Wichtig für Kinder: Zahnpflege von Anfang an

Der Schnuller, ein besonderes Thema für Eltern, Kinder und Zahnärzte | Foto: Initiative proDente e.V. Köln
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„Wenn Sie Ihr Kind vor Karies schützen möchten, sollten Sie schon von Geburt an einige Regeln beachten. Dies braucht Zeit, etwas Geduld und ein konsequentes Verhalten. Ihr Kind wird es Ihnen später mit einem strahlenden Lächeln danken.“ Dies erklärt Dr. Claudia Bonn – Spitzhüttl, Mitglied im Vorstand der Kreisstelle Marburg der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Hessen (KZVH). „Wir Zahnärzte möchten, dass unsere kleinen Patienten immer ein tolles Gebiss haben und dies ihr ganzes Leben lang auch behalten. Deswegen gibt es ein Vorsorgeprogramm für Kinder und Jugendliche. Dazu ist ein Kinder Untersuchungs-Heft herausgegeben worden, das ein Wegweiser sein sollte. Eltern sollten schon frühzeitig mit ihren Kindern mit diesem Prophylaxeprogramm beginnen.“

Dauernuckeln schadet Babys:
Die meisten Kinder werden in den ersten Lebensmonaten gestillt, um die Immunabwehr zu stärken. Stillen bis zum sechsten Lebensmonat ist sinnvoll. Dann brechen die ersten Milchzähne durch. Hier ist zu beachten, dass diese mit dem Durchbruch bereits gepflegt werden müssen. Durch sehr häufiges Stillen tags und nachts kann Kariesausgelöst werden. Daher müssen die Zähnchen einmal täglich unter Verwendung eines Hauchs fluoridhaltiger Zahncreme mit einer weichen Zahnbürste sanft gereinigt werden.
Bekommt Ihr Kind die Flasche, gilt das Gleiche: Dauernuckeln mit insbesondere süßen oder säurehaltigen Getränken muss dringend vermieden werden. Gewöhnen Sie Ihrem Nachwuchs das Fläschchen möglichst nach einem Jahr ab und stellen Sie auf Becher und Tassen um. Am Besten sind Wasser und ungesüßte Tees für Kinderzähne.

Milchzähne brauchen sorgfältige Pflege:
Bereits mit dem Durchbruch der ersten Zähne kommt die erste Kinderzahnbürste zum Einsatz. Achten sie darauf, dass die Borsten weich sind. Nehmen Sie sich für das Putzen der Zähne Zeit und richten Sie es als festes Morgen- und Abendritual vor dem Zubettgehen ein. Bis zum vollendeten zweiten Lebensjahr sollte einmal täglich ein Hauch von fluoridierter Kinderzahnpasta verwendet werden.
Zahnärzte empfehlen schon für Babys regelmäßige halbjährige Vorsorgeuntersuchungen. Wichtige Termine liegen im 6. bis im 8. Lebensmonat nach dem Durchbruch der ersten Milchzähne, im 16. bis 18. Monat nach dem Durchbruch der ersten Milchbackenzähne und im 30. Monat, nachdem das Milchgebiss komplett ist. Ziel der frühen zahnärztlichen Kontrolltermine ist vor allem, dass Ihr Kind mit dem Besuch beim Zahnarzt vertraut wird und eine angstfreie Beziehung zum Zahnarzt entwickelt. Gleichzeitig werden den Eltern wichtige Informationen für die Erhaltung der Mundgesundheit der Kleinkinder vermittelt.

Je nach Entwicklungsstand, aber spätestens mit drei Jahren, sollte das Kind selbst eine Zahnbürste benutzen. Jetzt heißt es üben, üben, üben. Angewendet wird die KAI-Methode: Zuerst die Kauflächen, dann die Außen- und zum Schluss die Innenflächen. So leicht es klingt, ein Kind schafft dies nicht ohne Hilfe. Es ist notwendig, bis in die Schulzeit hinein nachzuputzen, zu kontrollieren und vor allem zu motivieren. Dabei helfen Ihnen Bilderbücher zu dem Thema und CD’s mit Zahnputzliedern.

Ab 6 Jahren: Backenzähne versiegeln:
Ab sechs Jahren kann Ihr Kind Zahnpasta für Erwachsene mit höherem Fluoridgehalt verwenden. Denn: Jetzt kommen schon die ersten bleibenden Zähne hinzu. Das sind die Backenzähne am Ende der Milchzahnreihe, auf deren Reinigung besonders geachtet werden muss, da in den Grübchen, auch Fissuren genannt, schnell Karies entstehen kann. Sobald die Kaufläche der Zähne durchgebrochen ist, sollte diese regelmäßig in der Zahnarztpraxis mit Fluoridlack behandelt werden. Nach dem völligen Durchbruch ist eine Fissurenversiegelung sinnvoll, bei welcher die Grübchen mit einer Kunststoffmasse versiegelt werden und die Kariesgefahr dadurch verringert wird. Die Behandlung ist völlig schmerzfrei.

Wichtig ist vor allen Dingen die Kinder bereits zwischen dem ersten und zweiten Lebensjahr an die regelmäßige zahnärztliche Betreuung heranzuführen. Damit dies gelingt , sollten Sie Ihr Kind möglichst früh zu Kontrolluntersuchungen in die Praxis mitnehmen, es spielerisch an die Kontrolluntersuchungen heranführen und zu Hause gemeinsam die Mundhöhle entdecken. Dafür gibt das zahnärztliche Behandlungsteam Tipps und Informationen zur altersgerechten Zahn-und Mundhygiene, zur zahngesunden Ernährung und zum richtigen Gebrauch von Fluoriden.

Ab 12 Jahren: Zahnseide benutzen:
Da mit 12 Jahren alle bleibenden Zähne durchgebrochen sind ist nun die Reinigung der Zahnzwischenräume von besonderer Bedeutung, denn die Zahnbürste erreicht diese nicht vollständig. Nachdem der Gebrauch von Zahnseide im Rahmen der Individualprophylaxe in der zahnärztlichen Praxis erläutert worden ist, sind die Kinder nun alt genug, um die Zähne einmal täglich mit Zahnseide zu säubern. Für fest sitzende Zahnspange gibt es spezielle Zahnseiden und Zahnbürsten. Achten Sie außerdem darauf, dass sich Ihr Kind zahngesund ernährt und zweimal im Jahr zur Kontrolluntersuchung beim Zahnarzt geht.

„Gemeinsam mit der „Initiative proDente e.V.“ wollen wir Aufklärungsarbeit für die Zahngesundheit unserer Bevölkerung betreiben. Dies beginnt bei unseren jüngsten Patienten. Die Zahnärztinnen und Zahnärzte in der Kreisstelle Marburg der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Hessen und der Landeszahnärztekammer Hessen fühlen sich dieser Aufgabe besonders verpflichtet. “ Das sagt Dr. Claudia Bonn-Spitzhüttl.

Bürgerreporter:in:

Herbert Köller aus Stadtallendorf

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