Herbst in Waldperlach, Teil 50

Grünfink, 2 Spatzen und eine Amsel
  • Grünfink, 2 Spatzen und eine Amsel
  • hochgeladen von B Göpfert

Mittwoch, 20.10.2010: 5..7 °C, in der Nacht Regen, teils heftig, Vormittag bewölkt, trüb, am Nachmittag mehr dicke Wolken, dazwischen Wolkenlöcher mit blauem Himmel, in der Nacht dann wieder Regen, der fast schon wie Graupel klingt.

Heute Mittag gab es eine echte Vogelinvasion: Etwa 30 Vögel flogen, liefen und saßen im Nachbargarten, und zwar gleichzeitig! Dazu kam noch ein ganzer Schwarm am Futterhaus. Ich kann mich nicht erinnern, in den letzten Jahrzehnten so viele Vögel zur selben Zeit in Waldperlach gesehen zu haben.

Ich hab am Mittag, so etwa von 1145 bis 1230 fotografiert, was die Kamera hergibt. Bis die Speicherkarte voll war. Insgesamt über 400 Bilder. Was gab es zu sehen? Etwas 8 Amseln, 10 Kohlmeisen, 3 bis 5 Grünfinken, 2 Eichelhäher, 2 Buntspechte, etwa 6 Spatzen, eine Elster, 3 oder 4 Kernbeißer und ein Vogel, bei dem ich keine Ahnung habe, was das sein könnte.

Bei den Kernbeißern bin ich mir jedoch nicht ganz sicher - nur, im Vogelbestimmungsbuch sind das die einzigen Vögel, die denen ähnlich sehen. Ein Foto zum Bestimmungsservice kann ich momentan leider nicht schicken, da die schrägen Vögel von 1&1 meinen Internetzugang immer noch blockieren.

Neun verschiedene Arten! Das scheint auch die Vögel untereinander fasziniert zu haben: Ein paar Amseln gingen ganz nahe an einen Eichelhäher, später an ein paar Grünfinken und einige Spatzen heran. Ich hatte den Eindruck, dass die sich interessiert gegenseitig mustern. Ebenso sahen sich mehrere Spatzen, danach ein Grünfink und ebenso eine Amsel einen der beiden Buntspechte an, als der in der Thujenhecke meines Nachbarn nach Insekten suchte. Die Kernbeißer – falls es wirklich welche sind – wurden auf den Thujen an der Terrasse von einer Amsel genau beobachtet, und etwas später auch von mehreren Grünfinken und einigen Spatzen begleitet, als sie in der Wiese vor der Hecke nach Essbarem suchten.

Kurz bevor meine Speicherkarte voll war, ging die schwarz-weiße Katze, die schon mal in den Lichtschacht zum Labor gefallen war, auf dem Bürgersteig auf der anderen Straßenseite nach Hause. Die Vögel interessierten sie jedoch nicht. Nicht einmal grob ansatzweise. Und umgekehrt beachteten auch die Vögel die Katze nicht. Eine Amsel, die auf einem Baum saß, drehte kurz den Kopf in Richtung Katze, sah dann aber wieder – gelangweilt? – weg. Ich hab bei dieser Katze auch den Eindruck, dass sie gar nicht weis, dass sie eine Katze ist. Zumindest verhält sie sich eher wie ein Mensch. Geht nur auf den Gehwegen, bleibt stehen, wenn sich Menschen unterhalten und hört zu, geht erst weiter, wenn die Menschen auch gehen. Das unterschiedliche Verhalten speziell der Amseln auf die verschiedenen Katzen hier ist wirklich auffällig: Wenn die grau getigerte Katze irgendwo auftaucht, schlagen sie sofort Alarm, fliegen oft sogar weg. Was ihnen andere Arten, etwa die Kohlmeisen, sofort nachmachen.

Beim Fotorundgang am Nachmittag, in der „Vogelpause“, konnte ich nur wenige Veränderungen an den Pflanzen bemerken. Am Kirschbaum ist das harneckige dürre Blatt jetzt doch abgefallen, und am Boden liegt schon wieder fast soviel Laub wie gestern bevor ich den Igelhaufen erweitert hab.

Was hat es mit der „Vogelpause“ auf sich? Ganz einfach: Die Vögel sind in der Morgendämmerung extrem aktiv – Futtersuche und so -, lassen sich am Vormittag kaum sehen, kommen aber um die Mittagszeit wieder zum Fressen. Ans Futterhaus oder in die Wiesen der Gärten. Am Nachmittag wird es dann wieder sehr ruhig, bis sie ab etwa 1700 bis zur Abenddämmerung erneut herum hektisieren. Ich hab den Eindruck, dass sie die Essenszeiten der Vögel hier in der Gegend an die der Menschen angepasst hat. Oder war das schon immer so? Hab vermutlich nie so richtig darauf geachtet...

Bürgerreporter:in:

B Göpfert aus München

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