Gottesdienst am Kirchenstumpf

Gottesdienst am Kirchenstumpf
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Zu Himmelfahrt gab es wieder einen Gottestdienst am Kirchenstumpf im Herrenwald. Gläubige aus den umliegenden evangelischen Gemeinden kamen mit dem Bus, Rad oder zu Fuß.

Der Kirchenstumpf
Beim Kirchenstumpf handelt es sich um die Überreste einer kleinen Kirche mitten im Herrenwald. Sie gehörte zur nicht mehr existierenden Siedlung Folkartshain. Die Ruine ist leicht zu erreichen: Man fährt von Niederklein in östlicher Richtung auf der B62 bis zur Kirschbrücke, welche an der Grenze zwischen Kreis Marburg-Biedenkopf und Vogelsbergkreis liegt. Von dort führt ein gut ausgebauter Weg in den Wald, der sich nach einem kurzen Stück gabelt und nach links Richtung Stadtallendorf und nach rechts geradewegs zum Kirchenstumpf führt.
Vor vielen Jahren gab es auch eine alternative Route zum Kirchenstumpf, die an der Wüstburg vorbei führt. Diese Route ist aber bei der Joßkleinquerung nahe der Wüstburg fast nicht mehr passierbar.

Tourenangebote der Kirche
Wer nicht alleine zum Kirchenstumpf komment wollte, konnte zwischen drei Angeboten der evangelischen Kirchengemeinde von Stadtallendorf wählen. Das erste war eine Wanderung, die nach ursprünglicher Planung um 8 Uhr am südlichen Ortsausgang von Stadtallendorf beginnen sollte. Die Planung ist aber noch einmal abgeändert worden, um eine zu lange Wanderung zu vermeiden. Nachdem sich etwa zehn Wanderer am Parkplatz am Waldrand getroffen hatten, ging es zunächst per PKW zur Kirschbrücke, um von dort aus loszulaufen.
Für Radfahrer war ein Treffen um 9 Uhr bei der Südschule geplant. Von dort aus fuhren 16 Radfahrer zunächst auf dem Fernradweg R2, um dann nahe der Schießanlage auf den Weg zur Kirschbrücke abzubiegen, welcher auch an Nahlingers Ruh vorbei führt. Kurz vor der Kirschbrücke ging es dann auf den Weg, den auch schon die Wanderer genommen hatten. Allerdings konnten die Radfahrer durch den späteren Start nicht mehr die Wanderer einholen.
Um 9 Uhr sollte noch ein Bus von der Stadtkirche aus losfahren. Der Bus erschien zwar rechtzeitig in der Bahnhofsstraße, hielt jedoch nicht pünktlich an der Stadtkirche, da der Fahrer zu lange Pause vorm Bahnhof machte. Eine frühere Abfahrt hätte aber nichts gebracht, da der Bus kurz vor dem Kirchenstumpf auf die Radfahrer stieß und der Waldweg zum Überholen nicht breit genug ist.

Großer Bahnhof im Wald
In dem abgelegenen Waldstück war an diesem Feiertag viel los: Nach dem Bus aus Stadtallendorf und Niederklein trafen noch drei weitere Busse ein, die Gläubige aus Neustadt, Obergleen, Kirtorf, Lehrbach, Erbenhausen und Maulbach zum Kirchenstumpf brachten. Als ein weiteres Massentransportmittel war ein Traktor mit Anhänger erschienen.
Eigentlich wäre es schön gewesen, wenn man auch eine Anreise per Bahn hätte anbieten können. Nahe des Kirchenstumpfes verläuft zwar die Bahntrasse zum Truppenübungsplatz, aber auf dieser liegen schon seit über 50 Jahren keine Gleise mehr.

Gut besuchter Gottesdienst
Der Gottestdienst wurde gemeinsam von Pfarrerin Kerstin Kandziora aus Neustadt und Pfarrer Christoph Schulze-Gockel aus Lehrbach gehalten. Die Pfarrer freuten sich darüber, dass so viele Besucher gekommen waren, obwohl es doch so viele alternative Angebote gäbe, den Himmelfahrtstag zu verbringen, sei es mit dem Wanderverein, einem Kurzurlaub oder auch einer Kanutour. Die Zahl der Gläubigen war so groß, dass nur ein Teil in der kleinen Kirchenruine Platz nehmen konnte.
In der Predigt wurden verschiedene Sichtweisen auf Himmelfahrt vorgestellt. Es begann mit der kindlichen Vorstellung, dass Jesus auf eine Wolke in den Himmel gefahren sei. Eine zweite Sichtweise ist die, dass Jesus uns verlassen hat: Was könnte er noch alles tun, wenn er geblieben wäre? Dann würde er noch immer durch die Welt ziehen und Gutes tun. Ein mehr erwachsener Blick sieht die Analogie zu einem Kinde, dass sich von den Eltern lösen muss: Erst danach kann es voll die mitgegebenen Fähigkeiten entwickeln. Und nur durch sein Fortgehen könne Jesus überall wirken. Eine vierte Sichtweise schließlich fordert uns auf, im Leben zwischen den Zeilen zu suchen: Jesus ist überall, viel mehr als wir uns das vorstellen.
Für musikalische Begleitung sorgten die Posaunenchöre von Maulbach und Lehrbach. Die Posaunisten gehörten zu den vielen Helfern, die dafür gesorgt hatten, dass der Himmelfahrtsgottesdienst auch dieses Jahr wieder zu einem besonderen Erlebnis für alle beteiligten Gemeinden wurde.

Bürgerreporter:in:

Sören-Helge Zaschke aus Stadtallendorf

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