Das schwäbische Handwerk blickt gut gestimmt voraus: Hans-Peter Rauch, Präsident der HWK Schwaben, fordert daher die Politik zum Handeln auf

v.l. Ulrich Wagner (Hauptgeschäftsführer HWK), Hans-Peter Rauch (Präsident HWK) und Egon Herzig (Hauptabteilungsleiter des Berufsbildungs- und Technologiezentrums Augsburg)
  • v.l. Ulrich Wagner (Hauptgeschäftsführer HWK), Hans-Peter Rauch (Präsident HWK) und Egon Herzig (Hauptabteilungsleiter des Berufsbildungs- und Technologiezentrums Augsburg)
  • hochgeladen von Tanja Wurster

Die Stimmung im schwäbischen Handwerk ist gut. 91 Prozent der von der Handwerkskammer (HWK) für Schwaben befragten Unternehmen beurteilen ihre Situation als gut oder befriedigend. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Plus von vier Prozent.

Die Politik muss jetzt handeln

Auf der Jahrespresskonferenz der HWK Schwaben stellten Präsident Hans-Peter Rauch und Hauptgeschäftsführer Ulrich Wagner die Zahlen vor. „Die Ergebnisse sind sehr, sehr gut“, so Rauch. Und auch die Aussichten für die kommenden Jahre seien günstig. Blickt man auf die Branchen, so zeichnet sich folgendes Bild ab: Unglaubliche 100 Prozent der Nahrungsmittelbetriebe beurteilen ihre Situation als gut. Auf Platz zwei liegt das Ausbaugewerbe mit 95 Prozent positiv gestimmter Firmen, gefolgt vom Bauhauptgewerbe mit 90 Prozent. Angesichts dessen fordert Rauch, dass die Politik handle. Bedarf sieht er bei Investitionen in Infrastruktur und Digitalisierung, der stärkeren steuerlichen Berücksichtigung von energetischen Sanierungen und bei Steuerentlastungen für Unternehmen sowie Privatpersonen. „Die Politik darf sich auf den Lorbeeren nicht ausruhen“, so Rauchs Fazit.

Zukünftige Risiken

Wagner freut sich, dass derzeit Vollbeschäftigung herrscht und gerade der Bauboom die Konjunktur kräftig ankurbelt. Jedoch resultieren daraus auch einige Probleme. „Die Spitzenauslastung ist anstrengend für die Betriebe“. Der Druck auf die Unternehmen wachse. Man stelle sich vor, die Heizung fällt aus und es sei kurzfristig kein Fachmann zu finden - ein realistisches Schreckensszenario in diesen kalten Tagen. Kontinuierliche Aufträge seien ihm daher lieber. Weitere Risiken sieht er in der außenpolitischen Lage aufgrund der starken Exportorientierung Deutschlands. Die Folgen des Brexits, unvorhersehbare politische Entscheidungen des neuen US-amerikanischen Präsidenten Donald Trump sowie mögliche neue Terroranschläge oder weitere Flüchtlingswellen seien unkalkulierbare Risiken.

Fachkräftemangel als zentrales Thema

Angesichts der guten Lage der Handwerksbetriebe wollen fünf Prozent der Unternehmen ihren Mitarbeiterstamm in nächster Zeit aufstocken, 86 Prozent ihre Beschäftigten halten. Grundsätzlich erfreuliche Zahlen, dennoch sei der Fachkräftemangel ein großes Problem, so Wagner. Wagner und Rauch sind sich einig, dass daher Aus- und Weiterbildung eines der zentralen Themen in den nächsten Jahren sein werden. Das Handwerk steuert dem seit einigen Jahren mit großangelegten Werbekampagnen entgegen und will so jungen Leuten die vielfältigen Berufs- und Karrierechancen im Handwerk schmackhaft zu machen. Erste Erfolge zeigen sich bereits: 2016 gab es erstmals eine leicht steigende Zahl bei den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen.

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Tanja Wurster aus Augsburg

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