Ehrfurcht vor Gott - Martin Luther - Reformation - Friedensfest 2021

Vor 500 Jahren erlebte Prof. Dr. Martin Luther einen Prozess und Aufbruch der Erneuerung in der Kirche in besonderem Maße. Der dem Augustinerorden angehörende Theologieprofessor Dr. Martin Luther entdeckte in der Bibel etwas so Grundlegendes, das sein Leben und seine Theologie sich völlig veränderte. Und zwar: das Gnadenangebot von Jesus Christus, das jedem Menschen gilt, der es annehmen möchte. Seine Botschaft lautete: „Der wahre Schatz der Kirche ist das Allerheiligste Evangelium von der Herrlichkeit und Gnade Gottes.“ (These 62 von Luthers 95 Thesen). Die Wahrheit dieser 62. These bestätigt sich in der Bibel im 2. Timotheus Brief des Apostel Paulus in Kapitel 1 Vers 9: „Er hat uns ja errettet und berufen mit einem heiligen Ruf, nicht aufgrund unserer guten Taten (Werke), sondern aufgrund seines eigenen Vorsatzes und der Gnade, die uns in Christus Jesus vor ewigen Zeiten gegeben wurde…“. Die große Ehrfurcht vor Gott brachte Prof. Dr. Martin Luther in Aktion. Es galt, die Menschen seiner Zeit mit der Wahrheit des Evangeliums zu konfrontieren. Darum war es ihm auch so ein großes Anliegen, die Bibel in der deutschen Sprache den Lesern zugänglich zu machen. Woher sonst sollten die Menschen wissen, dass nicht der Ablasshandel, noch gute Taten retten, sondern allein Jesus Christus? Luther traf in der Einleitung seiner 95 Thesen den Nagel auf den Kopf, indem er schrieb: „aus Liebe zur Wahrheit…“. Die Liebe zur Wahrheit war also die Antriebsfeder zum Verfassen der 95 Thesen! Diese Thesen lösten eine Reformation aus, die selbst 500 Jahre später in aller Munde ist! Für Luther als Reformator bedeutete Ehrfurcht vor Gott also, auch seine Reputation ganz praktisch aufs Spiel zu setzen – aus Liebe zur Wahrheit.
Unter dem Spruch „Früher war alles besser“ lässt sich jedes Verhalten in der heutigen Zeit verdammen. Differenziert betrachtet fällt dennoch eine klare Tendenz der Respektlosigkeit gegenüber Menschen und Gott in unserer heutigen Gesellschaft auf. Dass Nicht-Christen Ehrfurcht vor Gott und seinem Sohn haben, ist sehr selten. Viel schlimmer ist, dass Christen die Ehrfurcht vor dem lebendigen Gott oft gar nicht mehr kennen. Das Wort Ehrfurcht vor Gott kommt in der Regel im Sprachgebrauch der Kirchen selten vor. Dabei ist sie eine Tugend, eine moralisch gute Entscheidung. Die Bibel sagt: „Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Weisheit… (Psalm 111,10a und Sprüche 1,7). Die Furcht des Herrn ist die Basis, die Grundlage. Daraus erwächst die Ehrfurcht vor dem lebendigen Gott und Schöpfer allen Lebens. Es gibt viele, die Gott sein wollen und sich anbeten lasse. Aber nur der allmächtige Gott, der dreieinige Gott wurde Mensch in seinem Sohn Jesus Christus, um uns nahe zu sein. Unser Vater im Himmel vergibt uns gerne, wenn wir ihm bekennen, dass wir die Ehrfurcht vor ihm verloren haben. Wir Menschen bleiben Menschen und Gott bleibt unverändert Gott! Gott der Vater, Jesus Christus und der Heilige Geist sind nicht meine Kumpels oder Wunschautomaten im Stil des Weihnachtsmannes. Die vielen Glaubenshelden der Bibel sind uns beim Thema Ehrfurcht ein großes Vorbild. Sie lehren uns Gott zu fürchten, ihm zu gehorchen und Seinen Willen zu tun. Das gilt besonders dann, wenn uns Probleme drohen. Jesus predigte hierzu folgende Metapher von zwei Häusern (Matthäus Evangelium 7,25.28).
Martin Luther übersetzte es so: Darum, wer diese meine Rede hört und tut sie, der gleicht einem klugen Mann, der sein Haus auf den Fels baute. Als nun ein Platzregen fiel und die Wasser kamen und die Winde wehten und stießen an das Haus, fiel es doch nicht ein; denn es war auf Fels gegründet. Und wer diese meine Rede hört und tut sie nicht, der gleicht einem törichten Mann, der sein Haus auf Sand baute. Als nun ein Platzregen fiel und die Wasser kamen und die Winde wehten und stießen an das Haus, da fiel es ein und sein Fall war groß. Und es begab sich, als Jesus diese Rede vollendet hatte, dass sich das Volk entsetzte über seine Lehre.
Daraus schließt sich, dass das Fundament des Lebenshauses eines Menschen ganz entscheidend ist.

Bürgerreporter:in:

Marion-Christa Nickel aus Augsburg

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