Entblößt - Kleider machen Leute

"Kleider machen Leute" sagen wir.
Die Wissenschaft hat nachgewiesen das unsere Kleidung nicht nur etwas über unsere wirtschaftliche Lage, unsere Gruppenzugehörigkeit oder Vorlieben aussagt, sondern vor allem den Eindruck von Kompetenz vermitteln kann.
Wie wichtig das ist, weiß jeder der sich bewerben muß.
Schülern und Arbeitsuchenden wird vor jedem Vorstellungsgespräch "gute Kleidung" nahegelegt. Sie erhöht die Chancen auf eine erfolgreiche Einstellung.

Wir wissen wie wichtig unser Äußeres ist, denn durch dieses geben wir einen Teil unserer Identität preis.
Wer bin ich, was mag ich, woher komme ich, wo arbeite ich,...

Legen wir unsere Kleidung ab, sind wir nackt. Es mag durchaus Menschen geben, die damit zurecht kommen und dies an dafür vorgesehenen Orten praktizieren.
Im Alltag sind wir mehr oder weniger angezogen.
Unser schwer verdientes Geld geben wir sehr gern für Kleidung aus...Neue Dinge anzuziehen berauscht. Es erfreut uns, wir gefallen einander besser, genießen die Macht, die wir durch das Verkleiden in manchen Bereichen bekommen, wachsen zu Meistern der Manipulation heran.

Unter Kindern und Jugendlichen kommt es oft zu Mobbingsituationen wegen der Kleidung- nicht alle Eltern haben das Geld für Markensachen.

Kleider machen Leute! Machen sie das?
Blicken wir 2000 Jahre zurück und hören wir was Jesus darüber dachte:

Matthäus 5, 28 Und warum sorgt ihr euch um die Kleidung? Schaut die Lilien auf dem Feld an, wie sie wachsen: sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht. 29 Ich sage euch, dass auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht gekleidet gewesen ist wie eine von ihnen. 30 Wenn nun Gott das Gras auf dem Feld so kleidet, das doch heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird: sollte er das nicht viel mehr für euch tun, ihr Kleingläubigen?

Ich versuchte tiefer zu denken und wühlte mich durch bis zum Grund des Einkleidens: Schutz vor Kälte, Hitze und Krankheiten, Schamgefühl...
Der letzte Punkt "das Schamgefühl" ließ mich innehalten.

Ich dachte an unsere Gesellschaft, immer auf der Jagd nach neuen Sonderangeboten in den Bekleidungsgeschäften, fast rastlos auf ihrer Suche im Konsumrausch. Arbeit, Arbeit und noch mehr Arbeit, wir brauchen es...

Zu diesem Gedanken legte ich das "Schamgefühl" und konnte plötzlich EINS und EINS nicht mehr zusammenzählen, denn bei aller Liebe zur Kleidung konnte ich mir dieses nicht erklären - wieso sind wir bekleidet dennoch so entblößt?

Unsere eingekleidete Gesellschaft war wahrscheinlich niemals nackter als heute...denn sie hat etwas wichtiges verloren - ihre Scham.

http://de.dwg-radio.net/News-Achiv_Gesellschaft_oh...

Mirela Sevenich-Walter

Bürgerreporter:in:

Mirela Sevenich-Walter aus Oberweser

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