Katja und das Olympiagelände

/ Olympiapark München

Katja und das Olympiagelände
20110326 (c) Brigitte Obermaier

Ich wollte gerade vom Olympiadorf bergauf und zum U-Bahnhof Olympiahaltestelle rollern, als mich ein junges Mädchen von weitem zurief:

Hallo, können sie mal stehen bleiben, ich hab eine Frage:
Welche Frage wird sie mir wohl stellen. Ob so ein Häuschen mieten kann?
Aber die überraschende Frage war: Ich habe mich hoffnungslos verlaufen und ich suche meinen Parkplatz.
Bzw. ich suche mein Auto und weiss nicht auf welchem Parkplatz ich es abgestellt habe.

Na ja Parkplätze gibt es mehrere, aber welchen sucht sie.
Wo ich gerade stand gibt's keinen Parkplatz.
Ich sagte, da gibt es mehrere im Umkreis z. B. Parkharfe
und sie kramte aus ihrem riesigen Korb zu unters hoch eine Notizzettel.
Eissportstadium stand darauf.
Das war für mich Heimspiel und ich begleitete sie bis zur Brücke vom Mittleren Ring.
Gegenüber entdeckte sie ihr Auto, klein und zierlich von hier zu sehen, wartete es auf ihre Besitzerin.

Sie erzählte, sie sei aus Sachsen und sprach auch typisch Sächsisch.
Aus einem kleinen Ort in der Nähe von Leipzig.
Am 14. Februar 2011 erreichte sie München. Auf den 440 km ging es flott voran, meinte sie. Das Uptown-Gebäude zeigte ihr den richtigen Weg. Dann war sie auf der Suche nach ihrem Quartier. Das dauerte wesentlich länger, bis sie es fand.

Es ist eine Türkische Familie, bei der sie in Untermiete wohnt.
Lebensnahes Geschnatter, Diskussionen in voller Lautstärke waren ihr Schicksal geworden.
Obwohl es rundherum eine ruhige Gegend ist, meinte sie, ist es bei der Familie doch etwas zu laut.

Sie erzählte weiter. Papa sagte, ich solle mir München ansehen. Ich hatte eigentlich nie in eine Großstadt ziehen wollen, aber es gefällt mir.

Heute, am Samstag, wollte ich ins Olympiaeinkaufszentrum um einzukaufen. Gekauft habe ich nichts, dafür bin ich jetzt schon zwei Stunden unterwegs.
... und nun erzählte sie wie sie ausgerechnet in den Olympiapark kam:
Katja, so hiess sie, setzte sich ins Auto und fuhr die zwei einhalb Kilometer zum OEZ über den Wintrichring und Georg Brauchle Ring. Verpasste die Abzweigung, obwohl es angeschrieben war und landete im Olympiapark.
Olympiapark und Olympiaeinkaufszentrum stehen Luftlinie nicht weit auseinander.

Einen Parkplatz fand sie sofort , sie hatte auch ein Parkkarte, doch kostenlos, wie sie meinte ist dieses Abenteuer nicht.
30 Minuten frei und die ersten drei Stunden vier Euro.
Ein luxuriöser Ausflug in München und hat sich einen der teuersten Parkplätze ausgesucht.

Sie setzte sich ins Auto und fuhr zur Ausfahrt.
Eine Schranke liess sie nicht durch. Notgedrungen musste sie ihre Parkkarte einlösen. Vier Euro tut einem jungen Mädchen schon weh.

Sei fuhr zurück in ihr Zimmer und fuhr anschliessend mit dem Bus zum Einkaufszentrum.

Viel Glück Katja in der Weltstadt München mit Herz
Brigitte