Dave Davis im Spectrum

"Der Braune" macht Laune

Schon bevor er sich am So. 29.03. auf der Bühne zeigte, erntete der "Schamane des ganzheitlichen Humors" die ersten Lacher für sein hinter dem Vorhang geführtes Telefonat mit seinem afrikanischen Freund. "Ich bin jetzt in Deutschland ... nein, Adolf Hitler ist da nicht mehr, die haben jetzt eine Frau und ... na ja .."
Ein kräftiger Applaus des aus allen Altersschichten gemischten Publikums brachte ihn dann auf die Bühne, wo er sein Soloprogramm "AFRODISIAKA" präsentierte. Während Dave kurz nach seiner Ankunft aufgrund seiner afrikanischen Klicksprache nur vom Popcorn-Automat verstanden wurde, kann er sich heute neben hochdeutsch auch auf bayrisch, sächsisch und kölsch verständlich machen. Sein "schwarzer" Humor ist vielfältig und überraschte durch Spontanität und Wortwitz. Seinem Einfallsreichtum gelang es, dem Publikum mehr als zwei Stunden lang anspruchsvolle Unterhaltung ohne alte Kalauer zu servieren, bietet doch das ganz normale Leben, speziell in Deutschland, genügend besten Rohstoff für Humor und Ironie, was nicht immer ganz frei von Tragik bleibt. Da sind beispielsweise die superschlanken Models wie Claudia Kiffer, Vorbilder für junge Mädchen, die so lange abnehmen, bis sie mit ihren Ärmchen einen Trinkhalm von innen reinigen können und ein Teelicht ausreicht, um sie zu röntgen. Ein umgefallenes Glas wurde mit "da hat ein Elefant die Kontaktlinse verloren" kommentiert, wohl wissend, daß nur farblose, minderpigmentierte Albinoäffchen anwesend waren. Philosophisch-hintergründig wurde es bei den Sprüchen von Daves stummem Opa und afrodisiakisch spätestens bei seinen Ausführungen zu "Fifty Shades of Grey". Themen wie Fremdenfeindlichkeit, Islamophobie, Eurokrise oder auch die dunkle Hautfarbe machten trotz oder vielleicht gerade wegen deren einfühlsam-humoriger Präsentation auch nachdenklich. Doch stets überwog die sich wie ein roter Faden durch das ganze Programm ziehende afrikanische Lebensfreunde gemäß dem Motto: Lachen ist der beste Medizinmann.