Stadtallendorfer Nahverkehr: 2013 fahren die Busse anders!

Im März 2012 bereits wurde klar, dass Stadtallendorf sich das bisherige Nahverkehrsangebot über das Jahr 2013 hinaus nicht mehr leisten kann. Inzwischen zeichnet sich ab, wo gekürzt wird.

Rechtzeitig vor der neuen Ausschreibung der Busverkehre im Ostkreis wird sich die Stadt Stadtallendorf festlegen, auf welche Leistungen sie verzichten will. Für Stadtallendorf gilt eine Besonderheit im Kreis: Das System der Stadtbuslinien ist in das betreffende Linienbündel des Regionalen Nahverkehrsverbands integriert. Klar ist, dass der RNV und damit auch die Stadt ab Dezember 2013 erheblich mehr Geld für jeden gefahrenen Buskilometer zahlen muss. Derzeit sind es 1,80 Euro, nach der Ausschreibung könnten es mehr als 3 Euro sein. Im März stellte ein Fachbüro vier Varianten für Leistungskürzungen im Busangebot vor.

Am Dienstagabend zeichnete sich eine klare Mehrheit für eine Variante ab. CDU, SPD, FDP und Republikaner haben sich bereits darauf festgelegt, dass sie eine Ringverkehrs-Variante bevorzugen:

Dabei werden die im Stadtgebiet fahrenden Linien 91 und 92 in nördlichen und südlichen Ringverkehren zusammengefasst. Sie fahren dann weiterhin im 60-Minuten-Takt. Außerdem fährt die Linie MR 90 das Freibad nicht mehr an. Beim Gebiet Kronäcker ändert sich die Taktfrequenz. Alle zwei Stunden hält dort künftig der Bus. Das Fahrzeug fährt ab Dezember 2013 dann über die Bundesstraße 454 in das Gebiet hinein. Wer zusätzliche Busverbindungen benötigt kann von den Kronäckern aus zur Haltestelle Hauptstraße laufen.

Nur noch ein Bus bedient bei der Umstellung diese beiden neuen Ringverkehre. Innerhalb des Stadtgebietes müssen Businssasen nicht mehr umsteigen. Nur wer einen Stadtteil per Bus erreichen will muss dann noch das Fahrzeug wechseln. „Damit bleibt unser Angebot im Kreis einzigartig“, unterstrich Bürgermeister Christian Somogyi (SPD). Unter dem Strich bringt diese Umstellung eine Einsparung von 116000 gefahrenen Kilometern pro Jahr. Das wäre die zweithöchste Einsparung bei allen möglichen Änderungsvarianten.

Und das führt nach jetzigen Schätzungen von RNV-Geschäftsführer Gerhard Born dazu, dass Stadtallendorf nicht mehr Geld für seine Stadtbus-Angebote investieren muss als bisher. Aktuell sind es 103000 Euro, die die Stadt jährlich zahlt, um das Defizit beim öffentlichen Nahverkehr zu mindern.

Nur bei Bündnis 90/Die Grünen gibt es noch keine Festlegung auf eine Einsparvariante. Ihr Stadtverordneter Michael Goetz kritisierte unter anderem, dass nur Leistungskürzungen untersucht wurden, nicht auch Optimierungen, um das Angebot attraktiver zu machen. Ausschuss-Vorsitzender Frank Hille (CDU) sah in den jetzt geplanten Änderungen dagegen durchaus Optimierungen, etwa durch den Wegfall einiger kaum genutzter Busverbindungen.

Goetz kritisierte auch den Zeitdruck, der aus seiner Sicht bei der Entscheidung herrscht. Ende Juni soll sich das Stadtparlament bereits festlegen. Das ist aus Sicht von RNV-Geschäftsführer Born aber auch zeitlich notwendig, um die europaweite Ausschreibung vornehmen zu können.

Klar ist, dass bei Einführung der neuen Linienführungen auch Haltestellen wegfallen werden, nach jetzigem Stand beispielsweise die in der Theodor-Heuss-Straße. Doch welche Haltestellen bleiben und welche nicht ist erst klar, wenn die neuen Routen mit einem Bus befahren wurden. „Das war aufgrund der Baustellen derzeit noch nicht möglich“, erläutert Hubertus Müller, Leiter des Fachbereichs Sicherheit und Ordnung.

Bürgerreporter:in:

Walter Munyak aus Stadtallendorf

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