (1905) von Richard Strauss (1864 – 1949) in Blasorchester-Bearbeitung von Mark H. Hindslay (1962) war sicher der Leistungshöhepunkt für diesen jungen Klangkörper. König Herodes lässt in diesem biblischen Stoff die ihm zu gefährlich werdende Protagonistin töten. Kaiser Wilhelm II. hatte einen positiven Schluss verlangt, wie Österreich – entgegen den Gustav Mahler Appellen – zu Monarchie-Zeiten sogar die Aufführung der, einem Oscar Wilde Stück entstammenden Oper verbot. Vorausgesagter Schaden für Richard Strauss war allen Unkenrufen zum Trotz seine so finanzhierte Villa in Garmisch.

5) Unforgettable (1951) von Irving Gordon (1915 – 1996) in Blasorchester-Bearbeitung von Toshio Mashima (2006) brachte - Julia Baldauf, Posaune und Christian Marti, Flügelhorn überzeugten als Solisten an der Front und Trompeter Martin Degasper aus dem Orchester heraus - Entspannung nach vorheriger schwierigerer Kost, ebenso wie

6) Jupiter the Bringer of Jollity, Nr. 4 aus The Planets, Suite für großes Orchester op. 32 (1914 – 1916) von Gustav Holst (1874 – 1934) in Blasorchester-Bearbeitung von Geert Schrijvers (2005), wobei Dozent Thomas Schindl selbst an der Pauke stand.

7) The Imperial March (Darth Vader’s Theme aus der Filmmusik zu Star Wars: The Empire Strkes Back (1980) von John Williams (*1932) in Blasorchester-Bearbeitung von Stephen Bulla (2016), nötigte Bettina Barnay-Walser, die wie immer charmante und brillante Moderatorin bei ihrem Enkel Informationen zu diesem Stoff einzuholen.

8) Medley aus der Filmmusik zu The Wizard of Oz für Blasorchester (1939/1995) von Harold Arlen (1905 – 1986), Edgar Yipsel Harburg (1896 – 1981) und James Barnes (*1949), von Lady Di sehr geschätzt und sowohl bei ihrer Hochzeit, als auch Beerdigung erklungen, war das Gegengewicht an Freude und Emotion zum vorherigen, eher kriegerischen Ansatz, dessen Machtaspekte Moderatorin Bettina Barnay-Walser augenzwinkernd mit Dirigent Martin Kerschbaum in Verbindung brachte und die Zuschauer ebenso verschmitzt an den ORF-Mitschnitt erinnerte, falls sie bei diesem Weltkulturerbe mitsingen würden. Over the Rainbow hatet schließlich die Karriere der seinerzeit 17jährigen Judy Garland begründet!

9) Tanz der Stunden, Ballettmusik aus dem 3. Akt der Oper La Gioconda (1876) von Amilcare Ponchielli (1834 – 1886) in Blasorchester-Bearbeitung von Carlo Morino (1906), rev. von Simon Katz, beschloss das offizielle Programm.

Traditionsgemäß kündigte ein einmal mehr Alles gefordert, wie gegeben habender Martin Kerschbaum, den zusätzlich die Bescheidenheit auszeichnet, die phänomenale Leistung als Geschenk der Musiker und weniger sein eigenes Verdienst zu verstehen, an, was Stammgäste wissen, dass eine IBC-Matinee nicht ohne einen echten Marsch ende. Mit Der Kaiserjäger von Wendelin Kopetzky war seine Wahl auf einen gefallen, von dem er ausging, dass ihn noch kaum jemand gehört habe.

Blumen für Bettina Barnay-Walser und ihn, den Ideengeber und musikalischen Gesamtleiter, von Christoph Indrist und Wolfram Baldauf überreicht, sowie Standing Ovations für alle Mitwirkenden waren Schlusspunkt eines grandiosen Hochgenusses.
Hört man bei dieser Gelegenheit oder live mit geschlossenen Augen, ist sie immer wieder da: die absolute Überzeugung, dass es Martin Kerschbaum und den Dozenten der Wiener Symphoniker jedes Mal auf’s Neue gelingt, einen Klangkörper zu formen, der auf diesen Punkt der absoluten Begeisterung orientiert, den Profis kaum nachsteht, deren Professionalität eben darin begründet ist, diese Leistung Tag für Tag und ohne einen solchen Auslöser abzurufen.

Festspiel-Intendantin Elisabeth Sobotka, sie gab der Matinee ebenso die Ehre, als ihre designierte Nachfolgerin Lilli Paasikivi und Hans-Peter Metzler, Präsident der Bregenzer Festspiele , hatte 2018 die IBC’s höchstpersönlich als einen wahren Jungbrunnen bezeichnet und hochoffiziell im Programm der Bregenzer Festspiele verankert, wofür Moderatorin Bettina Barnay-Walser an mehreren Stellen des Programmverlaufes ausdrücklich und warmherzig dankte.
Damit sie noch mehr von dem Stellenwert in Publikation und Wahrnehmung einnehmen, welchen sie zweifelsohne mehr, als nur verdienen, bleibt eine am Rande der damaligen Matinee bereits angeklungene Idee von Prof. Raphael Leone, bei den Wiener Symphonikern schon im Ruhestand, für die Jugend hier in beeindruckendem Engagement unterwegs, weiter überaus bedenkenswert.
Sie könnte nicht nur, sondern müsste einen weiteren konsequenten Schritt nach vorne mit sich bringen, denn ein Konzert ist – nicht nur nach seiner Überzeugung – deutlich zu wenig.
Ein zweites – durchaus auch die Generalprobe – auswärts gespielt, also IBC on Tour und damit Zukunft weisend Botschafter der Bregenzer Festspiele ist die erstrebenswerte Option mit mehreren win-win-Aspekten.
Gerade jetzt mit Focus auf den Wechsel in der Intendanz, also ein Aspekt von Weichenstellung zur Realisierung?
Denn keineswegs ist das IBC nur Jungbrunnen, sondern zweifelsohne auch Talentschmiede und Ausgangspunkt zu Karrieren.
Die bezaubernde kroatische Schlagwerkerin Janja Nagode ist mit ihrem Festspielengagement bei den Wiener Symphonikern beredtes Beispiel. Von Martin Kerschbaum konsequent gefördert, Studium excellent abgeschlossen, seine Nachfolgerin?

Und Prof. Raphael Leone steht als Talententdecker und -förderer in Nichts nach. Der Liechtensteiner Flötistin Patricia Bundi machte er seine Passion Piccolo schmackhaft und schwärmte davon, wie sie nach nur der Campwoche mit ein wenig Einzelunterricht bei Salome – einem, den durchaus schwereren Stücken zuzurechnenden Werk – die Aufgabe als Solistin mit Bravour löste. Zur großen Freude dieses wirklichen Jugend-Enthusiasten – nach seiner Laufbahn bei den Wiener Symphonikern international nun als hoch geschätzter Solist unterwegs – will sie sich auch im heimatlichen Orchester künftig diesem Instrument widmen.

Kein Wunder, dass beim sich der Matinee anschließenden Bankett im Event-Zelt der Bregenzer Festspiele ausnahmslos strahlende glückliche Gesichter zu sehen waren, wie die erneut mehrfach und geradezu ungläubig zu hörende Frage, wie Martin Kerschbaum eine von IBC zu IBC steigende Qualität noch weiter ausbauen will, einmal mehr ohne Antwort blieb.
Mit Blumengestecken verabschiedeten Wolfram Baldauf und Christoph Indrist vom künstlerischen Betriebsbüro der Bregenzer Festspiele Nina Steinschaden-Wolf, als ihre direkte und bewährte Ansprechpartnerin, begrüßten gleichzeitig auf gleich gute künftige Zusammenarbeit deren Nachfolgerin Jana Linzmeier.

Auch das 6. IBC Internationale Blasmusik-Camp am Bodensee hat sich also gelohnt, wie seine Realisierung an sich, denn besser kann schließlich nicht investiert werden, als durch solch engagierten know how- und Kompetenz-Transfer, wie er hier gewährleistet ist!

Damit also auf 3 W’s in 2025: Wiedersehen, -hören und -genießen am Bodensee, denn nur wer es erlebt hat, gewinnt eine wirkliche Vorstellung von dieser absoluten Perle im Programm der Bregenzer Festspiele!

Nachzuhören übrigens am 25. September und 02. Oktober 2023, jeweils um 21.00 auf ORF Radio Vorarlberg in dessen Sendreihe Das Konzert.

Erich Neumann, freier investigativer Journalist www.cmp-medien.de
über MVFP Medienverband der freien Presse www.mvfp.de
Medienunternehmer im Justiz- und Gesundheitsbereich
Ambassador world peace day Berlin der Vereinten Nationen www.worldpeace-berlin.com
Postfach 11 11, 67501 Worms
GSM +49 160 962 86 676 | e-Mail e.neumann@cmp-medien.de

© Bild: www.cmp-medien.de CC – Piccolistin Patricia Bundi und Prof. Raphael Leone
© Bild: www.bregenzerfestspiele.com CC – Flyer zur Matinee am 13. August 2021, 11.00 im Festspielhaus Bregenz
© Bild: www.cmp-medien.de CC – Moderatorin Bettina Barnay-Walser
© Bild: www.cmp-medien.de CC – überzeugende Solisten Julia Baldauf, Posaune und Christian Marti, Flügelhorn
© Bild: www.cmp-medien.de CC – im Hintergrund eine Höhepunkt: Janja Nagode am Schlagwerk
© Bild: www.cmp-medien.de CC – Blumen für Moderatorin Bettina Barnay-Walser und Martin Kerschbaum …
© Bild: www.cmp-medien.de CC – … durch Christoph Indrist und Wolfram Baldauf
© Bild: www.cmp-medien.de CC – Martin Kerschbaum bei Ankündigung des Zugabe-Marsch Der Kaiserjäger
© Bild: www.cmp-medien.de CC – Ensemble beim Aufbruch
© Bild: www.cmp-medien.de CC – (v. l. n. r.) Nina Steinschaden-Wolf künstlerisches Betriebsbüro der Bregenzer Festspiele, Hans-Peter Metzler Präsident der Bregenzer Festspiele, Lilli Paasikivi designierte Intendantin der Bregenzer Festspiele, Martin Kerschbaum Dirigent und IBC-Mitbegründer, Jana Linzmeier künstlerisches Betriebsbüro der Bregenzer Festspiele, Wolfram Baldauf Landes-Obmann Vorarlberger Blasmusikverband
© Bild: www.cmp-medien.de CC – Janja Nagode vor Bregenzer Festspielhaus: ihrer Saison-Wirkungsstätte mit den Wiener Symphonikern

Bürgerreporter:in:

Erich Neumann aus Kempten

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