Anspruch vs. Realität
Ungewollte Wahrheiten eines Oster(eier)marsches

Karikatur Franz Josef Strauß | Foto: © Bild: www.mamas-bar.de CC
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  • Karikatur Franz Josef Strauß
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Ostern 2024: selten waren Ostermärsche so wichtig seit den Zeiten bsw. der START-Verträge im Kalten Krieg.
Die Teilnehmerzahl ist mit 10.000 zwar höher, als in vergangenen Jahren, jedoch angesichts der weltweiten Krisenherde und immer deutlicherem Säbelrasseln geradezu unbedeutend im Verhältnis zum Gefahrenpotential und/oder völlig unbedeutenden Belangen.

Diese Diskrepanz erinnert an Abläufe in 2014 und deckt die ganze Verlogenheit bei Behörden, Justiz, Medien und Politik unzweifelhaft auf.

Die NÜRNBERGER Nachrichten berichteten am 20. Februar 2024, dass die Polizei Zeugen suche, denn Unbekannte stahlen im Zeitraum von Sonntagabend, 18. Februar, bis Montagmittag, 19. Februar im öffentlichen Raum des Andreij-Sacharow-Platz in der Nürnberger Innenstadt im Gedenken an Kreml-Kritiker Alexej Nawalny niedergelegte Bilder und Gegenstände, wie Plakate und eine Anti-Kriegs-Flagge.
Der materielle Entwendungsschaden wird laut Polizei auf rund € 100 geschätzt. Das Staatsschutzkommissariat ermittelt wegen Diebstahl.

Also wergli: der Staatsschutz? Es wäre zum lauthals lachen, würde der Respekt vor einem Toten nicht Pietät erfordern!

Als die Russen vor zehn Jahren ein komplettes, ebenfalls dort angebrachtes Kunstwerk bei Nacht und Nebel in der Pegnitz versenkten, haben weder Presse noch Polizei reagiert – geschweige denn der Staatsschutz, obwohl es kein Diebstahl war, sondern klaren Angriff auf die Meinungsfreiheit darstellte.
Aber zu der Zeit waren ja selbst die Sozen von der Noris noch Vodka trunken mit der russischen Putin Community vereint und Kritik an diesem verpönt. Wie sich die Zeiten doch ändern!?

Wer die Nürnberger StreetArt- und Textildesign-Künstlerin Jutta M. Leykauff http://woolyworlds.blogspot.com, kennt, weiß, dass sie mit ihrer Kunst gerne Spaß und Freude verbreitet diese aber auch häufig mit Selbstironie als Mittel zur Eigenreflexion behaftet ist.
Dies zieht auch nach sich, dass es ihr immer wieder ein Anliegen ist, sich mit sich selbst und der Gesellschaft kritisch auseinanderzusetzen.

Die im Frühjahr 2014 als beängstigend gesehene Situation in der Ukraine und das Verhalten unserer Gesellschaft dazu, hatte sie zu einem Wollkunstwerk inspiriert, das uns Alle zum Nachdenken und Diskutieren veranlassen sollte.

Da ihre Eltern ja noch einer, in Kriegsjahren aufgewachsenen Generation angehörten, ist ihr die jüngere deutsche Geschichte bis 1933 sehr wohl bekannt. Mit Beginn der Krim-Krise und einem damit verbundenen Blick in den Atlas, fiel sofort Polen ins Auge. Das Land zwischen Deutschland und der Ukraine. Der Einmarsch deutscher Truppen in Polen und somit die Völkerrechtsverletzung eines Diktators, die weltweit zwar mit Missfallen betrachtet wurde, der man jedoch auch nicht rechtzeitig entgegentrat.
Welch Grauen dieses Versäumnis für Europa und Millionen von Menschen nach sich zog, wird den meisten Menschen ein Begriff sein.

Deshalb muss es doch gerade für Europa und Deutschland im Speziellen, Anlass sein, über unsere völkerrechtlichen Verpflichtungen nachzudenken, die die Grundlage des Umgangs zivilisierter Nationen miteinander bilden, war Leykauff’s Schlussfolgerung.

Da wir doch Alle auch in Zukunft friedlich und in Wohlstand miteinander leben wollen, sind wir gezwungen, über die möglichen Konsequenzen unseres "Nicht-Handelns" nachzudenken.

Das Beispiel Russland zeigt zudem, dass eine Regierung, die das Völkerrecht missachtet, auch die Menschenrechte bricht.

Folglich ihr Appell zur Solidarität mit Pussy Riot und Allen weltweit, die unter Einsatz ihrer Freiheit, Gesundheit oder sogar ihres Lebens mit gewaltlosem Widerstand für die Menschenrechte eintreten, denn sie kämpfen auch für uns, indem sie in ihren Staaten eine wirkliche Demokratie schaffen wollen. So wie zu seiner Zeit der Friedensnobelpreisträger Andreij Sacharow, der heute wahrscheinlich wieder am Anfang seines beschwerlichen Weges zum Friedensnobelpreis stehen würde.

Lasst uns also genau hinsehen, um die Tragweite unseres Nichthandelns zu erkennen. Unsere Freiheit und Wohlstand sind nicht haltbar, wenn wir nicht bereit sind gemeinsam ihre Grundpfeiler nach innen und außen zu verteidigen. Wenn jeder Einzelne und jeder Staat nur noch mit sich selbst beschäftigt ist, haben Hetzer, Lügner und Manipulatoren leichtes Spiel;
Entsolidarisierung und fehlendes Mitgefühl machen uns zu machtlosen Opfern, nicht nur die Schwachen: Egoismus, Arroganz und Kurzsichtigkeit zahlen sich langfristig nie aus.
Also steckt den Kopf nicht in den Sand, die weitere klare Ansage!

Damit wir im Umgang der Menschen und Staaten nicht wieder auf die Stufe des Rechts des Stärkeren, Skrupelloseren oder Reicheren zurückfallen, müssen wir solidarisch und verantwortungsvoll denken, wie handeln und unsere Repräsentanten dazu zwingen, unsere gemeinsamen Werte und nicht nur die Interessen bestimmter Gruppen zu vertreten. Unsere politischen Vertreter sind Menschen, die wir aus unserer Mitte heraus gewählt haben. Wenn wir selbst nicht mehr fähig sind Empathie, verantwortungsvolles Denken und Handeln, in unseren Alltag einzubinden, werden unsere Vertreter es auch nicht tun.
Wir dürfen nicht wegsehen, aus Bequemlichkeit auf unsere Mitsprache verzichten und vor dem Unrecht zurückweichen!

Die deutsche Geschichte hat gezeigt, was passiert, wenn sich ein Land willenlos in die Arme eines Diktators wirft und es andere Staaten gewähren lassen: es bringt Leid, Not und Tod über sein Volk und seine Nachbarn.

Die Vergangenheit darf sich nicht wiederholen; gerade wir Europäer müssen beweisen, dass wir die richtigen Lehren aus 1914 und 1939 gezogen haben!

Das künstlerische Ergebnis wurde am 16. April 2014, ab 11.00, an der Fußgängerbrücke Hoher Steg am Andreij-Sacharow-Platz angebracht.
Es nahm Bezug auf die Grundstruktur der seit über 50 Jahren in Deutschland bestehenden Tradition der Ostermärsche.

Die Kerninhalte des Häkel-Banners und Hinweis auf die Aktion wurden an eine breitgefächerte Auswahl von Medienvertretern geschickt, damit die Thematik einer breiten Bevölkerungsschicht als Diskussionsgrundlage zugänglich gemacht werde.

Die ernüchternde Bestandsaufnahme nach zwei Tagen: die Kunst-Installation wurde samt der mit Kabelbindern am Geländer befestigten Plexiglastafeln, mit brachialer Gewalt aus der Verankerung gerissen und in die Pegnitz geworfen.
Außer den Kabelbindern und ein paar Fetzen Wolle blieb nichts am Geländer zurück!

Diese rigorose, fast rückstandslose Vernichtung hinterließ einen äußerst faden Beigeschmack, denn sonst üblicher Vandalismus sieht anders aus.
So aber hatte Jemand nur die Intention, die Botschaft des Banner und die dadurch entstandene Diskussion ganz schnell aus der Welt schaffen wollen.
Dies gibt zu Denken und stellt eine Frage in den Raum, über die wir Alle nachdenken sollten: ist
in unserem demokratischen Rechtssystem noch freie Meinungsäußerung möglich, auch wenn sie ganz bestimmten Gruppierungen nicht passt, oder muss man dann schon um die körperliche wie geistige Unversehrtheit fürchten?

Zudem erlebte die glühende Aktivistin gegen rechts vernichtende NS-Methodik im eigenen Familiengerichts-Verfahren, was u. A. zu einer Petition im Bayerischen Landtag führt.
Petra Guttenberger MdL aus dem Nachbarwahlkreis Fürth, gab als Vorsitzende des Rechtsausschusses, bequem und statt zu prüfen “hinter verschlossenen“ Türen das Vortragrecht zu diesem rechtsgerichteten Vorgang süffisant an Alexander Hold, Mdl der FREIE WÄHLER Bayern und Christoph Maier, MdL der AfD (!) zum vorab “aussortieren“.
Diese Unsäglichkeit erfolgte parteiübergreifend, ohne jeden Aufschrei abgenickt von SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und @DP, widerspricht zudem den Beteuerungen von Ministerpräsident Dr. Markus Söder, dass es keine Zusammenarbeit mit der AfD gäbe.

Bayerns Justizminister Georg Eisenreich schweigt dazu nur, hat er doch selbst einen anderen, ebenfalls absolut untragbarer Skandal in Bamberg an der Backe: der ehemalige Behördenleiter der Generalstaatsanwaltschaft, Dr. Georg Fick, wurde ungerührt auf der Honoratiorenliste geführt.
Entgegen Gutachten 1/46 vom 28. Juni 1946 war er eben nicht nur lediglich stellvertretender Vorsitzender des Sondergerichts, ohne als solcher tätig zu werden, sondern ausweislich des – zumindest bislang (noch) – ohne Konsequenzen gebliebenen Aufhebungsbescheides 107 AR 194/98 der Staatsanwaltschaft Bamberg vom 28. September 1998 als ausgewiesener Nazi vom (keineswegs ein Aprilscherz!) 01. April 1955 bis 31. Mai 1962 exponiert tätig!
Der jetzige Behördenleiter wendet nach Medien-Anfrage dazu NS-Methodik – die Sippenhaft – an: löscht die gesamte Honoratiorenliste und begeht den nächsten Fauxpas, in dem er einen Antisemitismus-Beauftragten einsetzt, also Antiziganismus und das Schicksal der vielen weiteren Minderheiten negiert
Ein breites Versagen gibt es dabei auch von den schweigenden Verantwortlichen bei Juden und bsw. Sinti und Roma: ist denn die Sicherung von Zahlungs-Zuflüssen wirklich wichtiger?

Wenn Das Niemals wieder nicht nur ein Lippenbekenntnis bleiben soll, müssen die Aufrechten entsprechend handeln!
Wie man zur NS-Zeit die Deportations-Züge nicht sehen wollte, will auch heute Niemand den unbequemen Weg gehen und tiefer ansetzen, als es in den Demonstrationen – die nur ein Startschuss sein können/dürfen! – der Fall war.
Die AfD ist die Spitze des Eisberges.
Die längst und entgegen den bestehenden offiziellen Verlautbarungen bestehenden Klüngeleien, die hieraus erwachsenen Netzwerke sind die eigentliche Gefahr.
Ihnen entgegen zu treten ist natürlich anstrengender und langwieriger, als sich auf einer Demo zu zeigen.
Die zwei konkret benannten Fälle in Bayern erfordern Wahrnehmung und daraus resultierende Unterstützung, wenn es nicht eines Tages unser schlimmes Erwachen sein wird, wenn wir nicht intensiver einsteigen, da das, was an der AfD zu Recht kritisiert wird, längst in ganz anderen Strukturen angekommen ist.

Ministerpräsident Dr. Markus Söder hält als Nürnberger seit 18. Juni 2023 eine persönliche Gesprächszusage nicht ein und Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König hüllt sich ebenfalls
ausnahmslos in Schweigen.
Die CSU verkennt halt komplett, dass sie noch heute von Strauß-Politik profitiert: allerdings Franz Josef und nicht Vogel Strauß!

Erich Neumann, freier investigativer Journalist www.cmp-medien.de
über MVFP Medienverband der freien Presse www.mvfp.de
Medienunternehmer im Justiz- und Gesundheitsbereich
Ambassador world peace day Berlin der Vereinten Nationen www.worldpeace-berlin.com
Postfach 11 11, 67501 Worms
GSM +49 160 962 86 676 | e-Mail e.neumann@cmp-medien.de

© Bild: www.mamas-bar.de CC – Karikatur Franz Josef Strauß
© Bild: woolyworlds.blogspot.com CC – Häkel-Banner 1. Nürnberger Ostereiermarsch
© Bild: woolyworlds.blogspot.com CC – Gesamt Installation am Sacharow-Platz in Nürnberg
© Bild: woolyworlds.blogspot.com CC – Text Projekt-Beschreibung
© Bild: woolyworlds.blogspot.com CC – zerstörte und entfernte Installation
© Bild: woolyworlds.blogspot.com CC – Puppe mit Rest vom Schützenfest
© Bild: privat CC – Jutta M. Leykauff mit Rob Rad
© Bild: Vuk Valcic/ZUMA/dpa CC – Gedenken an Kreml-Kritiker Alexej Nawalny
© Bild: www.fuldainfo.de CC – Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder
© Bild: www.donaukurier.de CC – Georg Eisenreich, Bayerischer Staatsminister der Justiz
© Bild: www.csu.de CC – Petra Guttenberger, MdL
© Bild: www.kreisbote.de CC – Oberbürgermeister Nürnberg Marcus König
© Bild: www.csu.de CC – CSU näher am Menschen

Bürgerreporter:in:

Erich Neumann aus Kempten

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