100 Jahre Siedlungsgenossenschaft Augsburg-Firnhaberau eG

100 Siedlungsgenossenschaft Firnhaberau: Daran gedenken Aufsichtsratsvorsitzender Kurt Forner; die Vorstände Rainer Beyer, Gerda Wager und Laurentius Bräutigam; die Aufsichträte Christoph Leberle, Hans Peter Holland und Sandra Willadt (Siedlungsgenossenschaft Firnhaberau) und der Leiter des Wohnungs-und Stiftungsamt der Stadt Augsburg Dieter Uitz.
  • 100 Siedlungsgenossenschaft Firnhaberau: Daran gedenken Aufsichtsratsvorsitzender Kurt Forner; die Vorstände Rainer Beyer, Gerda Wager und Laurentius Bräutigam; die Aufsichträte Christoph Leberle, Hans Peter Holland und Sandra Willadt (Siedlungsgenossenschaft Firnhaberau) und der Leiter des Wohnungs-und Stiftungsamt der Stadt Augsburg Dieter Uitz.
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Gedenken an die Gründung mit Kranzniederlegung

Am 15. Juli 1920 wurde die Siedlungsgenossenschaft Augsburg-Firnhaberau eG (SGF) im Geiste der sozialen Bodenreform und im Sinne des genossenschaftlichen Siedlungsbaues gegründet. In einer Zeit der höchsten Wohnungsnot entstanden in Selbsthilfe die ersten Siedlerhäuser, aber auch Gemeinschaftseinrichtungen wie Ladengeschäfte und die Gaststätte mit Saalbau. An dieses ehrwürdige Datum wurde nun 100 Jahre später gedacht: mit der Niederlegung eines Kranzes am Grab der Familie Firnhaber im Protestantischen Friedhof und einer kleinen Feier im „3 Königinnen“, dem Gründungslokal, in dem sich die Genossenschaftsgründer am 15. Juli 1920 versammelten.



Genau nach 100 Jahren begaben sich die Vorstände, Aufsichtsräte und Mitarbeiter*innen der Siedlungsgenossenschaft auf die Spuren der Gründer und legten auf dem Protestan-tischen Friedhof, am Grab der Familie Firnhaber, einen Kranz mit Blumen zur Ehrung der Verdienste der Firnhaber´schen Stiftung für die Genossenschaft nieder. „Wir möchten uns bei der Familie Firnhaber und ihrer Stiftung herzlich bedanken, deren soziale Tat es ermöglichte die „Wohnutopie Firnhaberau“ zu errichten. Heute sind wir eine blühende und erfolgreiche Wohnungsgenossenschaft, die ihren sozialen Auftrag nicht vergessen hat und weiterhin ihren Mitglieder gutes und sicheres Wohnen ermöglicht“, so Rainer Beyer, der geschäftsführende Vorstand der SGF. Er dankte auch der Stadt Augsburg, welche damals als Verwalterin der Firnhaber´schen Stiftung, aber auch durch Grundstückszukäufe von der Rittmeistersgattin Irma Trendel, die Voraussetzungen für das neue Siedlungsgebiet und somit die Gründung der Genossenschaft aber auch des Stadtteiles Firnhaberau ermöglicht hat.

„Wir freuen uns, dass Sie den Stiftern mit der Kranzniederlegung heute die Ehre erweisen, aber auch zu sehen, was aus dem Erbe der Stiftung geworden ist. Aus der Firnhaberau ist ein schöner und lebenswerter Stadtteil entstanden. Wir danken der Siedlungs-genossenschaft die für zahlreiche Wohnungen und Siedlerhäuser in dem Ortsteil gesorgt hat und auch weiterhin preiswerten und sicheren Wohnraum in Augsburg zur Verfügung stellt“, sagt Dieter Uitz, Leiter des Wohnungs- und Stiftungsamtes der Stadt Augsburg. Er dankte der Siedlungsgenossenschaft und wünscht für die Zukunft alles Gute.

Danach ging es in die Gaststätte „3 Königinnen“, in dem am 15. Juli 1920 die Gründung der Siedlungsgenossenschaft Firnhaberau beschlossen wurde. Bei einem Weißwurstfrühstück wurde an diesem historischen Ort auf die Gründung angestoßen – unter Einhaltung der coronabedingten Hygienemaßnahmen. Um sich in die Zeit vor 100 Jahren zurückzuversetzen, hat Kurt Forner, der Vorsitzende des Aufsichtsrats der SGF, Musik aus den 20er und 30er Jahren mitgebracht. Was die Gründer wohl bewegt hatte, mit dem Aufbau eines ganzen Siedlungsgebietes im Jahr 1920 auf den gerodeten Lechauen zu beginnen. „Mut, Entschlossenheit und wahrlich auch ein Hauch von Verwegenheit mussten wohl dazu gehören, ein solches Vorhaben anzugehen“, so Kurt Forner.

Gemeinsam etwas schaffen

Und es war das Prinzip der genossenschaflichen Solidarität. Füreinander einzustehen, damit beginnt Solidarität. „Die Gründung unserer Genossenschaft war der erste Schritt zum gemeinsamen Bauen mit gegenseitiger Hilfe und dann folgend für den genossenschaftlichen Wohnungsbau für alle, die sich der Genossenschaft anschließen wollten.“ Damals waren es vor allem die Sorge und das Bemühen ein eigenes Zuhause für die Familie zu schaffen. „Inzwischen wurden insgesamt ca. 1.395 Wohnungen, Eigenheime und Gewerbeeinheiten gebaut. Heute hat die Genossenschaft einen eigenen Bestand von 874 Wohnungen, 573 Garagen sowie elf gewerblichen Einheiten. Aus der ersten gemeinschaftlichen Selbsthilfesiedlung in Augsburg entstand eine aktive und erfolgreiche Wohnungs-genossenschaft. Ihre fast 1200 Mitglieder bilden das Fundament eines erfolgreichen und sozialorientierten Wohnungsunternehmens“, darauf ist Rainer Beyer heute mächtig stolz.

100 Jahre Miteinander und Füreinander

Wie in ihrer Satzung festgelegt, war und ist die „gute, sichere und sozial verantwortbare Wohnungsversorgung“ Inhalt und Aufgabe der Siedlungsgenossenschaft. Eigentlich wäre der Kalender im Sommer 2020 voll mit Feierlichkeiten zum 100-jährigen Gründungsjubliläum gewesen. Coronabedingt musste das Siedlerfest, das eigentlich das Jubiläumsfest hätte sein sollen, ausfallen. Der ökumenische Gottesdienst, der am 12. Juli geplant war, musste ebenfalls abgesagt werden. Ein Gedenkstein hat nun seinen Platz vor dem Hubertushof gefunden und soll an das 100-jährige Bestehen der Siedlungsgenossenschaft und der Firnhaberau erinnern. In der erstellten Jubiläums-Chronik sind die vergangenen hundert Jahre, und auch vieles Interessantes aus der Firnhaberau, in Text und Bild festgehalten.

Bürgerreporter:in:

Sabine Roth aus Friedberg

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