Kirchen
St. Nikolai in Burg auf Fehmarn

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Diese gotische Backsteinkirche wurde zwischen 1230 und 1250 erbaut und steht unter dem Patronat des heiligen Nikolaus, dem Schutzherrn der Seefahrer und Getreidehändler. Sehenswert ist der spätgotische quergeteilte Flügelschrein aus Holz, der Blasiusaltar mit Baldachin sowie die Nordseite mit ihrer Schnitzerei im Stil des holländischen Barocks mit der Darstellung "Madonna auf der Mondsichel". Besonders beeindruckend ist auch die Bronzetaufe, die erhaben auf dem Rücken dreier Löwen ruht.

Der Bau von St. Nikolai wurde vermutlich um 1230 begonnen. Der älteste Teil der Kirche stammt aus dem Übergang von der Romanik zur Gotik. Die romanischen Bauelemente sind außen zu erkennen am Rundbogenfries unter der Traufe, der Nordbogenblende an der Nordseite und Rundbogenfenstern, die später in gotische Spitzbogenfenster umgebaut wurden, wobei die Spitzbögen den Rundbogenfries durchbrechen. Romanisch sind die drei östlichen Joche des Mittelschiffs und die beiden Seitenschiffe. Im 15. Jahrhundert wurde die Kirche im spätgotischen Stil vergrößert.

Der dritte Bauabschnitt wurde 1505 begonnen. Die Kirche erhielt dabei das sechste Joch. 1506 wurde an der Nordseite das Likhus, das Leichenhaus, angebaut, das jetzt als Sakristei genutzt wird, außerdem auf der Südseite die 1842 abgebrochene Garwekammer, in der liturgische Geräte und die Gewänder der Priester aufbewahrt wurden. Sie wurde zeitweilig als Grabkammer genutzt. Aus der Mitte des 15. Jahrhunderts stammt auch die Wendeltreppe an der Südseite, die heute keine Funktion mehr hat. Auch der Glockenturm stammt aus dem dritten Bauabschnitt; er wurde 1513 fertiggestellt. Er war zunächst mit einem Spitzdach versehen, das am 3. November 1760 durch einen schweren Nordweststurm zerstört wurde. 1763 war die spätbarocke Turmhaube fertiggestellt.

An einem Pfeiler nahe der Stehkanzel aus dem 20. Jahrhundert erinnert eine Tafel mit der Überschrift „Gedechtnis der Strafen Gottes“ und der Unterschrift „Peter Krumfues, der Kirchenvorsteher“ mit dem Datum „Anno 1632, 4. Febr.“ an die Unbilden, die den Einwohnern Burgs in den 20er und 30er Jahren des 17. Jahrhunderts widerfahren waren. Genannt werden eine „große Wasserflut“ vom 10. Februar 1625 mit hohem Verlust an Menschenleben und Tieren, Hagelschlag, der am 18. Juni 1626 das Getreide vernichtete, und die Pestepidemie, die zwischen dem 28. Mai und 11. Oktober 1629 in Burg und Umgebung 752 Menschenleben kostete, darunter auch die der drei Prediger der Gemeinde. An den Geistlichen Hinrich Maes (* 12. Juli 1584), der dieser Epidemie am 3. September 1629 zum Opfer fiel, erinnert zudem ein Renaissance-Epitaph.

Bürgerreporter:in:

Thomas Ruszkowski aus Essen

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