DFG Augsburg und Schwaben e.V. lud ein!
Michel de Montaigne in Augsburg 1580

Rezitiert durch Kurt Idrizovic | Foto: Marianne Stenglein
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Die DFG Deutsch-Französische Gesellschaft Augsburg und Schwaben e.V. lud zum Vortrag ein über
„Michel de Montaigne in Augsburg 1580“
erzählt und rezitiert durch Kurt Idrizovic mit Musikbegleitung vom Zitherduo Caspar-Walter.

Der Präsident Reiner Link begrüßte die anwesenden Gäste und stellte ihnen „zwei“ Gäste vor.

Michel de Montaigne, geboren 1533 als Michel Eyquem, er wurde in eine wohlhabende französische Familie geboten. Sein Vater war ein äußerst gebildeter Humanist, er gab Michel in die Obhut eines aus Deutschland stammenden Hauslehrers, der aber nur mit Michel Latein sprechen durfte (Französisch galt als ähnlich vulgär wie Deutsch).
Michel studierte Jura, wurde Parlamentsrat und später Bürgermeister von Bordeaux. Er heiratete die Tochter eines Amtskollegen und bekam sechs Töchter. In einem der zum Klassiker gewordenen rund hundert Essays reflektierte er über den Kannibalismus. Montagine stritt gegen hohle Dogmen und deren Vertreter auf praktisch allen Gebieten der Gelehrsamkeit: der Medizin wie der Religion, den „schönen Künsten“, der Rechtswissenschaft und der Ökonomie. Mit derartigen Erkenntnissen machte man sich damals keine Freunde in der katholischen Kirche, kein Wunder, dass seine Schriften auf dem vatikanischen Index verbotener Bücher landeten. (kurzer Auszug aus der Vorstellung der DFG Präsidenten Reiner Link über Montaigne).

Kurt Idrizovic, geboren 1952 in Augsburg-Lechhausen. Idrizovic ist seit 1984 Inhaber der weltberümten Buchhandlung am Obstmarkt und des Brechtshops. Er ist nicht nur Buchhändler aus Leidenschaft, sondern auch Experte in Sachen „Bertolt Brecht“. Er veranstaltet zahlreiche Führungen zu biografischen Themen Bertolt Brechts und zur Augsburger Stadtgeschichte, außerdem organisiert er verschiedene Literaturveranstaltungen in Augsburg. Zudem ist er seit vielen Jahren mit dem Fußballtrainer Thomas Tuchel befreundet, dieser ist ein treuer Kunde und er unterstützt Leseprojekte. Idrizovic: „Eine Freundschaft, die überdauert, auch wenn man sich nicht ständig sieht. Im Nomadenleben eines Trainers gibt es nicht so viele Freunde“.

Die Einladung zu dem interessanten Abend mit Kurt Idrizovic war sehr verlockend und so fanden sich 40 Gäste ein, um den Texten aus Montaignes Werken, umrahmt von festlicher Zithermusik, zu lauschen.

„Michel de Montaigne in den Jahren 1580/81 unterwegs“.
Auf dem Weg nach Italien besuchte er das Allgäu, Schwaben und Augsburg. Dort blieb er vier Tage. Was er dort erlebte, aß, trank, wo und wie er übernachtete und gereist ist, hat er akribisch seinem Reisetagebuch anvertraut.
Erstaunt und begeistert war Montaigne vor allem von den Augsburger Wassertürmen und der fortschrittlichen Wasserkunst am Roten Tor. Mit technischem Sachverstand bringt er den Lesern die Vorgänge am Alten Einlass zu Papier.

440 Jahre später reitet der französische Philosoph Gaspard Koenig auf Montaignes Spuren durch Bayern. Auch in Augsburg macht er Station und erlebt eine kuriose Geschichte.

Man hätte noch länger den ausgewählten Textpassagen lauschen mögen, die Zeit verging wie im Flug. Zum Abschluss durfte sich Kurt Idrizovic noch Fragen von Reiner Link stellen, welche er fast alle lösen konnte.

Von wem stammte diese Aussage? Tuchel, Brecht oder Montaigne?

1.) der große Sport fängt da an, wo er längst aufgehört hat, gesund zu sein (Bertolt Brecht)
2.) Auf dem höchsten Thron der Welt sitzen wir doch nur auf unserem Hintern (Michel de Montaigne)
3.) Während meines 9-jährigen Eingewecktseins an einem Augsburger Realgymnasium gelang es mir nicht, meine Lehrer wesentlich zu fördern (Bertolt Brecht)
4.) Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht (Thomas Tuchel)
5.) Eine gute Ehe wäre jene zwischen einer blinden Frau und einem tauben Mann (Michel de Montaigne)

Die DFG Deutsch-Französische Gesellschaft Augsburg und Schwaben e.V. bedankte sich beim Zitherduo Caspar-Walther für die schöne Zithermusik und bei Kurt Idrizovic für seine kurzweilige und interessante Textauswahl und freut sich, in Kürze wieder einen interessanten Vortrag im Augsburger Zeughaus am Zeughausplatz Raum 112 a (1. OG) Hollsaal mit dem bekannten Historiker Thomas Schuler anzubieten: „Napoelon Bonaparte – Spurensuche in Augsburg und Schwaben“ am 20.03.2024 um 19.00 Uhr. Eintritt frei – Spenden willkommen.

Im April folgt die nächste Veranstaltung, deshalb auf der Homepage unter folgendem Link https://dfgaugsburg.com/program/ nachschauen, das Programm wird laufend aktualisiert.

Bürgerreporter:in:

Marianne Stenglein aus Augsburg

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